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Miriam Neureuther, ehemals Gössner: Langlauf, Biathlon oder Karriere-Ende?

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Miriam Neureuther, ehemals Gössner: Langlauf, Biathlon oder Karriere-Ende?

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So steht es um Miriam Neureuther

Jahrelang sorgte Neureuther als Miriam Gössner im Biathlon und Langlauf für Furore. Doch seit einiger Zeit hört man wenig von ihr. Ihr Bundestrainer klärt auf.
Langlauf-Bundestrainer Peter Schlickenrieder erklärt, wie es mit Miriam Neureuther weiter geht
Langlauf-Bundestrainer Peter Schlickenrieder erklärt, wie es mit Miriam Neureuther weiter geht
© SPORT1-Grafik: Getty Images/ Imago
Stefan Schnürle
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Stefan Junold
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Um Miriam Neureuther ist es in den letzten Jahren sehr ruhig geworden. 

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Jahrelang hatte die 28-Jährige als Miriam Gössner in den Loipen dieser Welt für Furore gesorgt - sei es im Biathlon oder bei Abstechern zum Langlauf. Doch seit einiger Zeit sind die Neuigkeiten rund um ihre Person nur noch privater Natur. Im Oktober 2017 bekam sie ihr erstes Kind mit Ski-Star Felix Neureuther, zwei Monate später folgte die Hochzeit.

Doch wie ist der Stand bei Neureuthers sportlicher Karriere? Kehrt sie noch einmal zum Leistungssport zurück? Und falls ja, als Biathletin oder Langläuferin? SPORT1 klärt auf.

Ihr letzter offizieller Wettkampf ist schon eine Weile her: Anfang 2017 läuft sie nach der verpassten Qualifikation für die Biathlon-WM einige Rennen im zweitklassigen IBU Cup. Kurz darauf beendet sie ihre Saison wegen einer Entzündung der Stirnhöhle vorzeitig.

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Verletzungen bremsen Gössner aus

Bereits in den Jahren zuvor kämpft Neureuther immer wieder mit gesundheitlichen Problemen. Ihre erste schwerere Verletzung hat sie im Alter von 14 Jahren, als sie noch Skifahrerin ist. Durch eine Slalomstange werden ihr mehrere Zähne ausgeschlagen - danach wechselt sie zum Biathlon.

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Dort legt sie einen rasanten Aufstieg hin. Im Juniorenbereich gewinnt die Biathletin bei der WM 2009 in Canmore trotz acht Schießfehlern Gold. Im Biathlon-Weltcup scheint ihr der Durchbruch ebenfalls schnell zu gelingen. So rast Gössner, wie sie damals noch hieß, bereits in ihrem vierten Rennen auf Rang zwei.

Therese Johaug
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Doch die Bayerin bringt wegen eklatanter Schwächen am Schießstand keine Konstanz in ihre Leistungen. Auch deshalb wagt Gössner Ausflüge zum Langlauf mit den Höhepunkten Olympia-Silber mit der deutschen Staffel 2010 und ein vierter Platz bei der Nordischen Ski-WM 2013 über 10-km-Freistil.

Nachdem sie 2012/2013 die beste Biathlon-Saison ihrer Karriere mit drei Weltcup-Siegen hinlegt und ihr viele den Durchbruch zutrauen, folgt im Sommer 2013 der große Schock: Bei einem Mountainbike-Unfall in Norwegen bricht sich Gössner vier Lendenwirbel. Nur mit viel Glück kommt sie ohne Lähmung davon.

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Comeback im Langlauf-Weltcup

Von diesem Schlag erholt sich die Biathletin lange nicht. Olympia 2014 in Sotschi gerät aufgrund des Trainingsrückstands und der Schmerzen schnell außer Reichweite. Die Weltcupsaison muss sie sogar vorzeitig abbrechen und auch in den Folgejahren findet sie nie wieder zu der Laufform zurück, die sie vor dem Unfall hatte.

Doch nun will die inzwischen 28-Jährige wieder in den Leistungssport - allerdings als Langläuferin. Wie Langlauf-Bundestrainer Peter Schlickenrieder im Interview mit SPORT1 verriet, musste er Neureuther, die Mitte des Jahres in den Ergänzungskader der deutschen Langläufer berufen wurde, in ihrem Ehrgeiz sogar bremsen.

"Am liebsten wäre sie direkt bei der WM 2019 in Seefeld an den Start gegangen. Da haben wir gesagt: 'Jetzt sei erst einmal Mama und dann schauen wir, wie du dein Umfeld sortiert bekommst.' Mama sein ist eine Challenge - und zwei Leistungssportler, die medial unter einem hohen Erwartungsdruck stehen, in der Familie zu haben, die nächste", sagte Schlickenrieder.

DSV erstellt Plan mit Neureuther

Der Olympia-Silbermedaillengewinner hat mit Neureuther deshalb einen Plan erarbeitet: Fernziel ist die Heim-WM 2021. "So hat sie genug Zeit, trainingsmäßig wieder in Form zu kommen. Aktuell schafft sie es, einmal am Tag zu trainieren. Wenn sie sich bereit fühlt, zweimal am Tag zu trainieren und eine Form besitzt, mit der es sich lohnt, in Wettkämpfen zu starten, wird sie sich rühren."

Erste Einsätze im Weltcup soll sie aber schon früher erhalten. Ende Januar ist der nächste Stichtag, an dem sich Schlickenrieder und Neureuther abstimmen, ob erste Einsätze in dieser Saison Sinn machen: "Wir wollen schließlich keinen vor die Hunde werfen, der sportlich noch nicht so weit ist."

Dennoch ist Schlickenrieder überzeugt davon, dass Neureuther langfristig auf das Niveau der weltbesten Langläufer kommen und wieder ganz vorne mitlaufen kann - unter einer Voraussetzung. 

"Das Entscheidende ist, dass auf den Willen auch das Handeln folgt. Das hat auch etwas mit Prioritäten und Gewichtung zu tun. Da muss man sehen, ob sie das hinbekommt", sagte Schlickenrieder: "Ein Wille kann Berge versetzen. Aber ihr muss klar sein, dass es im Leistungssport keine Kompromisse gibt."