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VfB Stuttgart: Thomas Berthold zweifelt an Korkut und kritisiert Reschke

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VfB Stuttgart: Thomas Berthold zweifelt an Korkut und kritisiert Reschke

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Berthold zweifelt an Korkut

Das Aus von Hannes Wolf beim VfB Stuttgart kommt für Thomas Berthold ebenso überraschend wie die Verpflichtung von Korkut. Bei SPORT1 knöpft er sich die Klubführung vor.
Bei seiner Vorstellung spricht Stuttgarts neuer Trainer Tayfun Korkut über seine Pläne mit dem VfB.
Reinhard Franke
Reinhard Franke

Thomas Berthold ist von seinem Ex-Verein einiges gewohnt.

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Dass am Montagabend mit Tayfun Korkut der neue Cheftrainer des VfB Stuttgart präsentiert wurde, überraschte Berthold dann vollends.  

"Ich kann zu diesem Trainer nicht viel sagen. Hat er eine Expertise oder ist er eine starke Persönlichkeit, um dieser Aufgabe gewachsen zu sein? Ich weiß es nicht", sagt Berthold, der zwischen 1993 und 2000 für den VfB 191 Bundesligaspiele absolvierte, im Gespräch mit SPORT1.

"Als der Name fiel, habe ich damit das Scheitern in Kaiserslautern und Leverkusen verbunden. Vielleicht ist das zu negativ und man könnte auch sagen, jeder hat eine zweite Chance verdient."     

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"Mir fehlt die Fantasie"

Für den Weltmeister von 1990 wirkt die Verpflichtung von Korkut jedenfalls "nicht inspirierend". Berthold meint nur: "Mir fehlt bei dem Trainer die Fantasie".     

Mit der Trennung von Hannes Wolf als Trainer des VfB hatte der frühere Abwehrspieler der Schwaben nicht gerechnet.

"Ich war überrascht von der Entlassung von Wolf, zumal es sich am Samstagabend noch ganz anders anhörte", sagt Berthold.

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01:04
So erklärt Reschke die Wolf-Entlassung

VfB-Sportvorstand Michael Reschke hatte nach dem enttäuschenden 0:2 gegen Schalke 04 noch gesagt, er gehe davon aus, dass Wolf am kommenden Samstag beim Auswärtsspiel in Wolfsburg auf der Bank sitze. "Es gibt keinen anderen Plan", waren seine Worte. 

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Berthold stößt gerade diese Äußerung sauer auf. "Wolf hätte das Spiel in Wolfsburg noch verdient gehabt", meint er. "Da sieht man, was ein Wort zählt."

"Beurlaubung von Wolf erklärbar"

Dass die Stuttgarter unter Wolf zuletzt aber auch nicht mehr das Blaue vom Himmel gespielt haben, sieht auch der 61-malige Nationalspieler so. "Der VfB hat am Samstag alles vermissen lassen. Von daher war die Beurlaubung zumindest erklärbar."

Der Reset-Knopf wurde zügig gedrückt und statt einem Endspiel für Wolf beim VfL Wolfsburg gibt es nun einen Neustart.

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"Wolf tut mir leid", erklärt Berthold. "Er ist das schwächste Glied in der Kette. Er kam als junger Trainer zum VfB und hat in der Zweiten Liga einen super Job gemacht. Doch dann hat er gemerkt, dass die Bundesliga anders funktioniert."

Den Vorwurf, Wolf hätte nach außen temperamentvoller sein sollen, will Berthold nicht teilen: "Ob er zu ruhig und leidenschaftslos war, spielt gar keine Rolle. Entscheidend sind die Ergebnisse und wie sich die Spieler entwickeln."

Ein Pünktchen aus zehn Auswärtsspielen

Noch steht der Klub nicht auf einem Abstiegsplatz. Doch die jüngste Bilanz von nur einem Punkt aus allen bisherigen Auswärtsspielen und drei Niederlagen in den vergangenen vier Heimspielen liefert Grund zur Besorgnis.

"Was hat sich denn geändert?", fragt Berthold. "Sportlich sind die Probleme aus der Abstiegssaison gleich geblieben."

Der VfB müsse "auf die jungen Spieler setzen, in Verbindung mit einer funktionierenden Achse aus erfahrenen Spielern. Eine solche Achse aber fehlt komplett."

Berthold bemängelt Tempodefizit beim VfB

Berthold vermisst zudem einen zentralen, torgefährlichen Mittelfeldspieler und auf vielen Positionen das Tempo.

"Wenn Holger Badstuber der beste Innenverteidiger beim VfB sein soll, dann weiß man, dass die Problematik viel tiefer liegt", meint der 53-Jährige. "In der Kaderplanung wurden zu viele Fehler gemacht."

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Das Hauptproblem ist daher in den Augen des Weltmeisters von 1990: "Der VfB hat eine handfeste Führungskrise." Und Reschke sei "zu einem Großteil mitverantwortlich für die Misere". Auch Präsident Wolfgang Dietrich müsse "sich hinterfragen".

Gomez-Effekt verpufft

Mit dem Winter-Wechsel von Nationalspieler Mario Gomez sollte alles besser werden im Schwabenland. Doch der Gomez-Effekt scheint bereits verpufft. 

"Ob jetzt vorne Mario Gomez oder Daniel Ginczek drin steht, spielt doch keine Rolle", wischt Berthold diesen Aspekt beiseite. "Wenn es kein Spielsystem gibt, in dem diese Spieler bedient werden, dann läuft etwas verkehrt."