Kyle Kuric kämpft um einen Kaderplatz bei den Phoenix Suns. Der Amerikaner mit slowakischen Wurzeln will sich mit seinen Leistungen in der Summer League für einen Vertrag empfehlen. So weit, so normal.
Profi besiegt Krebs und hofft auf NBA
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Doch dass Kuric überhaupt auf diese Chance hoffen darf, schien noch im Oktober letzten Jahres utopisch. Damals war Kuric zu spät aufgewacht - mit üblen Kopfschmerzen.
Zum Spiel seines Klubs Baloncesto Gran Canaria in der spanischen Liga ACB reiste er mit, beim Aufwärmen merkte er aber, dass seine Schmerzen einen Einsatz unmöglich machten.
Diagnose: Gehirntumor
Kuric wurde ins Krankenhaus gebracht und dort mit Sauerstoff und Flüssigkeit per intravenösen Zugang versorgt. Danach wurde der heute 26-Jährige wieder nach Hause geschickt.
Am nächsten Morgen wachte Kuric mit ähnlichen Symptomen auf, sein Wunsch nach einer MRT-Untersuchung im Krankenhaus wurde abgelehnt. Zur Auswärtspartie bei ALBA Berlin durfte er aber nicht mit - und das völlig zurecht.
Denn sein Zustand verschlechterte sich und schließlich gab ein Scan im Krankenhaus die Diagnose: Gehirntumor.
Implantat unter den Haaren
Die folgenden 48 Stunden lag er im Koma und halluzinierte. Der Tumor wurde anschließend entfernt, die Lebensgefahr damit aber noch lange nicht gebannt. Flüssigkeit lagerte sich um sein Gehirn herum, der Hirndruck war weit über dem als gefährlich eingestuften Level.
"Mir wurde gesagt, dass er sterben kann", sagte sein Agent Guillermo Bermejo.
Doch nach lebensbedrohlichen Eingriffen kämpfte sich Kuric, der zwischenzeitlich nicht einmal laufen oder stehen konnte, zurück ins Leben und sogar aufs Basketballfeld. Dabei ist er der erste Spieler, der mit einem Acrylpolymerimplantat, das er unter seinen Haaren trägt, aufläuft.
Starke Auftritte in der Summer League
Weniger als zwei Monate nach den Operationen spielte Kuric bereits wieder in der spanischen Liga. Nun versucht er, über die Summer League das NBA-Wunder perfekt zu machen.
Und seine Leistungen dort sind aller Ehren wert: Kuric erzielt zehn Punkte im Schnitt und trifft dabei 59 Prozent aus dem Feld und 56 Prozent von der Dreierlinie.