Der wegweisende Tag endete mit Pfiffen.
Heidel-Deal Schalkes einziger Erfolg
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Als wären sie geschlagen worden, schlichen die Spieler von Schalke 04 nach dem 1:1 (1:0) gegen den VfB Stuttgart in die Kabine.
Die Bilanz der Königsblauen am Sonntag fiel zwiespältig aus: Erst holten die Bosse den Macher für die Zukunft, dann verspielten die Profis eine bessere Gegenwart.
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Schalke verspielt Führung
Drei Stunden nach dem Ja des Aufsichtsrats zum neuen Manager Christian Heidel gaben sie eine Führung aus der Hand und verpassten den Sprung auf einen Champions-League-Platz.
Auch Horst Heldt ärgerte sich darüber.
Der derzeitige Sportvorstand, der im Sommer seinen Platz für Heidel räumen wird, wies explizit darauf hin, dass nun nur noch das Sportliche zählt.
"Die Zukunft ist jetzt geklärt. Wir müssen uns wieder auf die Gegenwart konzentrieren", forderte er. "Wir haben nichts zu verschenken. Ich möchte hier am liebsten auf einem Champions-League-Platz abschließen und so weit wie möglich in der Europa League kommen."
Belhanda mit artistischem Torjubel
Winter-Neuzugang Younes Belhanda hatte mit seinem zweiten Bundesliga-Tor das frühe 1:0 für das Team von Trainer André Breitenreiter erzielt (14.).
Der marokkanische Nationalspieler bejubelte das artistisch mit einer Mischung aus Salto, Flickflack und Rad.
Martin Harnik (74.) gelang der Ausgleich für die Schwaben, deren Siegesserie nach fünf Dreiern endete.
Allerdings ist das Team von Trainer Jürgen Kramny seit acht Spielen ungeschlagen und auf dem besten Weg, sich im Mittelfeld festzusetzen.
Werner: VfB-Ausgleich verdient
"Wir haben das Gegentor etwas unglücklich bekommen, sind dann aber gut ins Spiel zurückgekommen. Der Ausgleich war verdient. Jetzt haben wir ein ordentliches Polster nach hinten, gucken aber noch nicht nach oben", sagte VfB-Offensivspieler Timo Werner hinterher.
Auf Schalke wiederum gab es allein Freude über die Tatsache, die Dauer-Personalie um den neuen Manager endlich vom Tisch zu haben.
Heidel, der im Sommer nach 24 Jahren den FSV Mainz 05 verlassen wird, hatte sich am Morgen dem Aufsichtsrat der Schalker offiziell vorgestellt.
Das Gremium folgte seinem Vorsitzenden Clemens Tönnies, der Heidel als Nachfolger für Heldt auserkoren hatte, und stattete den neuen Sportvorstand mit einem Vierjahresvertrag mit angeblich zwei Millionen Euro Jahresgehalt aus.
Tönnies zufrieden über Personalentscheidung
"Wir haben eine sehr gute Entscheidung getroffen", sagte Tönnies nach der Sitzung in Werl.
Als am frühen Abend der Ball in der Arena rollte, war Heidel schon wieder in Mainz. Die Pfiffe hörte der zukünftige starke Mann der Schalker nicht mehr.