Dänemark eilt bei der Europameisterschaft weiter von Sieg zu Sieg und steht nach dem 2:1-Erfolg über Tschechien sensationell im Halbfinale. (Das Spiel zum Nachlesen im Ticker)
Dänemarks verkehrter Durchstarter
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Einen großen Anteil am Weiterkommen hatte einmal mehr Joakim Maehle. In der 43. Minute schlug der 24-Jährige eine Flanke mit dem rechten Außenrist à la Ricardo Quaresma butterweich auf Kasper Dolberg, der aus kurzer Distanz auf 2:0 erhöhte. (Ergebnisse und Spielplan der EM)
Maehle glänzt als Torschütze
Maehle gilt als ein Gesicht des dänischen Aufschwungs, mit seinem Tempo treibt der Außenbahnspieler das Spiel als Motor von hinten immer wieder an. Auch als Torschütze glänzte der Mann von Atalanta Bergamo bei dieser Europameisterschaft bereits zweimal.
Seit Anfang des Jahres steht Maehle beim Klub aus der Serie A unter Vertrag. Dort bildet er mit Robin Gosens das Außenverteidigerpärchen.
Kurios: Während Maehle in Bergamo auf der rechten Seite aufläuft, setzt ihn Nationaltrainer Kasper Hjulmand links ein. Für Maehle ist das aber offensichtlich überhaupt kein Problem, weiß er doch in seiner Rolle als Zwitterwesen zwischen Linksverteidiger und Linksaußen zu überzeugen.
Maehle steigert seinen Marktwert
Mit 20 Jahren hatte Maehle seinen Heimatverein Alborg BK verlassen und war nach Belgien zum KRC Genk gewechselt. Dreieinhalb Jahre später folgte der nächste Schritt in Maehles Karriere. Für 12 Millionen Euro sicherte sich Bergamo im Winter die Dienste des Rechtsfußes. Die Ablöse kann sich sogar noch auf 15 Millionen Euro erhöhen.
Maehle ist einer dieser Spieler, die die Europameisterschaft zur Steigerung des Marktwerts zu nutzen wissen. Schon vor dem Auftakt des paneuropäischen Turniers betrug der Marktwert des 1,85 Meter großen Mannes 13 Millionen Euro. Und obwohl Maehles Vertrag noch bis 2025 läuft, ist davon auszugehen, dass internationale Spitzenklubs ein Auge auf den flexiblen Mann geworfen haben.
Schließlich begeistert Maehle mit seinen Landsleuten die Zuschauer in Europa. Erstmals seit dem EM-Triumph 1992 steht Dänemark unter den besten Vier des Turniers. Die Schützlinge von Hjulmand wittern nun ihre Chance.
Dänemark wittert Chance auf Titel
Dank der überzeugenden Siege gegen Russland und Wales wurde den Dänen schon vor dem Viertelfinale zunehmend mehr zugetraut.
Selbstbewusst, aber auf keinen Fall arrogant antwortete Maehle darauf: "Wir sind flexibel, haben eine gute Qualität im Kader. Wir haben viel Zuversicht und Mut. Aber bei uns wird niemand überheblich."
Am Mittwoch soll gegen England im Wembley nun der Finaleinzug perfekt gemacht werden. Zuzutrauen ist es Maehle und Co. auf jeden Fall.