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Premjer Liga: Tomas Zorn steht für den Umbruch bei Spartak Moskau

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Premjer Liga: Tomas Zorn steht für den Umbruch bei Spartak Moskau

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Zorn krempelt Spartak Moskau um

Tomas Zorn zieht in jungem Alter beim populärsten Klub Russlands die Fäden. Ihm gelangen bereits zwei echte Coups, die für den Umbruch des Klubs stehen.

© Imago
Lukas von Hoyer
Lukas von Hoyer

Als Tomas Zorn am 14. Oktober die Hand von Domenico Tedesco schüttelte, war sein zufriedener Gesichtsausdruck im Presseraum von Spartak Moskau nicht zu übersehen.

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Kurz zuvor hatte der frühere Schalke-Coach seine Unterschrift unter einen Vertrag als Trainer gesetzt und Zorn, der jüngste Manager im russischen Fußball, hatte dadurch seinen zweiten Coup in wenigen Monaten gefeiert.

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"Er war mein Wunschkandidat", verriet Zorn der Berliner Zeitung. "Ich wollte einen Trainer haben, der ohne Vorurteile nach Russland kommt und eine externe Sicht hat. Unser Ziel ist es, wieder europäisch zu spielen. Domenico war von unserem Projekt hier begeistert. Für unsere Entwicklung ist er der richtige Mann."

All das, was der 33-Jährige über Tedesco sagt, trifft auch auf ihn selbst zu. Zorn wurde in Moskau geboren, wuchs aber in Berlin auf. Er studierte an der Freien Universität Berlin Rechtswissenschaften und arbeitete schon während des Studiums als Spielervermittler.

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Zorn der Wunschkandidat eines Oligarchen

Im Jahr 2015 erwarb er dann auch noch die FIFA Match Agent Lizenz, welche ihn dazu befähigte, Freundschaftsspiele zwischen Klubs und Verbänden zu organisieren und auch durchzuführen.

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In dieser Funktion kam der Kontakt zu Spartak Moskau zustande. Genauer gesagt zu Leonid Fedun, dem schwerreichen Eigentümer des Klubs. Der 63-Jährige ist gleichzeitig Vizepräsident des größten russischen Ölkonzerns Lukoil. Geschätztes Privatvermögen des Oligarchen: 7,4 Milliarden Euro.

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So wie Tedesco Zorns Wunschkandidat war, war Zorn Feduns Favorit. Der Klub-Boss fragte den Deutsch-Russen zunächst, wie er die Qualität des Kaders bewerte, um ihm dann im Mai 2019 das Amt des Generaldirektors anzubieten.

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Zorn nahm an und ist nun Geschäftsführer und Sportdirektor des populärsten Klubs Russlands. Spartak ist Rekordmeister und hat im ganzen Land rund 26 Millionen Anhänger. Der Glanz vergangener Tage ist allerdings verblasst.

Spartak im Umbruch

In den letzten 18 Jahren konnte der Klub nur eine Meisterschaft und einen Pokalsieg feiern. Zuletzt erreichte die sportliche Talfahrt mit vier Trainerwechseln in nur zwölf Monaten den negativen Höhepunkt.

"Wir befinden uns hier bei Spartak in einem sehr großen Umbruch", meinte Zorn. "Wir wollen den Verein europäischer ausrichten und mehr Struktur hineinbringen."

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Und das ist nun Zorns Aufgabe. Ein 24/7-Job sei das, "in dem man ständig erreichbar sein muss." Unter ihm verzeichnete der Klub allein im Sommer rund 30 Millionen Euro Transfereinnahmen. Das ist Vereinsrekord.

Auch die Gehälter der Spieler wurden gekürzt und zudem hat er einen Generationenwechsel herbeigeführt. Spartak setzt nun überwiegend auf junge Spieler. Hinzu kam Zorns erster Coup: Er lieh André Schürrle von Borussia Dortmund aus.

Zorn hat große Pläne

"In Russland sind Deutsche gerne gesehen", sagte Zorn der Berliner Zeitung. "Sie werden mit Qualitätsarbeit verbunden. Es wird sehr positiv aufgenommen, dass Deutsche hier sind und den Klub nach vorne bringen wollen."

Nach 16 Spielen liegt Spartak momentan nur auf dem sechsten Rang der Tabelle. Mit neun Punkten Abstand auf Platz fünf ist die Teilnahme am europäischen Wettbewerb in weiter Ferne. Die Erwartungshaltung ist beim Traditionsklub aber ungebrochen, weswegen Zorn und Tedesco schnellen Erfolg benötigen. 

"Der Druck ist immer da, die Fans wollen Erfolge sehen", weiß Zorn. Das Team wird bei Auswärtsspielen regelmäßig von tausenden Fans begleitet. Die mediale Berichterstattung ist allgegenwertig.

"Wenn Mannschaft X einen neuen Spieler holt und bei uns Spieler Y orange Schuhe trägt, wird eher über die Schuhe berichtet", beschreibt Zorn den Stellenwert des russischen Rekordmeisters.

Im Jahr 2022 feiert der Hauptstadtklub seinen 100. Geburtstag. Zorn weiß, was in der Zwischenzeit von ihm erwartet wird: "Bis dahin wollen wir die ein oder andere Trophäe eingefahren haben."