Alles oder nichts. Lionel Messi steht in der Nacht zu Mittwoch vor dem womöglich wichtigsten Spiel seiner gesamten Laufbahn.
Brasilien spielt Schicksal für Messi
Der fünfmalige Weltfußballer braucht mit Argentinien am letzten Spieltag der WM-Qualifikation unbedingt einen Sieg in Ecuador (ab 1.30 Uhr im LIVETICKER), um noch die Chance auf eines der vier Direkttickets nach Russland zu haben.
Im schlimmsten Fall reicht dem Vizeweltmeister nicht einmal ein Unentschieden, um hinter den bereits qualifizierten Brasilianern im Kampf mit Uruguay, Chile, Kolumbien, Peru und Paraguay zumindest noch Platz fünf der Südamerika-Gruppe zu ergattern - und sich so in die interkontinentale Relegation gegen Neuseeland zu retten. (RECHEN-SERVICE: So verpasst Argentinien die WM)
"Zur Lachnummer der Welt gemacht"
"Eine WM ohne Argentinien und Messi wäre eine Katastrophe", brachte der einstige argentinische Torjäger Mario Kempes die Lage treffend auf den Punkt, während der ehemalige Weltmeister-Trainer Cesar Luis Menotti von einer Situation sprach, die "gefährlich fern der Realität" sei.
Man habe sich zur "Lachnummer der Welt" gemacht, klagte Menotti nicht zu Unrecht. Allen voran in Brasilien wird der Niedergang der Albiceleste in vollen Zügen genossen.
Auch wenn Superstar Neymar, so berichten verschiedene Medien, seinem ehemaligen Mitspieler Messi gerne einen Gefallen tun würden, hofft der Großteil der Bevölkerung auf das WM-Aus des großen Nachbarn.
Messis letzte WM-Chance?
Eine Fankampagne fordert die Selecao sogar auf, im letzten Spiel absichtlich gegen Chile zu verlieren, das dann qualifiziert wäre. Doch daran denken die Ballkünstler vom Zuckerhut nicht.
"Wir gehen gegen Chile auf den Platz, um zu gewinnen. Eine WM ohne Argentinien würde an Charme verlieren", betonte etwa Manchester Citys Torjäger Gabriel Jesus.
Ein Fiasko in der ecuadorianischen Hauptstadt Quito hätte vor allem für Messi dramatische Folgen.
"Leo ist der einzige, der es noch retten kann"
Bis auf den kaum bedeutenden Olympiasieg im Jahr 2008 wartet der Ausnahmekönner des FC Barcelona noch immer auf einen Titel im Argentinien-Trikot. Und bei der übernächsten WM wäre er dann schon fast 35 Jahre alt.
"Leo ist der einzige, der es noch retten kann", glaubt Menotti, "weil er die Magie wie Diego Maradona hat".
FIFA-Präsident Gianni Infantino will in Russland wohl nur ungern auf diese Magie verzichten. Der argentinischen Zeitung La Nacion sagte er, es wäre "ungerecht", wenn Messi seine Karierre ohne den WM-Titel beenden würde.
Brasilianischer Schiedsrichter
Eine Steilvorlage für jeden Verschwörungstheoritiker. Obwohl: Die Schiedsrichter-Wahl für das Argentinien-Spiel dürfte Messi und Co. kaum in die Karten spielen.
Der südamerikanische Verband setzt am letzten Spieltag bis auf die Partie der Brasilianer nur Referees aus dem Land des Gruppensiegers ein.
Anderson Daronco heißt der Unparteiische, der Argentiniens Alles-oder-Nichts-Spiel leitet.