Haben die New Orleans Saints endlich das fehlende Puzzlestück für den Titel gefunden?
Diese Waffe befeuert Brees' Traum
In der Nacht auf Samstag bestätigte Emmanuel Sanders von den San Francisco 49ers, dass er sich für zwei Jahre den Saints anschließen wird.
"Ich muss noch eine ärztliche Untersuchung machen, aber der Deal ist perfekt", erklärte der am Dienstag 33 Jahre alt gewordene Sanders bei ESPN.
Dafür wird der Wide Receiver mit einem Gehalt von 16 Millionen Dollar belohnt, maximal kann er sogar auf 19 Millionen kommen.
Sanders ersetzt auf dem Papier Nummer-2-Receiver Ted Ginn (34), der seit wenigen Tagen ein Free Agent ist. Die Realität sieht jedoch anders aus, die ohnehin stark aufgestellte Offensive der Saints hat nochmals ein deutliches Upgrade erhalten.
Bestes Receiver-Duo der NFL?
Mit dem schnellen und spielintelligenten Sanders hat Quarterback-Legende Drew Brees, der kürzlich seinen Vertrag um zwei Jahre verlängert hat, endlich einen Passfänger für die Kurz- und Mitteldistanz. Der 41-Jährige hat ein Faible für den kurzen und schnellen Pass, diese Stärke konnten aber weder Ginn noch seine Vorgänger Dez Bryant, Cameron Meredith oder Brandon Marshall für das Team nutzen.
Dadurch war die Offensive der Saints immer wieder ausrechenbar, Brees suchte häufig die Red-Zone-Monster Michael Thomas und Jared Cook. Mit Superstar Thomas und Sanders verfügt New Orleans nun über das vielleicht beste Receiver-Duo der NFL, hinzu kommen Tight End Cook und Star-Running-Back Alvin Kamara.
Mit Latavius Murray und Tre'Quan Smith ist das Team auch in der Breite gut aufgestellt, Sanders hatte sich schon bei den 49ers als Mentor für die jüngeren Spieler hervor getan.
Dazu ist die von Right Tackle Ryan Ramczyk angeführte Offensive Line eine der besten den NFL, die Brees verlässlich vor Sacks schützt.
Sanders sammelte in der vergangenen Saison für die Denver Broncos (zwei) und die San Francisco 49ers (drei) fünf Touchdowns, Kollege Thomas lief neun Mal in die gegnerische Endzone. Sanders hat als begnadeter Route-Runner mit 13,1 Yards/Reception in 144 NFL-Spielen jedoch mehr zu bieten als nur Touchdown-Fähigkeiten. Von seinen letzten 201 Receptions konnte er lediglich fünf Pässe nicht fangen.
Brees und Saints wollen in Super Bowl
Thomas indes wird nach 149 Receptions 2019 - 45 mehr als jeder andere NFL-Receiver - einen dringend benötigten Partner zur Unterstützung bekommen.
Sanders machte im vergangenen Dezember mächtig Eindruck bei den Saints, als er für die 49ers beim spektakulären 48:46-Sieg sieben Pässe für 157 Yards fing, darunter einen Touchdown über 75 Yards. Außerdem gelang ihm in der Partie ein Touchdown-Pass (!) über 35 Yards.
Zwar ist der Cap Space des Teams nach der Unterschrift des 33-Jährigen beinahe erschöpft, dennoch können die Saints mit dem aktuellen Kader den Angriff auf den Super Bowl wagen. Für den 41 Jahre alten Brees gibt es ohnehin nicht mehr viele Chancen auf seinen zweiten Meistertitel nach 2009, auch der wie Brees für zwei Jahre gebundene Sanders soll vor allem kurzfristig helfen.
Zwar gewannen die Saints in den vergangenen drei Jahren jeweils die NFC South, zum Einzug in den Super Bowl reichte es jedoch nie. Im Januar scheiterten sie in der Wildcard Round nach Verlängerung an den Minnesota Vikings (20:26 n.V.), ein Jahr zuvor setzte es die dramatische und kontroverse Niederlage gegen die Los Angeles Rams im NFC Championship Game (23:26 n.V.).
Konkurrenz mit Brady und Gurley
Damit es in der kommenden Saison so weit ist, müssen die Saints jedoch erst einmal die deutlich aufgewertete Division gewinnen.
Am gleichen Tag, an dem die Saints Sanders präsentierten, hatten nämlich die Division-Rivalen Tampa Bay Buccaneers mit Tom Brady und Atlanta Falcons mit Todd Gurley vorgelegt.
Nun kommt es also zum spannenden Duell mit den Bucs um Quarterback-Ikone Brady. Brees misst sich künftig mit seinem Langzeit-Rivalen zweimal im Jahr und wird alles dafür tun, ihm den Division-Sieg wegzuschnappen. Hinzu kommen die durch Gurley deutlich verstärkten Falcons.
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Auf Sanders wartet also eine anspruchsvolle, aber gleichzeitig vielversprechende Aufgabe, für die er den ebenfalls interessierten Green Bay Packers und Dallas Cowboys absagte.
Die New Orleans Saints planen den Angriff.