Die Golden State Warriors sind in den Conference Finals der NBA nach einem dramatischen ersten Spiel gegen die San Antonio Spurs mit 1:0 in Führung gegangen - und könnten im restlichen Verlauf der Serie von einer Verletzung profitieren.
Warriors siegen - Drama um Leonard
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Das erfolgreichste Team der Regular Season setzte sich im Duell der beiden besten Teams der Western Conference letztlich hauchdünn mit 113:111 durch - und das, obwohl die Warriors zwischenzeitlich bereits mit 25 Punkten zurückgelegen hatten (Die NBA-Playoffs im Überblick).
Laut ESPN war es das größte Comeback in einem Conference Final seit 2002, als die Boston Celtics 26 Punkte gegen die New Jersey Nets aufgeholt hatten. Zudem ist es die drittgrößte Aufholjagd nach einer Halbzeit der Playoff-Geschichte. In der Ära von Gregg Popovich hatten die Spurs zuvor nie einen 25-Punkte-Vorsprung verspielt (316-0).
Fragwürdige Aktion von Pachulia
Mitverantwortlich für die Wende war die Verletzung von Spurs-Star Kawhi Leonard: Der Small Forward hatte in der vorherigen Runde gegen die Houston Rockets bereits das Ende von Spiel 5 sowie das entscheidende Spiel 6 mit einer Knöchelverletzung verpasst.
Gegen die Warriors knickte Leonard erneut zwei Mal um und verließ Mitte des dritten Viertels endgültig den Court.
Dem vorausgegangen war eine fragwürdige Aktion von Golden States Center Zaza Pachulia. Der Georgier hatte bei Leonards Sprungwurf-Versuch seine Füße unter Leonard gestellt, so dass dieser nicht sauber landen konnte, sondern stattdessen auf Pachulias Fuß umknickte.
In der Serie zwischen Boston und Washington hatte Al Horford mit einem ähnlichen Play für Ärger bei Markieff Morris gesorgt.
Keine Vorwürfe von Leonard
"Sehr schmerzhaft", sagte Leonard, der nach Pachulias Aktion zwei Freiwürfe erhielt und verwandelte, anschließend aber in die Kabine humpelte: "Ich bin vorher bereits umgeknickt. Ich konnte im dritten Viertel definitiv nicht mehr weitermachen."
Der Spurs-Star wollte Pachulia - im Gegensatz zu einigen Experten und Fans - aber keine Absicht unterstellen. "Er hat versucht, den Wurf zu verhindern. Die Shotclock lief runter", so Leonard.
Auch Pachulias Teamkollege Kevin Durant sah das so. "Zaza ist kein dreckiger Spieler. Du musst das perfekt timen, wenn du jemanden absichtlich verletzen willst".
"Wir sind nicht so ein Team", hielt Durant fest. Dem widerspricht allerdings, dass sich in der Vergangenheit besonders Draymond Green und auch Pachulia die ein oder andere unschöne Szene erlaubt haben.
Curry läuft von außen heiß
Zum Zeitpunkt von Pachulias Verletzung führte San Antonio noch mit 23 Zählern Vorsprung. Anschließend sorgten aufseiten von Golden State vor allem Topscorer Stephen Curry (40 Punkte, 7 Dreier) und Kevin Durant (34 Punkte, 4 Blocks) für die Wende, die mit einem 18:0-Lauf begann.
Bei San Antonio hielt LaMarcus Aldridge (28 Punkte, 8 Rebounds) dagegen. Allerdings verpasste es der Big Man, per Dreier zwei Sekunden vor Schluss auszugleichen. Leonard kam bis zu seinem verletzungsbedingen Ausscheiden auf 26 Punkte und acht Rebounds, Routinier Manu Ginobili erzielte von der Bank kommend 17 Punkte.
Spiel 2 der Serie um den Einzug in die NBA-Finals steigt in der Nacht auf Mittwoch (ab 3 Uhr LIVE im TV auf SPORT1 US und im LIVESTREAM bei DAZN) erneut in der Oracle Arena von Oakland.