Beim 3:0-Sieg Brasiliens am Sonntag gegen Österreich präsentierte sich die Selecao bereits in WM-Form. Vor allem Superstar Neymar zauberte nach dreimonatiger Verletzungspause und narrte die Abwehr der Gastgeber ein ums andere Mal. Seine starke Leistung krönte der Torjäger von Paris St. Germain mit dem Tor zum 2:0.
Österreicher ledern gegen Neymar
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Auf halblinks im Strafraum freigespielt, schickte er zuerst Innenverteidiger Dragovic mit einem Wackler auf den Hosenboden. Anschließend gab es noch einen Beinschuss für Torwart Lindner. Von Neymars Galavorstellung zeigten sich die Österreicher allerdings nur wenig beeindruckt. Sie monierten vielmehr die theatralische Spielweise des Brasilianers.
Österreicher richtig sauer
Schalke-Profi Alessandro Schöpf war nach der Partie merklich angefressen. "Ich finde, das hat mit Fußball nicht viel zu tun. Das ist schon ein bisschen traurig, dass man immer so schnell zu Boden gehen muss. Gerade bei der Gelben Karte berühre ich ihn überhaupt nicht", sagte der 24-Jährige:
"Er wird wegen seines Spielstils sehr viel attackiert, weil er sehr oft ins Eins gegen Eins geht, da gibt es dann auch oft auf die Socken. Deswegen verstehe ich ihn dann auch, dass er ab und zu auch eher früher zu Boden geht. Aber Fußball ist immer noch ein Kampfsport."
Baumgartlinger: Nie eine böse Absicht
Dabei hatten sich die Gastgeber zu Beginn der Partie ordentlich ins Zeug gelegt und mit ihrer robusten Spielweise Neymar gleich mehrfach zu Fall gebracht. Im weiteren Verlauf des Spiels rückte das Duell zwischen Neymar und Julian Baumgartlinger immer mehr in den Vordergrund. Bei fast jeder Berührung des Profis von Bayer Leverkusen fiel der Brasilianer zu Boden.
Um so deutlichere Worte fand der Verteidiger anschließend: "Neymar ist da nicht der Schuldige. Er fällt bei jeder Berührung, aber der Schiedsrichter gibt auch bei jeder Berührung Foul, das ist dann natürlich schwierig. Wir haben versucht, total fair zu spielen. Es gab keine Aktion, wo man sagen könnte, wir hätten eine böse Absicht gehabt."
Neymar kontert Kritik
Auch der ehemalige Bremer Sebastian Prödl kritisierte Schiedsrichter Viktor Kasai.
"Es summiert sich dann auch, wenn der Schiedsrichter im Prinzip macht, was er will. Ich will den Schiedsrichter jetzt nicht attackieren, aber so wie es zustande gekommen ist, dass er bei jedem Wimpernschlag umfällt und am Boden liegt, bauscht sich das irgendwo auf, und dann kochen auch in einem Freundschaftsspiel die Emotionen über."
Von all der Kritik zeigte sich Neymar unbeeindruckt und machte sich noch lustig über die harte Gangart der Österreicher. "Das war heute Vorbereitung auf die UFC. Es gab genug Schläge, aber alle blieben unverletzt."
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