Kemba Walker hat in der Nacht auf Donnerstag einen wahren Sahnetag erwischt.
Irving von Celtics-Fans verhöhnt
Der Point Guard der Boston Celtics hat sein Team gegen die Brooklyn Nets mit einem Saisonbestwert von 39 Punkten zum 121:110-Sieg geführt. Walker kehrte nach einem Spiel Pause wieder zurück aus Parkett, nachdem er im Duell bei den Denver Nuggets mit Teamkollege Semi Ojeleye kollidierte. Besonders im dritten Viertel drehte der 29-Jährige auf und verbuchte 13 Zähler.
"Ich hätte ehrlich gesagt auch das letzte Spiel spielen können", beschrieb Walker nach der Partie seinen Gesundheitszustand. "Wenn ich auf dem Court bin, bin ich auf dem Court. Ich habe an nicht anderes gedacht, als zu gewinnen." Nets-Coach Kenny Atkinson zeigte sich froh über den Einsatz. "Dass er fünf Tage später spielen kann und sich sogar frisch fühlt, ist ein Glück. Das ist schön zu sehen."
Unterstützung gab es von Jaylen Brown, der 22 Zähler und zehn Rebounds beisteuerte sowie von Jayson Tatum mit 16 Punkten. Der deutsche Nationalspieler Daniel Theis zeigte mit 14 Punkten und acht Rebounds ein gutes Spiel. Bei den Nets waren Garrett Temple mit 22 Zählern und Joe Harris mit 21 Punkten Topscorer.
Es entwickelte sich eine spannende Partie in der Hauptstadt Massachussetts. In Durchgang drei drehten die Celtics einen Drei-Punkte-Rückstand dank eines 9:0-Laufs zum 91:83. Die Nets kämpften sich im Schlussviertel allerdings noch einmal bis auf drei Punkte heran. Angeführt von Walker verbuchte Boston jedoch 17 der nächsten 24 Punkte und machten den Sack zum siebten Heimerfolg im siebten Spiel zu.
Celtics-Fans verhöhnen Irving
Kyrie Irving laboriert an einer Schulterverletzung und verpasste eine Rückkehr an seine frühere Spielstätte, was die Fans im TD Garden in Boston nicht davon abhielt, ihn mit Plakaten und Schmähgesängen zu verhöhnen. Ein Poster, das Irving als Feigling anprangerte, zierte den Eingang zur Halle und immer wieder stimmten die Zuschauer "Kyrie Sucks"-Singereien an.
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Nur eine Stunde nach dem Duell rechnete Irving via Instagram ab und bezeichnete den Sport als "ignorant und aufdringlich". "Es ist eine große Show, die in der realen Welt, in der die meisten Menschen leben, sehr wenig bedeutet", hieß es in dem Post. Und weiter: "Verliebe dich nicht in das Spiel, das zur Unterhaltung gespielt wird, es wird nie so ernst sein, wie das Leben."
Irving verlässt Celtics
Hintergrund der Anfeindungen: Irving hatte im Herbst 2018 vollmundig angekündigt, erneut in Boston zu unterschreiben. "Wenn ihr mich hier haben wollt, dann plane ich, erneut hier zu unterschreiben", verkündete er pathetisch bei einem Fan-Event im TD Garden. Doch dazu kam es nie. Stattdessen wechselte der 27-Jährige im Sommer an die Seite von Kevin Durant und DeAndre Jordan zu den Nets.
Während die Celtics ihrem eigenwilligen Superstar zu vergeben scheinen, zeigte sich bei den Fans ein anderes Bild. Neben dem "Feigling"-Plakat hielten die Fans Schilder hoch, auf welchen "Kemba > Kyrie" zu lesen war und verdeutlichten damit, dass Top-Neuzugang Walker Irving herausragend "ersetzt".
Ist Irvings Verletzung vielleicht sogar nur vorgetäuscht, um einer Rückkehr nach Boston aus dem Weg zu gehen? Der ehemalige Celtics-Profi und ESPN-Experte Kendrick Perkins glaubt nicht daran, dass der Point Guard wirklich verletzt sei und zeigte sich "enttäuscht" über Irvings Fernbleiben. "Er hat immer behauptet, Kobe Bryant sei sein Vorbild und Mentor. Aber Kobe Bryant hätte heute gespielt. Ich habe ein Problem damit."
Embiid bei Sixers erholt
Sixers-Superstar Joel Embiid hat sich nach seinem desaströsen Auftritt im Duell mit den Toronto Raptors erholt und bei den Sacramento Kings einmal mehr eine starke Leistung gezeigt.
Beim 97:91-Erfolg der Philadelphia 76ers legte der Center mit 33 Zählern und 16 Rebounds ein Double-Double auf. "So sollte ich jeden Abend spielen", resümierte der 25-Jährige nach dem Spiel. "Nach meiner letzten Performance musste ich ein bisschen aggressiver sein." Gegen die Raptors zwei Tage zuvor war Embiid völlig von der Rolle.
Trotz elf Versuchen aus dem Feld und weiteren drei Versuchen von der Freiwurflinie schaffte er nicht einen einzigen Punkt.