Offenbar durch enge Kontakte zu den Angehörigen des verstorbenen Box-Idols Muhammad Ali sind die Miami Marlins aus der US-Baseball-Profiliga MLB der Familie bei der Verbreitung der Nachricht vom Tod des "Größten" zuvorgekommen.
MLB-Team vermeldete Alis Tod zuerst
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Marlins-Boss David Samson begründete die unmittelbar nach Ende des Spiels gegen die New York Mets erfolgte Programmierung der Stadionanzeigetafel mit einem Foto des Champs und der Bildunterschrift "Muhammad Ali 1942 - 2016" mit verlässlichen Informationen aus dem engen Umfeld der Familie. Vorwürfe wegen einer womöglich verfrühten Veröffentlichung wies Miamis Chef zurück.
"Wir sind kurz vor dem Spiel von jemandem, der der Familie sehr nahe steht, über den Tod Alis informiert worden, und daraufhin wollten wir Ali, der uns freundschaftlich verbunden gewesen ist, so schnell wie möglich ehren und würdigen", sagte Samson der Zeitung Miami Herald.
Gegen Kritik an der Verbreitung der Nachricht vor der offiziellen Bekanntgabe von Alis Tod durch die Familie verwahrte sich der Vereinschef ohne Preisgabe des Namens des Marlins-Informanten: "Es war kein Fehler. Unsere Informationen waren gesichert."
Kurz vor Alis Ableben am Freitagabend in einer Klinik in Phoenix hatten sich die Anzeichen für den bevorstehenden Tod des früheren Weltmeisters aller Klassen bereits verdichtet. Seine Familie bestätigte Alis Tod durch ihren Sprecher Bob Gunnell allerdings erst gut zwei Stunden nach der Ausstrahlung des Ali-Fotos in der Marlins-Arena.
Ungeachtet der Diskussion über Pietätsfragen dürfen die Marlins tatsächlich ihre Verbindung zum legendären Schwergewichts-Champion als besonders erachten. Trotz seiner Parkinson-Erkrankung besuchte Ali mehrfach Spiele des Teams in Florida und führte 2012 bei der Eröffnung der Marlins-Park-Arena auch den feierlichen ersten Wurf (First Pitch) aus. "Sein Vermächtnis", sagte Samson, "wird für immer weiterleben."