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Formel 1, Spa: Sebastian Vettel pöbelt gegen Ferrari, Hamilton sorgt sich

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Formel 1, Spa: Sebastian Vettel pöbelt gegen Ferrari, Hamilton sorgt sich

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Vettel beschimpft eigenes Team

Sebastian Vettel platzt während des Qualifyings in Spa der Kragen. Wütend beschimpft er sein Team. Ferrari patzt erneut. Doch auch Lewis Hamilton hat Sorgen.
Spa-Francorchamps ist eine der traditionsreichsten Rennstrecken der Welt. Auch im Spiel F1 2018 von Codemasters ist der Kurs als Großer Preis von Belgien integriert.
Stefan Schnürle
Stefan Schnürle

Ferrari-Star Sebastian Vettel war nicht mehr zu bremsen: "Stop, stop", brüllte er zornig in den Funk.

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Als sein Team nicht sofort auf ihn hörte, legte er noch eine internationale - und nicht ganz jugendfreie - Schimpftirade hinterher: "Basta! F***! Che cazzo fai! Lift the car for f***s sake! You are scratching the floor."

Doch was war passiert, das den viermaligen Formel-1-Weltmeister so sehr in Rage versetzt hatte?

Bei Ferrari geht es chaotisch zu 

Im dritten Qualifying-Abschnitt beim Belgien-GP (Rennen, 15.10 Uhr im LIVETICKER) ging es "ein bisschen chaotisch her". So umschrieb es zumindest Vettel, nachdem er als Zweitplatzierter hinter Pole-Setter Lewis Hamilton feststand.

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Aufgrund des Regens kamen alle Fahrer noch einmal hastig in die Box, um die Reifen zu wechseln und teilweise auch, um zu tanken. So war es jedenfalls bei Vettel, den die Ferrari-Crew zum Nachtanken in die Box schieben wollte.

Dabei hatten die Italiener anders als Vettel jedoch nicht bedacht, dass die Boxengasse in Spa abschüssig ist. Ohne ausreichendes Anheben schrammte deshalb der Unterboden einige Meter über den Asphalt.

Vettel sucht nach möglichen Schäden 

Der Ferrari überstand die ungeschickte Aktion ohne sichtbare Schäden - doch Vettel wollte sich nach dem Qualifying ein eigenes Bild davon machen. Wie ein Auto-Mechaniker legte er sich auf den Boden und schaute sich den Unterboden noch einmal ganz genau an.

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Kurz darauf hatte sich Vettel schon wieder beruhigt und gab selbstkritisch zu: "Ich hätte während des Qualifyings etwas ruhiger sein können."

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Vettels emotionale Funksprüche zeigen aber auch, wie sehr ihn der packende WM-Kampf und die zahlreichen Chancen, die Ferrari in den letzten Rennen liegen gelassen hat, mitnehmen.

Fehler und Wetter verhindern Pole  

Auch im Qualifying in Spa hätte es aufgrund der Leistungen der vorherigen Trainingseinheiten eine rote Startreihe 1 geben müssen - doch wieder einmal verhinderten dies eigene Fehler und das Pech mit dem Wetter.

Da war zunächst das Problem mit Vettels Batterie. "Ich hatte zum Schluss fast keine Batterie mehr und sehr viel verloren", haderte Vettel. Ferrari hatte eine langsamer abtrocknende Strecke erwartet und deshalb auf ein gleichmäßiges Energiemanagement gesetzt.

Bei Teamkollege Kimi Räikkönen kam es noch schlimmer. Die Scuderia füllte dem Finnen nicht genug Benzin in den Tank, wodurch dieser zuschauen musste, wie bei abtrocknender Strecke ein Konkurrent nach dem anderen seine Zeit unterbot.

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Regen spielt Mercedes in die Karten 

Für den Wetterumschwung konnte Ferrari dagegen nichts. Der Regen hatte zum denkbar ungünstigen Zeitpunkt eingesetzt und die vermeintlich sichere Pole verhindert.

Aufgrund der Nässe spielte der Rückstand der Silberpfeile auf den Geraden keine große Rolle und Hamilton konnte einmal mehr beweisen, warum er in dieser Saison bisher der unumstrittene Regenkönig ist.

Bei trockenen Bedingungen hatte Mercedes sogar geplant gehabt, Valtteri Bottas vor Hamilton als Windschatten-Hilfe herfahren zu lassen - so hatte man zumindest eine kleine Chance gesehen, gegen die Ferrari-Power etwas ausrichten zu können.

Vettel mit besten Siegchancen

Dass man sich bei den Silberpfeilen ohne den Regen zu diesem Mittel gezwungen gesehen hätte, zeigt, dass Vettel immer noch beste Siegchancen hat: "Sebastians Pace auf den Longruns sah sehr stark aus. Ich weiß nicht, ob unsere Pace für den Sieg ausreichen wird", sagte Hamilton.

Auch Vettel vermutet, dass Ferrari im Rennen bei freier Fahrt schneller als Mercedes ist: "Der Start und die erste Runde werden wichtig. Dann glaube ich, dass wir schneller sind - aber wir müssen irgendwie vorbei."

Gelingt das, dürfte es am Ferrari-Funk erneut emotional werden - und dann auch jugendfrei.