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Lopetegui-Rauswurf: Riskant, aber konsequent

Spaniens Verbandsboss zeigt mit dem Rauswurf von Trainer Lopetegui, wie schnelles Krisenmanagement funktioniert. Auch wenn es die WM-Ziele gefährdet.
Verbandspräsident Luis Rubiales (M.) ersetzte Julen Lopetegui (l.) durch Fernando Hierro (r.)
Verbandspräsident Luis Rubiales (M.) ersetzte Julen Lopetegui (l.) durch Fernando Hierro (r.)
© SPORT1/Imago
von Martin Volkmar

Lieber ein Ende mit Schrecken als Schrecken ohne Ende.

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Nach dieser Devise hat der spanische Verbandspräsident Luis Rubiales am Mittwoch kurzen Prozess gemacht und Nationaltrainer Julen Lopetegui gefeuert.

Eine äußerst riskante Entscheidung. Nur zwei Tage vor dem WM-Auftakt gegen Europameister Portugal gefährdet Rubiales massiv die hochgesteckten Ziele des Mitfavoriten, zumal er zunächst nicht mal einen Nachfolger parat hatte, ehe er Fernando Hierro ernannte.

Dafür brachte er die eigenen Nationalspieler gegen sich auf, die sich aus den genannten Gründen und der damit verbundenen Unruhe mehrheitlich gegen den Rauswurf von Lopetegui ausgesprochen hatten (Die Reaktionen zum Spanien-Beben).

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Doch der erst vor einem Monat ins Amt gewählte Rubiales ließ sich von Sergio Ramos und Co. nicht mehr umstimmen, weil er sich nicht auf der Nase herumtanzen lassen wollte.

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Denn weder Lopetegui noch Real Madrid hatten es für nötig gehalten, den spanischen Verband rechtzeitig davon zu unterrichten, dass der Nationalcoach nach der WM zum Champions-League-Sieger wechselt.

Erst fünf Minuten vor Reals offizieller Pressemitteilung sei er informiert worden, erklärte Rubiales, daher habe man handeln und sich vom Trainer trennen müssen – auch wenn dieser Schritt Spanien den WM-Titel kosten kann.

Ob der Schritt richtig oder falsch ist, darüber kann man sicher diskutieren und hängt maßgeblich vom Abschneiden bei der WM ab. Eines ist die Entscheidung aber in jedem Fall: Konsequent.

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Womit wir beim gravierenden Unterschied zum Verhalten des Deutschen Fußball-Bundes in der Erdogan-Affäre um Mesut Özil und Ilkay Gündogan wären.

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Zwar kann man die beiden Fälle nicht miteinander vergleichen. Aber der Unterschied im Krisenmanagement ist auffällig: Während sich Spaniens Verbandsboss Rubiales zum schnellen Handeln ohne Rücksicht auf Verluste entschieden hat, um das Problem sofort vom Tisch zu bekommen, sitzt DFB-Präsident Reinhard Grindel den Fall Özil/Gündogan lieber aus.

Das Ergebnis: Schrecken ohne Ende statt Ende mit Schrecken.