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NFL: Kolumne von Sebastian Vollmer zu Bill Belichick, Patriots, 49ers

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NFL: Kolumne von Sebastian Vollmer zu Bill Belichick, Patriots, 49ers

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Wie gut sind die Patriots wirklich?

SPORT1-Kolumnist und DAZN-Experte Sebastian Vollmer ist begeistert von Bill Belichick und analysiert die bisher perfekte Saison der Patriots und 49ers.
New England lässt im Monday Night Football auch den Jets keine Chance und erreicht eine unglaubliche Marke von 1934. Die Verteidigung hat irre Zahlen.
Sebastian Vollmer
Sebastian Vollmer
von Sebastian Vollmer

Hallo NFL-Fans,

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direkt zu Beginn muss ich erstmal ein dickes Kompliment an Bill Belichick loswerden.

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Mit dem 27:13 gegen die Cleveland Browns hat er nun 300 Siege als Coach in der NFL auf dem Konto. Damit ist er in einem elitären Club angekommen, dessen einzige Mitglieder bisher nur die beiden NFL-Legenden George Hals mit 324 bzw. Don Shula mit 343 Siegen waren. Jetzt ist also auch mein ehemaliger Chef dabei.

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Vor zehn Jahre hatte er mal gesagt, dass er nicht bis 70 an der Seitenlinie stehen will. Diese Einstellung hat er mittlerweile aber geändert, da er damals nicht wusste, wie er sich mit 70 fühlt. Das hört sich so an, als würde er noch länger weitermachen wollen - zur Freude aller Patriots-Fans und zum Leidwesen ihrer Gegner.

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Aber egal, ob man die Patriots mag oder nicht - diese Dynastie, die er da aufgebaut hat, darf man nicht unterschätzen. Es ist so schwer, in dieser Liga zu gewinnen und er hat jetzt 300 Siege – bei nur 16 regulären Spielen pro Saison. Das ist schon richtig krass.

Das Gute für ihn ist, dass er auch niemandem mehr etwas beweisen muss. Es ist ihm eh egal, was andere über ihn denken, aber diese Erfolge geben ihm ein Standing, dass er arbeiten kann, wie er will und tun kann, was er für richtig hält.

Belichick-Art funktioniert nicht überall

Diese Art, wie Belichick coacht, funktioniert aber auch nur, wenn du Erfolg hast. Andere Coaches versuchen, das zu imitieren. Das sieht man bei früheren Patriots-Assistenten, die dann Headcoaches bei anderen Teams werden. Bei den meisten funktioniert das nicht.

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Aber für die Patriots ist er genau der richtige Mann und die Franchise weiß das auch zu würdigen. Nicht umsonst sagen sie 'Mach, so lange du möchtest und wenn du aufhörst, hörst du auf'. Wann das sein wird, steht in den Sternen.

Aber ich denke, dass er dann Probleme haben wird. Menschen, die so tief im Football drin sind, die ihr ganzes Leben Football gecoacht haben, werden Probleme haben, sich ins normale Rentnerleben zu integrieren. Man hört als Coach ja nicht langsam auf, sondern von voll auf gar nicht.

Doch bis dahin werden wir wahrscheinlich noch einiges von ihm hören.

Wochen der Wahrheit für Patriots und 49ers

Aber kommen wir zur aktuellen Saison - und schon wieder zu den Patriots. Zusammen mit den San Francisco 49ers sind sie das einzige noch ungeschlagene Team. Allerdings hatten die Patriots auch Glück mit dem Spielplan. Lediglich die Bufallo Bills hatten bisher eine positive Bilanz. Jetzt kommen aber einige Kracher. Da bin ich gespannt, wie gut die Patriots wirklich sind.

Spannend werden auch auf die weiteren Wochen der 49ers. Sie wurden vor der Saison ohne Grund verhauen. Jimmy Garoppolo hat ein schlechtes Training gehabt und direkt wurde gesagt, der kann gar nichts. Dass sie ungeschlagen sind bis jetzt, wer hätte das gedacht? Auch hier muss man also schauen, ob sie diese Leistung halten können.

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Immerhin ist eine Saison verdammt lang und es können so viele unvorhergesehene Dinge geschehen. Belichick hat die Erfahrung, damit umzugehen. Aber ich bin gespannt, wie die 49ers mit Rückschlägen umgehen werden.

Und Rückschläge werden bestimmt kommen. Ich glaube nicht, dass beide Teams ungeschlagen Richtung Super Bowl marschieren werden. Eine perfekte Saison ist so selten. Beide Teams sind ernsthafte Anwärter auf den Super Bowl, aber ein oder zwei Niederlagen werden sie auf dem Weg dahin bestimmt verkraften müssen.

Tanking? Die Spieler werfen kein Jahr einfach weg

Bitter ist es aktuell für die Miami Dolphins (0-7) und die Cincinnati Bengals (0-8). Hier kann man erahnen, wie unterschiedlich die Sichtweise von Spielern im Vergleich zum Front Office ist. Kein Profi-Sportler will absichtlich schlecht spielen. Sie haben drei Jahre im Schnitt in der Liga, da werfen die kein Jahr einfach weg. Daher ist Tanking eine gefährliche Vermutung.

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Das Front Office hat aber eine andere Blickweise. Die Verantwortlichen wollen so viele First-Round-Picks wie möglich haben, um sich ein Gerüst für die Zukunft zu draften. Miami hat nächste Saison schon einige hohe Picks, da kann sich die Performance schnell ändern, wenn die Dolphins ihren Wunsch-Quarterback bekommen.

Das Gleiche gilt auch für die Bengals. Auch da können die richtigen Neuzugänge eine völlig andere Zukunft ermöglichen.

Man darf also gespannt sein, wie diese Teams die Saison zu Ende bringen.

Bis bald,

Euer Sebastian Vollmer (Instagram: vollmerseb / Twitter: @SebVollmer)

Sebastian Vollmer (35) ist ein ehemaliger Footballspieler. 2009 in der zweiten Runde von den New England Patriots ausgewählt, verbrachte er dort bis 2017 seine gesamte NFL-Karriere und entwickelte sich zu einem Leistungsträger. Mit den Pats gewann er zweimal den Super Bowl (2015, 2017) und wurde 2010 ins All-Pro Second Team gewählt. Seit dieser Saison ist er gemeinsam mit Markus Kuhn als Kommentator des Monday Night Games bei DAZN im Einsatz. Für SPORT1 kommentieren die beiden Ex-NFL-Profis in ihrer regelmäßigen Kolumne das aktuelle Geschehen in der NFL.