Droht der Aktie von Borussia Dortmund der Absturz an der Börse?
Watzke: Tuchel-Aus "alternativlos"
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Die Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung hatte am Wochenende berichtet, dass das Wertpapier Ende August aus dem S-Dax fliegen könne.
Da die Deutsche Börse zum Monatsende ihre Indexlandschaft neu ordnet, droht dem BVB der Ausschluss aus dem Ranking, dem insgesamt 50 börsennotierte Unternehmen angehören.
Laut der FAS muss der Klub entweder seine Marktkapitalisierung (aktuell 550 Millionen Euro) oder seinen Aktienkurs binnen zwei Wochen drastisch erhöhen, um im S-Dax zu verbleiben. Eine aussichtslose Lage?
Watzke wettet gegen Börsen-Abstieg
Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke will sich mit dem Abstieg noch nicht abfinden. Auf einer Handelsblatt-Veranstaltung sagte er am Donnerstagabend: "Ich wette um eine gute Flasche Wein, dass wir drinbleiben."
Watzke verteidigte den geringen Streubesitz der Klubanteile, mit dem sich der BVB gegen unerwünschte Investoren schützen wolle. "Wenn der Abstieg aus dem S-Dax der Preis ist, dann gerne", sagte er.
Brancheninsider gehen ohnehin nicht von einem Einbruch der BVB-Aktie aus, selbst für den Fall, dass sie aus dem S-Dax absteigen sollte.
Analyst Dr. Christoph Schlienkamp vom Bankhaus Lampe erklärte dieser Tage in den Ruhr Nachrichten, die Auslistung aus diesem Index sei für strategische Investoren seit Monaten absehbar gewesen.
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Watzke über Tuchels Rauswurf: "Total alternativlos"
Unterdessen wirft Watzke seinem Ex-Trainer Thomas Tuchel auch mehr als ein Jahr nach dessen Entlassung bei Borussia Dortmund noch menschliche Fehler vor.
"Tuchel ist ein außergewöhnlicher Trainer, aber es gehört heute mehr dazu. Auch die Kompatibilität mit Werten", monierte der BVB-Boss. Die Entlassung Tuchels zum Ende der vergangenen Saison bezeichnete er als "total alternativlos". Sie sei von allen Gremien "einhellig beschlossen" worden.
Watzke betonte, wie wichtig es sei, sich auch in einem hochbezahlten Business wie dem Profifußball auf seine Werte zu besinnen. "Wenn ich Millionen verdiene, heißt das doch nicht, dass ich keine Werte, keine Identifikation leben möchte", sagte er.
Zwischen Tuchel und der Vereinsführung war es nach dem Anschlag auf den Mannschaftsbus im Voraus eines Champions-League-Spiels gegen AS Monaco zum Zerwürfnis gekommen.
Tuchel hatte Watzke seinerzeit dafür kritisiert, sich trotz des Anschlags für eine Austragung des Spiels am nächsten Tag eingesetzt zu haben.