Was sich in den Trainingseinheiten schon angedeutet hatte, bewahrheitete sich im Qualifying von Bahrain: Das Weltmeister-Team Mercedes spielt zu Beginn der Formel-1-Saison nur die zweite Geige.
Wolff: "Alles spricht für Ferrari"
Bei der Qualifikation zum zweiten Grand Prix des Jahres fuhr Sebastian Vettel im Ferrari die schnellste Zeit, Teamkollege Kimi Räikkönen komplettierte mit Startplatz zwei den Triumph der Scuderia. Valtteri Bottas muss sich mit Startreihe zwei begnügen, und Weltmeister Lewis Hamilton startet wegen eines Getriebewechsels nicht von Platz vier, sondern muss seine Aufholjagd von Position neun aus beginnen.
Entsprechend vielen die Reaktionen in beiden Lagern aus. SPORT1 fasst die Stimmen zum Qualifying zusammen. (DATENCENTER: Das Qualifying-Ergebnis)
Sebastian Vettel (Ferrari), Startplatz 1:
"Das war anstrengend! Den ersten Versuch habe ich in der Zielkurve weggeworfen. Der zweite Versuch war sauber. Da musste ich nur die letzte Kurve gut erwischen. Das Auto war bisher hervorragend an diesem Wochenende. Und wenn das Auto das macht, was es soll, ist es ein Vergnügen - sonst ist es ein Kampf. Hier und jetzt bin ich sehr zufrieden. Doch das Rennen ist lang. Ich freue mich darauf."
Kimi Räikkönen (Ferrari), Startplatz 2:
"Es war nicht ideal, ich hatte Verkehr in der letzten Runde. Aber was kannst du da schon machen? Morgen ist der wichtigste Tag, also schauen wir mal."
Valtteri Bottas (Mercedes), Startplatz 3:
"Unsere Runden waren in Ordnung. Die Jungs in den roten Autos waren einfach etwas zu schnell. Da können wir nicht zufrieden sein. Wir haben in den Abend-Trainings Überhitzungsprobleme mit den Reifen auf der linken Fahrzeugseite. Ich weiß nicht, was mit dem Auto los ist. Es stimmt, dass wir an diesem Wochenende nicht die Pace haben, die wir erwartet hatten. Wir haben seit Melbourne keine neuen Teile am Auto. Die Strecke ist stark anders in Sachen Belag und Charakteristik. Wir müssen selber noch verstehen, warum wir ein paar Probleme haben. Ferrari ist an diesem Wochenende das schnellere Auto."
Lewis Hamilton (Mercedes), Startplatz 9:
"Das wird nicht einfach morgen, aber ich werde alles geben. Die Ferraris waren einfach zu schnell für uns und auch Valtteri hat eine gute Runde hingelegt. Ich konnte die frischen Reifen nicht so gut nutzen. Es ist, wie es ist, und wir schauen, dass wir zurückschlagen werden. Für morgen lautet das Ziel, den Schaden zu begrenzen. Uns erwartet eines der schwierigsten Rennen seit längerer Zeit. Es gibt unterschiedliche Strategien. Ich werde schauen, dass ich die Stärken des Autos konsequent ausnutzen werde."
Max Verstappen (Red Bull), Startplatz 15:
"Das lief unglücklich. Ich habe mir die Daten angesehen: Die Leistung sprang um 150 PS nach oben, was ungewöhnlich ist. Die Kurve geht nicht voll, aber es schien, als würde ein Schalter umgelegt. Die Hinterräder drehten heftig durch, dann drehte ich mich weg. Das hatte ich nicht erwartet. Bei plötzlich 150 PS mehr ging es dahin. Wenn du ohnehin schon am Limit bist, ist das ziemlich viel."
Toto Wolff, Mercedes-Motorsportchef (bei ORF):
"Was Ferrari heute geleistet hat, ist wirklich stark. Das muss man anerkennen. Für uns ist es natürlich ärgerlich, dass wir mit Lewis auf Platz neun stehen. Da sind ein paar Fahrzeuge vor ihm, die gestern super Performances gezeigt haben und die man nicht leicht wird überholen können. Ich denke, dass der Ferrari-Express morgen vorne wegfahren wird. Das schwingt bitter mit. Es spricht im Moment alles für Ferrari."
Christian Horner, Red-Bull-Teamchef (bei Sky zum Unfall von Max Verstappen):
"Das war ärgerlich, der Schaden am Auto ist aber zum Glück nur oberflächlich. Wir baten ihn um eine weitere Runde, um mehr über den Motor in Erfahrung zu bringen. Wir wollten die Motoreneinstellungen verfeinern. Dann ging ihm aber leider das Heck weg. Da haben wir eine Chance verpasst. Immerhin: Hier kannst du überholen."