Was für ein Debüt, was für eine Show!
Haaland mit Traum-Debüt für BVB
Erling Haaland hat einen traumhaften Einstand bei Borussia Dortmund gefeiert.
Der Norweger, der in der Winterpause von RB Salzburg für 20 Millionen Euro zum BVB gewechselt ist, wurde im Spiel beim FC Augsburg in der 56. Minute eingewechselt und traf bereits in der 59. Minute zum zwischenzeitlichen 2:3 seiner Mannschaft.
Doch damit nicht genug. Der 19-Jährige erzielte mit seinen Treffern zum 4:3 (70.) und 5:3 (79.) einen Dreierpack für Dortmund - und führte die Borussia damit zum Sieg und zu einem gelungenen Rückrunden-Start.
Haaland schrieb sich mit diesem Auftritt direkt einmal in die Bundesliga-Geschichtsbücher. Er ist der zweitjüngste Bundesligaspieler, dem ein Dreierpack gelang. Nur Walter Bechthold war 1965 im Trikot von Eintracht Frankfurt jünger.
Haaland nach Abpfiff "sehr entspannt"
Nach der Partie machte der junge Norweger fast schon wieder einen schüchternen Eindruck. Mit dem Spielball unter dem Arm gab er sein erstes Interview - verlor dabei aber kaum Worte. Ein "gutes Debüt" sei es gewesen, sagte er bei sky. Er sei jetzt "sehr entspannt", ergänzte der Stürmer und lobte den BVB: "Ich habe gute Leute um mich herum, gute Mitspieler, ein fantastischer Klub."
Diese Leute um ihn herum gingen dann noch etwas mehr ins Detail. "Sehr ruhig, sehr ehrgeizig. Er trainiert unglaublich hart", beschrieb BVB-Kapitän Marco Reus den Neuen: "Der Letzte, der hier sein Debüt gegeben hat war Auba, der hat auch drei Tore gemacht", erinnerte sich Reus. Bemerkenswert: Auch Robert Lewandowski und Paco Alcácer hatten für Dortmund in ihrem ersten Spiel gegen Augsburg einen Dreierpack geschnürt. Allerdings nicht bei ihrem Debüt für die Borussia.
Trainer Lucien Favre zeigte sich ebenfalls hocherfreut über seinen Neuzugang. "Er ist reingekommen und hat sofort seine Stärke gezeigt, seine Tiefe. Er bewegt sich gut zwischen den Linien, das gibt uns eine andere Möglichkeit, nach vorne zu spielen", sagte der Schweizer bei sky.
Spielt Haaland gegen Köln von Beginn an?
Der Hype um Haaland wird nach diesem Traum-Einstand nicht kleiner werden, die Erwartung, dass er beim Heimspiel am Freitag gegen den 1. FC Köln in der Startelf steht, größer. Ob er denn schon fit für 90 Minuten sei, wurde der Goalgetter gefragt. Die coole Antwort: "Wie sah es denn aus?"
Favre bremste da allerdings noch etwas. "Die Spieler sagen immer: 'Ich bin bereit und fit'. Es fehlt etwas, um 90 Minuten zu spielen. Wir werden es sehen."
Niederlechner trifft doppelt
Für den BVB war seine Einwechslung ein Weckruf. "Heiland Haaland" titelte die Bild nach Spielende.
Nachdem Florian Niederlechner den FCA in der 34. Minute mit seinem neunten Saisontreffer in Führung gebracht hatte, erhöhte Marcel Richter (46.) nach knapp 20 Sekunden der zweiten Halbzeit noch und leitete turbulente 15 Minuten ein. Erst gelang Julian Brandt (49.) der Anschluss, dann traf erneut Niederlechner (55.).
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Anschließend folgte Haalands Auftritt mit seinem ersten Bundesligator nur 183 Sekunden nach der Einwechslung (59.), dem 4:3 (70.) und 5:3 (79.). Dazwischen lag der Ausgleich von Jaden Sancho (61.).
Dortmunder Defensive wackelt
Auch wenn Dortmund zunächst leichte Vorteile besaß, es gelang dem Meisterschaftsanwärter lange nicht, die Schwaben dauerhaft in die Defensive zu drängen. Mit schnellem Umschaltspiel über die Außenstürmer Richter und Ruben Vargas vermochte es der FCA, die Favre-Elf zu beschäftigen. Zudem sündigte sowohl Thorgan Hazard (4.) als auch Kapitän Marco Reus (8.) freistehend vor dem Tor.
Reus leistete sich beim bis dahin besten Angriff einen außergewöhnlichen Fauxpas. Statt das Zuspiel von Sancho zu veredeln, traf der glänzende Techniker den Ball nicht sauber. Auch Sancho (27.) ließ eine dicke Möglichkeit aus, bevor Reus kurz darauf erneut leichtfertig verzog.
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Der BVB sah immer dann gut aus, wenn er schnell und direkt spielte. Als Hazard sich aber einen dicken Patzer erlaubte, gerieten die Dortmunder in Rückstand. Haaland, der wohl schon eine dieser BVB-Gelegenheiten genutzt hätte, verfolgte das Spiel zunächst von der Bank aus. Favre brachte den 19 Jahre alten norwegischen Überflieger erst, als der BVB mit dem Rücken zur Wand stand.
Mit seiner Einwechslung ging ein Ruck durch die Schwarz-Gelben. Plötzlich waren Kreativität, Durchschlagskraft und Entschlossenheit zu erkennen. Haaland zeigte sofort, weshalb er so viele Vorschusslorbeeren bekommen hatte. Dies kaschierte dann auch den zum Teil fahrigen Auftritt in der Defensive.