In nur fünf Spielen Klubgeschichte schreiben: Coach Hannes Wolf kann den Hamburger SV am Montag gegen Union Berlin nicht nur zurück an die Zweitliga-Tabellenspitze führen. (2. Liga: Hamburger SV - Union Berlin ab 20.30 Uhr im LIVETICKER).
HSV: Zurück auf Rang 1 mit Rekord?
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Ihm kann auch Einmaliges in der 131-jährigen Historie des Traditionsvereins gelingen. Denn: Noch nie konnte ein neuer HSV-Trainer seine ersten fünf Pflichtspiele mit den Hanseaten gewinnen.
Doch dem 37-Jährigen ist viel wichtiger, den Mitkonkurrenten durch einen Heimsieg sportlich auf Distanz zu halten. "Wir haben uns in eine gute Tabellensituation gebracht und wollen das ausbauen. Sicherlich ist Union gut, eine Art 'Best of 2. Liga', aber wir sind auch stark und haben etwas dagegen zu setzen", sagt der Coach selbstbewusst.
Dennoch kommt es natürlich ungelegen, dass hinter dem Einsatz von Pierre-Michel Lasogga noch ein Fragezeichen steht. Der Torjäger musste das sonntägliche Training wegen Wadenproblemen abbrechen, über das Mitwirken des Torjägers will und muss Wolf kurzfristig entscheiden.
Union will HSV auf die Pelle rücken
Dabei ist die Partie gegen den Verfolger aus der Hauptstadt ohnehin alles andere als ein Selbstläufer. Denn die Gäste sind nach 13 Begegnungen immer noch ungeschlagen und könnten mit einem Sieg im Volksparkstadion bis auf einen Zähler an die Norddeutschen heranrücken. An Unterstützung von den Rängen wird es nicht fehlen, knapp 6000 Anhänger begleiten "Eisern Union" an die Elbe.
Und daher traut Trainer Urs Fischer seinen Schützlingen auch zu, die stolze Erfolgsserie auszubauen. "Es wird eine schwierige Aufgabe, aber wir wollen Punkte nach Berlin mitbringen", sagte der Schweizer, der die Herangehensweise an die Begegnung so formulierte: "Es gilt, Organisation und Mut zu haben und eine Mischung aus Offensive und Defensive zu finden."
Da trifft es sich gut, dass sich die Personallage bei den Berlinern entspannt hat. Der Olympia-Zweite Grischa Prömel kann nach Gelb-Rot-Sperre wieder im Mittelfeld zum Einsatz kommen. Innenverteidiger Florian Hübner ist trotz eines gebrochenen Fingers einsatzfähig.
Für die Gastgeber wäre ein Sieg gegen Union in der Hamburger WM-Arena nicht nur sportlich wichtig, er würde auch die Diskussionen um die höchst problematische finanzielle Situation beim HSV zunächst einmal wieder in den Hintergrund drängen. Im Geschäftsjahr 2017/2018 wurde ein Minus von 5,8 Millionen Euro erwirtschaftet, für die laufende Spielzeit muss angeblich mit einem Rekorddefizit von mehr als 20 Millionen Euro gerechnet werden.
HSV mit großen Finanzsorgen
Tiefrote Zahlen, die mittlerweile auch den politisch Verantwortlichen in der Hansestadt Sorgen bereiten. "Am HSV hängen auch viele Kinder- und Jugendmannschaften. Daher sollte er sein unzulängliches Management überdenken und verantwortungsvoll ausrichten", sagte Christiane Blömeke, sportpolitische Sprecherin der Regierungsfraktion der Grünen in der Hamburgischen Bürgerschaft, dem Hamburger Abendblatt.
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