Der angeschlagene Präsident Wolfgang Niersbach vom Deutschen Fußball-Bund (DFB) will trotz der Affäre um Millionenzahlungen im Zusammenhang mit der WM 2006 zum Länderspiel der Weltmeister gegen Frankreich am Freitag in Paris (21.00 Uhr) reisen.
Niersbach will zu Länderspiel reisen
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Das berichtete die ARD am Samstagabend nach einem Gespräch mit Niersbach, der mit seiner Lebensgefährtin auf der Tribüne das Bundesliga-Spiel des 1. FSV Mainz 05 gegen den VfL Wolfsburg (2:0) verfolgt hatte.
Er sei nicht abgetaucht und verspüre großen Rückhalt, hat Niersbach laut ARD berichtet, ohne sich vor der Kamera zu zeigen.
Am Montag wird der 64-Jährige sich auf einer außerordentlichen DFB-Vorstandssitzung zu den Vorwürfen in der WM-Affäre erklären. Geldflüsse im Vorfeld der WM 2006 sind weiterhin ungeklärt.
Der Druck auf Niersbach ist hoch: Während einer missratenen Pressekonferenz am 22. Oktober hatte er die Vorgänge rund um ein 6, 7-Millionen-Darlehen des früheren adidas-Chefs Robert Louis-Dreyfus nicht erklären können.
Am Freitag veröffentlichte das Nachrichtenmagazin Der Spiegel zudem ein Dokument aus dem November 2004, auf dem mutmaßlich die Handschrift des DFB-Präsidenten zu lesen ist.
Es suggeriert, dass Niersbach früher als bislang eingeräumt Kenntnis von einer geplanten Rückzahlung an Dreyfus gehabt haben könnte.