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WM 2018: Toni Kroos muss gegen Südkorea zeigen, dass er im DFB-Team Anführer ist

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WM 2018: Toni Kroos muss gegen Südkorea zeigen, dass er im DFB-Team Anführer ist

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So macht sich Kroos zum Anführer

Einige Führungsspieler kriseln. Gegen Südkorea kommt es daher mehr denn je auf Toni Kroos an. Was er gegen Schweden in Ansätzen zeigte, muss er jetzt bestätigen
In dem zweiten Vorrundenspiel nimmt Toni Kroos auf und neben dem Platz die Rolle des Leaders ein. Der Real-Star geht in seiner neuen Rolle auf.
von Florian Plettenberg, Jochen Stutzky

Der Last-Minute-Sieg gegen Schweden erhöhte nicht nur die deutschen Chancen auf den Einzug ins WM-Achtelfinale. (SERVICE: So kommt Deutschland weiter)

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Er ließ vor allem erkennen, dass sich Toni Kroos immer mehr der Tatsache bewusst ist, dass er in einer verunsicherten und noch nicht eingespielten Elf mehr denn je vorweg gehen muss.

Vor allem, weil sich durch Formschwächen und Degradierung arrivierter Führungsspieler die Kräfteverhältnisse im Team verschieben: Die Weltmeister Mesut Özil und Sami Khedira wurden gegen die Schweden auf die Bank verbannt. Ihre Rückkehr auf den Platz ist völlig offen.

Mats Hummels fiel wegen Nackenbeschwerden aus und konnte nur von außen antreiben. Immerhin soll er gegen Südkorea in die Startelf zurückkehren.

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Jerome Boateng wird wegen seiner Gelb-Roten-Karte im zweiten Gruppen-Endspiel (Mi., ab 16 Uhr im LIVETICKER) fehlen.

Thomas Müller muss erstmal zur eigenen Topform zurückfinden. Dass ihn Löw gegen Südkorea aus der Startelf nimmt, ist nicht ausgeschlossen.

Immerhin stand Kroos bis Spielende noch Manuel Neuer zur Seite, der immer wieder gestenreich seine Vorderleute aufmunterte - vor allem nach dem Gegentor.

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Siegtor und Passmaschine

Mit seinem Kunst-Tor indes übernahm Kroos in der geschichtsträchtigen 95. Minute von Sotschi persönlich Verantwortung.

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Doch schon vorher hatte der Star von Real Madrid das Spiel mehr und mehr an sich gerissen - auch mangels Unterstützung des immer noch verunsicherten Ilkay Gündogan.

"Jedem kann so ein später Sieg im Turnier einen Push geben. Das erhoffen wir uns natürlich”, sagte Kroos. Er selbst pushte sich bereits in der Halbzeitpause, denn erst in der zweiten Hälfte trumpfte Kroos groß auf.

Immer wieder forderte er Bälle an und verteilte sie. Allein 18 Pässe spielte er auf Marco Reus, 14 auf Müller, 13 auf Julian Draxler und zehn Pässe auf Timo Werner.

Kroos suchte also den Weg zum Tor und forcierte vor allem das von Löw geforderte Spiel in die Tiefe.

Katastrophaler Fehlpass vor dem 0:1

Verschleiern dürfen diese Fakten jedoch nicht, dass er zuvor in drei WM-Halbzeiten weit unter seinen Möglichkeiten geblieben war und eben nicht die Körpersprache, den Spielwitz und den Antrieb zeigte, den man von ihm aus Madrid gewohnt ist.

Zu diesem Eindruck passte sein Katastrophen-Fehlpass, der zum 0:1 für Schweden führte. Umso auffälliger waren daher vor allem seine selbstbewussten Aussagen nach Spielende. 

"Entweder es macht dein Spiel kaputt, oder du versuchst, alles reinzuhauen und anzutreiben", beschrieb Kroos die Optionen, die sich ihm nach seinem Patzer ergaben. Für was er sich entschied, ist klar.

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"Wenn du 400 Pässe spielst, kommen auch mal zwei nicht an und der eine hat zum Tor geführt", schob Kroos rechtfertigend hinterher.

400 Pässe waren es nicht ganz, dafür starke 130 von denen 90 Prozent ankamen - darunter 105 Pässe, die zur Spieleröffnung beitrugen. 75 gewonnene Zweikämpfe sind ebenfalls ein Top-Wert.

Nur Rüdiger verlor weniger Bälle als Kroos

Zudem hatte er nur zwei Ballverluste im Spiel, wovon jedoch einer bekanntlich zum Gegentor führte. Nur Antonio Rüdiger (1) hatte von den Feldspielern, die durchspielten, weniger Ballverluste.

Mit Sieg und Traumtor im Rücken, legte Kroos nach Spielende auch verbal nach und nahm es gar mit der gesamten deutschen Medienlandschaft auf.

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"Bei mir kommt das Gefühl rüber, dass es viel mehr Spaß macht, schlecht über uns zu schreiben, über uns zu reden und zu analysieren als andersrum. Von daher bekommen wir von all denen, die schreiben und uns Körpersprache absprechen, keine Hilfe. Es wird uns keiner zum Titel schreiben”, meinte Kroos.

Ein haltloser Vorwurf, weil er weder Ross und Reiter benannte und stattdessen auf Pauschalkritik setzte. Seine Attacken fanden dennoch Zustimmung in der Mannschaft. Das kann zusammenschweißen, getreu dem Motto: Denen zeigen wir es.

Eins hat Kroos aber vor allem mit seinem Auftritt auf und neben dem Spielfeld gezeigt: Dass er bereit ist, die Führungsrolle im DFB-Team zu übernehmen.

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