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Formel 1 in Baku: Mercedes trickst Vettel & Ferrari aus - Rosberg teilt aus

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Formel 1 in Baku: Mercedes trickst Vettel & Ferrari aus - Rosberg teilt aus

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Ferrari ausgetrickst - Rosberg motzt

Ferrari erhält in der Baku-Quali die nächste Lehrstunde: Ex-Weltmeister Rosberg gibt dem Team die Schuld am Crash von Leclerc. Vettel geht Mercedes auf den Leim.
Formel 1 in Baku: Mercedes trickst Vettel & Ferrari aus - Rosberg teilt aus
Formel 1 in Baku: Mercedes trickst Vettel & Ferrari aus - Rosberg teilt aus
© Imago
Stefan Schnürle
Stefan Schnürle

Es lässt erahnen, wie viel bei Ferrari in dieser Saison bisher schiefläuft, wenn selbst der größte Konkurrent Mitleid mit einem hat.

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So geschehen nach dem Qualifying für den Großen Preis von Aserbaidschan(Formel 1: Rennen am So. ab 14.10 Uhr im LIVETICKER), als Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff mit aufmunternden Worten Ferrari-Pilot Charles Leclerc zu trösten versuchte.

Der junge Monegasse war nach starken Trainingsleistungen als Favorit auf die Pole ins Qualifying gestartet, setzte seinen Ferrari dann aber in der zweiten Session in die Mauer. Von Startplatz neun sind seine Siegchancen minimal.

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Auch Vettel verpasst Reihe eins in Baku

Etwas größer sind die von Sebastian Vettel, der nur die beiden Silberpfeile in der Startaufstellung vor sich hat. Doch auch für ihn war Platz drei alles andere als zufrieden stellend – noch dazu mit drei Zehntel Rückstand auf Pole-Setter Valtteri Bottas.

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Zumindest auf der Motorenstrecke in Baku mit seiner rund zwei Kilometer langen Hochgeschwindigkeitsgeraden sollte Ferrari doch die Oberhand behalten können. "Wir wollten in die erste Reihe mit beiden Autos", gibt Vettel nach dem Qualifying offen zu.

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Rosberg kritisiert Ferrari scharf

Ex-Weltmeister Nico Rosberg geht mit der Scuderia in seiner Videobeitrag auf Youtube hart ins Gericht. "Man hat es wieder weggeschmissen. Es ist unglaublich, wie sie das jedes Mal aufs Neue hinkriegen", kritisierte der ehemalige Teamkollege von Lewis Hamilton.

Seiner Meinung nach wurde der Unfall von Leclerc durch eine taktische Entscheidung von Ferrari provoziert: "Ferrari wollte besonders clever sein und in Q2 mit den härteren Reifen fahren. Vielleicht war man zu selbstsicher. Aber doch nicht auf einem Stadtkurs! Denn als Fahrer brauchst du einen Rhythmus."

Leclerc selbst hatte die Schuld für den Einschlag auf sich genommen und bereits am Boxenfunk gesagt: "Ich bin so dumm, ich bin so dumm." Allerdings wäre auch Vettel kurz vor Leclercs Unfall um ein Haar an der gleichen Stelle abgeflogen: "Ich berührte mit dem Hinterrad ganz leicht die Mauer. Dadurch wurde das Auto unruhig, aber ich konnte es abfangen."

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Vettel verzichtet auf Windschatten

Dass es für Vettel nicht zur Pole reichte, lag jedoch nicht an dieser Mini-Berührung. Der 31-Jährige klagte vor allem über die Schwierigkeit, die Reifen bei den niedrigen Temperaturen zum Arbeiten zu bringen. Entscheidende Zehntel verlor er aber auch durch den fehlenden Windschatten im letzten Run.

"Ich habe früh auf der Runde die Entscheidung getroffen, das Heft in die Hand zu nehmen, auch wenn ich so keinen Windschatten hatte, was zwischen drei, vier Zehntel ausmachen kann. Sonst wäre das Risiko sehr groß gewesen, dass man die ersten Kurven gar nicht trifft, weil die Reifen nicht da sind", begründete Vettel seine Entscheidung.

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Während Bottas im letzten Sektor eine 24,736 fuhr, brauchte Vettel für diesen 24,988 Sekunden – das macht einen Unterschied von zweieinhalb Zehntel. Da Ferrari im letzten Sektor bei gleichen Bedingungen meist noch etwas schneller als Mercedes war, sind die fehlenden drei Zehntel auf die Pole-Zeit somit schnell gefunden.

Ferrari fällt aus Mercedes-Trick rein

Dass Vettel überhaupt in diese Situation gekommen ist, war auch einem Trick von Mercedes zu verdanken. "Jeder hat gewartet, bis wir hinausgefahren sind, um dann ebenfalls loszufahren. Dieses Mal aber wollten wir etwas anderes versuchen", sagte Wolff.

Dieser "Versuch" sah so aus: Bottas und Hamilton rollten zwar als Erste aus der Garage, scherten dann aber aus, um einen Probestart anzudeuten. Der verdutzte Vettel und andere Piloten fuhren an den Mercedes-Piloten vor, die sich entspannt dahinter einreihten.

"Du musst eben evaluieren, ob du lieber einen Windschatten willst und dafür in Kauf nimmst, dass deine Aufwärmrunde vielleicht nicht ideal verläuft", erklärte Wolff. Vettel wollte dies nicht, was er danach etwas bereute: "Im Nachhinein ärgere ich mich ein bisschen über den fehlenden Windschatten, aber es gab halt keinen."

Dennoch ließ sich Vettel zu einer Kampfansage an Mercedes hinreißen: "Wir haben den Speed im Auto und ich denke, wir können Mercedes unter Druck setzen" - doch selbst wenn Vettel im Rennen in Führung gehen sollte, wird sich nicht nur Rosberg unmittelbar danach fragen: "Wie werden Sie es diesmal wieder wegschmeißen?"