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NFL: Super-Bowl-Kandidat New Orleans Saints mit Brees weckt Zweifel

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NFL: Super-Bowl-Kandidat New Orleans Saints mit Brees weckt Zweifel

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Saints-Saison: Zweifel und Prügel

Die Saints starteten als Kandidat für den Super Bowl. Aber Brees wirft Fragen auf, Superstar Thomas schlägt einen Teamkollegen, gegen die Chargers muss das Glück helfen.
Die New Orleans Saints kommen im Monday Night Game der NFL zu einem glücklichen Sieg gegen die Chargers. Ein Field Goal entscheidet die Overtime.
Raphael Weber
Raphael Weber

Als es darauf ankam, sah Drew Brees dann doch wieder aus, wie der legendäre und abgezockte Superstar-Quarterback, den man erwartet.

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In 1:45 Minuten führte der 41-Jährige seine New Orleans Saints mit einer schnellen No-Huddle-Defense von der Mittellinie bis in die Endzone, hüpfte mit Ball sogar selbst zum Touchdown über die Linie.

Es war immerhin noch das 10:20 nach einer insgesamt schwachen Hälfte inklusive einer Interception von Brees. "Da haben wir keinen Saints-Football gespielt. Da waren zu viele Fehler drin, durch die du so ein Spiel verlierst", analysierte er dann hinterher auch knallhart.

Vor allem im Schlussviertel zeigte sich der Routinier dann deutlich verbessert, verbuchte einen Touchdown-Pass auf Jared Cook (20:20) und führte die Saints dann kurz vor dem Ende bis an die 9-Yard-Linie, von wo sein Backup Taysom Hill per Lauf-TD den erneuten Ausgleich zum 27:27 besorgte.

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Auch in der Verlängerung bliebt Brees cool, mit neun Plays arbeitete sich New Orleans an die 18-Yard-Linie vor, von dort versenkte Kicker Will Lutz das spielentscheidende Field Goal zum 30:27. (Hier zum NFL-Spielplan 2020/21)

Dusel hilft den Saints gegen die Chargers

Möglich war der Sieg aber auch nur durch doppelten Dusel, oder anders gesagt: Chargers-Kicker Mike Badgley half kräftig mit. Erst verballerte er beim ersten Touchdown des Teams aus Los Angeles den Extrapunkt (mit ihm hätten die Chargers trotz Lutz' Field Goal gewonnen), dann vergab er kurz vor Ablauf der regulären Spielzeit noch einmal den möglichen Sieg mit seinem Kick aus 50 Metern.

Nun steht New Orleans zwar bei einer Bilanz von 3:2 noch gut da, beim als heißer Favorit auf den Super Bowl gestarteten Team aus der Jazz-Metropole lief aber einiges unrund bisher, worüber die nackten Zahlen nicht hinwegtäuschen können.

Zum Auftakt gewann man zwar gegen Divisionsrivalen Tampa Bay, aber auch nur dank zweier Interceptions des noch eingerosteten Tom Brady in einer komplett neuen Offense. Sonst wurden nur die schwachen Lions knapp geschlagen (35:29), und nun eben die Chargers mit reichlich Glück. Gegen die Raiders (24:34) und Packers (30:37) gab es dagegen Niederlagen.

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Superstar Thomas prügelt sich mit Teamkollegen

Dass es in News Orleans trotz des herausragenden Alvin Kamara (schon 7 TD) und der immer besser werdenden Neuverpflichtung Emmanuel Sanders (12 Receptions, 122 Yards gegen die Chargers) noch nicht wirklich rund läuft, liegt vor allem am Fehlen eines Mannes: Michael Thomas.

Der NFL-Rekordverdiener und vielleicht beste Receiver der Liga fing letzte Saison unglaubliche 149 Bälle in 16 Spielen (Liga-Bestwert) - diese Spielzeit gerade einmal drei. Warum? In Woche 1 gegen die Buccaneers verletzte er sich (drei Spiele Pause wegen Knöchelproblemen) - und schlug dann im Training am Wochenende offenbar auch noch einen Teamkollegen!

Berichten zufolge langte der Receiver gegen Safety C.J. Gardner-Johnson hin. Die deftige Reaktion der Saints kann man hierfür als Bestätigung sehen: Headcoach Sean Payton schmiss seinen Superstar, der eigentlich wieder hätte spielen können, kurzerhand aus dem Kader für das Chargers-Spiel. Sportlich ein herber Verlust, umso nötiger muss dem Trainer die disziplinarische Maßnahme erschienen sein.

Zweifel an Brees: Hat er noch den Arm?

Doch auch Brees selbst ist alles andere als unumstritten. New Orleans‘ durchwachsene Auftritte diese Saison warfen durchaus die Frage auf, was der 41-Jährige noch im Tank hat, wie stark sein Arm noch ist.

Bei alternden Quarterbacks ist es ein bekanntes Phänomen, dass der tiefe Ball von heute auf morgen nicht mehr möglich ist. Peyton Manning, Brett Favre - selbst Legenden waren davor nicht geschützt. Jetzt auch Brees?

BERLIN, GERMANY - JULY 04:   Robert Lewandowski of FC Bayern Muenchen lifts the DFB Cup winners trophy in celebration after the DFB Cup final match between Bayer 04 Leverkusen and FC Bayern Muenchen at Olympiastadion on July 04, 2020 in Berlin, Germany. (Photo by Alexander Hassenstein/Getty Images)
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Bayern Munich's German forward Thomas Mueller reacts during the German Cup (DFB Pokal) final football match Bayer 04 Leverkusen v FC Bayern Munich at the Olympic Stadium in Berlin on July 4, 2020. (Photo by Alexander Hassenstein / POOL / AFP) / DFB REGULATIONS PROHIBIT ANY USE OF PHOTOGRAPHS AS IMAGE SEQUENCES AND QUASI-VIDEO. (Photo by ALEXANDER HASSENSTEIN/POOL/AFP via Getty Images)
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Gerade zu Beginn - der Saison wie auch des Spiels gegen die Chargers - lieferte Brees mit wackligen Vorstellungen Argumente für diese Theorie. Aber: Mit Thomas fehlte ihm eben auch seine Top-Anspielstation (fast die komplette Saison). Und die nackten Zahlen sagen: So schlimm steht es nicht um Brees.

Im Schnitt versucht er Pässe von 7,6 Yards und liegt damit im Liga-Mittelfeld (Platz 17). Nicht berauschend, aber ok. Auffällig: Bei den angekommenen Pässen liegt der Altmeister nur auf Rang 22 (10,6 Yards im Schnitt), aber auch nur knapp hinter Brady (10,9). Das Spiel der "alten Herren" ist nun mal mehr auf kurze Pässe ausgelegt. Dennoch zeigt der Augen-Test bei Brees schon den einen oder anderen Wackler.

Langer Pass auf Cook ebnet den Weg zum Sieg

Am Montag strafte er seine Kritiker aber noch einmal Lügen, schaffte es zum zweiten Mal in seiner Karriere, einen 17-Punkte-Rückstand aufzuholen. Dabei warf er unter anderem einen langen Pass auf Tight End Jared Cook, der zum Touchdown führte. Der Ball legte dabei in der Luft 32 Yards zurück - es geht also noch!

"Solche Siege, wenn du wirklich kämpfen musst, so wächst du als Team. So wirst du kampferprobt", zeigte sich Brees zufrieden.

Mit dieser Erfahrung, und wenn Thomas nächste Woche wieder seinen Gegenspieler sportlich schlägt, statt Teamkollegen im Training, könnten die Saints tatsächlich das Team werden, als das man sie vor der Saison sah.