Als lebende Bayern-Legende hat Thomas Müller in seiner Karriere sowohl auf nationaler als auch auf internationaler Ebene so gut wie alles gewonnen.
Darum will Müller kein Kapitän sein
Der Ehrgeiz des 30-Jährigen ist dennoch weiter ungebrochen. Im Interview mit der Sport Bild spricht Müller über einen weiteren Champions-League-Titel, reagiert auf die Kampfansage von BVB-Star Marco Reus und äußert sich auch zum Vertragspoker um Manuel Neuer.
Müller: "Ich will den Henkelpott"
Ganz oben auf der Wunschliste des Ur-Bayers? "Ich will nach 2013 noch einmal den Henkelpott bei Bayern hochhalten", offenbart der hundertfache Nationalspieler.
Müller ist nicht der einzige Bayern-Spieler, der in den vergangenen Wochen offensiv vorprescht. Auch laut Kingsley Coman hat der FC Bayern "alle Zutaten", um die Saison mit dem Gewinn der Meisterschaft, des DFB-Pokals und der Champions League abzuschließen. Ebenso für Joshua Kimmich sei dies "machbar".
Offensivspieler Müller, der Anfang April seinen Vertrag vorläufig bis 2023 verlängerte, erklärt die neue Marschroute: "In den vergangenen zwei, drei Jahren lief es jetzt bei uns nicht so rund, dass man dieses Ziel groß hinausposaunen hätte können. Jetzt finde ich es aber an der Zeit, dass wir das als FC Bayern wieder ein bisschen mehr forcieren sollten. Wir wollen den Pott aktiv attackieren."
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Reus' Kampfansage stachelt Müller an
Auf die neuerliche Kampfansage von Dortmunds Marco Reus, der die Dominanz des FC Bayern durchbrechen will, reagiert Müller gelassen.
"Wenn er das nicht machen würde, wäre er als Kapitän des BVB völlig fehl am Platz. Wir wollen Konkurrenz, wir wollen Gegner. Niemand soll uns den Titel mit der weiße Fahne übergeben, wir sind heiß auf den Wettbewerb", erläutert der sechzehnfache Vorlagengeber der aktuellen Saison - und er geht noch weiter: "Ich wünsche mir sogar noch mehr von diesen Kampfansagen der Konkurrenz. Das ist doch das Salz in der Suppe."
Derzeit trennen Tabellenführer FC Bayern und den zweitplatzierten BVB vier Punkte. Im Falle einer Wiederaufnahme des Spielbetriebs steht das direkte Duell in Dortmund noch offen.
Neuer "darf sehr gerne mein Kapitän bleiben"
Der Vertragspoker mit Stammtorhüter Manuel Neuer hingegen sorgte im Lager des deutschen Rekordmeisters zuletzt für reichlich Unruhe - der Weltmeister von 2014 zeigte sich in einem Interview mit der Bild am Sonntag irritiert: "Nie ist etwas nach außen gedrungen. Jetzt aber stehen ständig Details aus den aktuellen Gesprächen in den Medien, die oft nicht einmal stimmen."
Geht es nach seinem langjährigen Mannschaftskollegen, darf dieser "sehr gerne" auch bis zu Müllers Karriereende dessen Kapitän bleiben. "Beide Parteien haben noch über ein Jahr Zeit, sich anzunähern und sich zu einigen. Mein Wunsch wäre es, dass diese Verlängerung am Ende gelingt", erklärt Müller.
Müller: "Ich spiele auch unter Quarantäne"
Für eine Fortsetzung der Bundesliga-Saison würde Müller alle Restriktionen auf sich nehmen:
"Solange die Regeln mit den Gesetzen und Vorschriften vereinbar sind, werden wir Profis spielen. Wenn es sein muss, auch in Quarantäne. Es ist völlig klar, dass der Fußball sich nahezu allen Regeln unterwerfen würde, die nötig sind, um zu spielen. Es ist ja nicht so, dass wir in der Freizeit zum Spaß Fußball spielen. Man darf nicht vergessen: Es ist nicht nur unser Job, es hängen am ganzen Fußballgeschäft auch sehr, sehr viele Arbeitsplätze dran."