Champions-League-Sieger, englischer Supercup-Sieger - und auf dem besten Wege, die seit 1990 andauernde Titelflaute in der Premier League zu beenden.
Klopp: Das ist meine größte Stärke
Jürgen Klopp befindet sich mit dem FC Liverpool auf dem Höhenflug und hat rund um die Anfield Road längst Heldenstatus erlangt. Glaubt man dem deutschen Erfolgstrainer, dann liegt das vor allem an einer persönlichen Eigenschaft.
"Wenn Sie mich fragen: 'Haben Sie eine besondere Stärke?' Dann würde ich sagen, es ist nicht mein rechter Fuß, nicht mein linker Fuß, und ich bin auch nicht besonders schlau. Aber Menschenverstand? Ja, ich kann Dinge wirklich richtig einordnen", erklärte Klopp in einem Interview mit The Athletic.
Liverpool-Coach Klopp: "Das ist mein Ding"
Das gelte allerdings nicht in einem speziellen Fall - dann nämlich, wenn er emotional in eine Sache involviert sei, "so wie während eines Spiels".
Davon abgesehen aber könne er Situationen schon immer sehr gut einschätzen: "Wenn Sie mir von einem Problem erzählen, kann ich Ihnen sagen, ob es wirklich ernst ist oder nicht - und wie Sie damit umgehen können. Das ist eine meiner Stärken, das war schon immer so. Das ist mein Ding."
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Wohl auch aus diesem Grund verzichtet Klopp, der sich im Rahmen seines Sportwissenschaftsstudiums auch mit Sportpsychologie auseinandersetzte, auf längere Ansprachen unmittelbar nach Spielende.
"Es gibt dafür keine Notwendigkeit. Wir haben da maximal zwei oder drei Minuten", erklärt der 52-Jährige.
Einerseits seien alle Beteiligten noch emotional angespannt, zum anderen seien sowohl Spieler als auch Trainer mit Interviews oder Dopingtests beschäftigt.
"Wenn man die richtigen Dinge sagen will, sollte man darüber nachdenken - und dafür habe ich in diesen Momenten keine Zeit", betont Klopp: "Was ich nach einem Spiel sage, ist sehr spontan und kurz."
Klopps Ansprachen: Kenne immer nur den ersten Satz
Genauso spontan übrigens wie Klopps Ansprachen im Allgemeinen.
"Wenn wir ein Teammeeting haben, ist das Einzige, wovon ich wirklich weiß, dass ich es sagen werde, der erste Satz", verrät der ehemalige BVB-Coach.
Er schreibe sich vorab auch nichts auf, sondern verarbeite in seinen Ansprachen meist das Geschehen der vergangenen Woche: "Ich denke einfach nur darüber nach, was es wert ist, den Jungs mitzugeben. Ein beschissenes Training, eine sehr gute Einheit, was auch immer, kleine Dinge."
Es klinge vielleicht merkwürdig, "aber ich vertraue mir zu 100 Prozent, dass ich die richtigen Worte finde. Ich weiß nur den ersten Satz, aber ich bin nicht nervös, weil ich den zweiten Satz noch nicht kenne."