Die letzten Tage waren nicht leicht für die zahlreichen Fans von Roger Federer auf dieser Welt. Der Schweizer hatte verkündet, dass er zum ersten Mal seit 2016 wieder die Sandplatzsaison spielen will und sofort waren Gerüchte um seinen möglichen Rücktritt am Jahresende aufgekommen.
Federer: Darum spiele ich auf Sand
Viele Experten sahen darin einen letzten Versuch Federers, noch einen zweiten Triumph bei den French Open zu erringen.
Entwarnung von Federer
Aber jetzt kommt die Entwarnung von niemand Geringerem als dem "Maestro" selbst. Vor seinem Auftaktmatch gegen Philipp Kohlschreiber beim ATP-Turnier in Dubai erklärte der 37-Jährige, dass zu keiner Zeit Gedanken an einen Rücktritt in seinem Kopf herumgespukt sind.
"Nein, das war nie der Fall. Ich dachte einzig und allein daran, ob ich auf Sand spielen will oder nicht. Die Antwort war ja", erklärte Federer seine überraschende Entscheidung. "Dies bedeutet auch nicht, dass es meine letzte Sandplatzsaison ist oder ich unbedingt noch einmal spielen wollte, bevor ich zurücktrete. Das spielte in meinen Überlegungen keine Rolle."
Der Körper ist fit genug
Die einzig ausschlaggebende Instanz war für Federer sein Körper. In den letzten zwei Jahren entschied er sich dafür, seinem Körper während der Turniere auf Sand, seinem am wenigsten geliebten Untergrund, eine Pause zu gönnen. Doch in diesem Jahr fühlt er sich fit genug.
"Ich hatte das Gefühl, dass mein Körper in diesem Jahr stark genug ist, um von Hartplatz auf Sand, dann auf Gras und wieder Hartplatz zu wechseln. In der Vergangenheit war das anders. Da hatte ich das Gefühl, dass es besser wäre, von Hartplatz auf Gras und wieder zurück auf Hartplatz zu wechseln und damit auf den schnellen Belägen zu bleiben."
Vorfreude auf Roland Garros
Aber auch wenn es nicht sein letzter Auftritt in Paris sein soll, die Freude auf die French Open ist schon groß beim Schweizer Ausnahmespieler. Nachdem er Roland Garros nun schon seit drei Jahren verpasst hatte, war es für ihn an der Zeit, sich endlich wieder auf dem Pariser Sand zu versuchen.
"Ich glaube, nachdem ich zwei Jahre in der Sandsaison Pause gemacht habe und das Turnier vor drei Jahren wegen einer Verletzung verpasst habe, versteht mein Team, dass ich einfach Lust darauf hatte, das Turnier zu spielen."
Vor dem 100. Karrieretitel
Unabhängig von den Gerüchten um sein Karriereende steht der Schweizer vor einem großen Meilenstein in seiner an Rekorden schon so reichen Profilaufbahn. In Dubai kann Federer seinen 100. Karrieretitel auf der ATP-Tour gewinnen.
Bei den Australian Open scheiterte er überraschend am Griechen Stefanos Tsitsipas. In Dubai wagt er nun einen neuen Anlauf. Allerdings will sich "FedEx" von dieser Marke nicht jagen lassen.
"Ich glaube, es kommt einfach drauf an, in jedem Spiel und in jeder Woche dein Bestes zu geben. Dann gelingen die Dinge oder eben nicht. Es liegt nicht am fehlenden Einsatz", gibt sich Federer gelassen.