Schon beim Betreten der Gustav-Walle-Mittelschule in Würzburg wurde deutlich: Hier liegt Aufregung in der Luft, weil etwas ganz Besonderes passiert. Komplett aufgedreht rannten die Schulkinder umher, fragten ihre Lehrer immer wieder: „Wann kommt er?“
Dirk Nowitzki: Die emotionale Rückkehr des Volkshelden
Die emotionale Rückkehr des Volkshelden
Gemeint ist Basketball-Ikone Dirk Nowitzki, der seiner Heimatstadt gemeinsam mit den Dallas Mavericks zwei neue Freiplätze schenkte. Das strahlende Mavericks-Blau war schon von Weitem zu sehen, in der Mitte natürlich seine Rückennummer 41 und ein Abbild seines legendären Fadeaway-Jumpers.
Auf dem Feld war schon Minuten vor dem Start des Events reges Treiben. Hunderte Gäste - darunter auch seine Eltern Helga und Jörg, denen der Stolz extrem anzumerken war - waren gekommen, um Nowitzki zu ehren und zu feiern. Spätestens mit dem Eintreffen des NBA-Champions von 2011 verwandelte sich der Tag endgültig zur Feier und zur emotionalen Rückkehr eines Volkshelden.
Und Nowitzki war anzumerken, wie viel ihm dieser Tag bedeutet. Die Tanzaufführung der Schülerinnen beklatschte er begeistert und auch bei den Reden von Schulrektor Matthias Schranner, der dritten Bürgermeisterin Judith Roth-Jörg und Mavs-CEO Rick Wells strahlte Nowitzki stolz.
„Vielleicht erwächst auf diesem Platz der zweite Nowitzki“
Speziell Schranners Auftritt sorgte für Begeisterung. Gleich zu Beginn seiner Rede setzte er sich standesgemäß eine blaue Dallas-Mavericks-Sonnenbrille auf.
Auch für die Zukunft gab er einen hoffnungsvollen Wunsch mit auf den Weg: „Vielleicht erwächst auf diesem Platz der zweite Dirk Nowitzki.“
Für den ehemaligen NBA-Star selbst stand dagegen erstmal die Freude über die neuen Plätze im Vordergrund. „Würzburg bleibt immer meine richtige Heimat“, sagte Nowitzki am Rande des Events: „Ich freue mich, dass die Kids jetzt hier in meiner Heimat zwei so schöne Courts haben.“
Er hoffe, dass die Kinder der Schule den Platz annehmen und sich verbessern können: „Im Vordergrund steht aber, dass sie Spaß haben. In dem Alter ist es am wichtigsten, mit Spaß an die Sache ranzugehen und seine Leidenschaft zu finden.“
Vorbild für Europameister? „Das ehrt mich natürlich“
Mit den neuen Freiplätzen könnte Nowitzki erneut Kinder inspirieren, Basketball zu spielen, nachdem er mit seinen sportlichen Leistungen auch schon Großteilen der so erfolgreichen aktuellen Generation als Vorbild gedient hatte.
Von SPORT1 darauf angesprochen, dass viele Europameister ihn nach dem EM-Triumph als Inspiration in ihrer Jugend nannten, lächelte Nowitzki, fast schon verlegen, aber stolz: „Das ehrt mich natürlich und es freut mich auch, dass ich in meiner 20-jährigen Reise ein paar Leute inspiriert oder motiviert habe, auch Basketball zu spielen.“
„Es freut mich riesig, ein kleiner Teil der Reise von anderen zu sein. Das ist schön zu wissen. Es war mir immer wichtig, im Sommer Nationalmannschaft zu spielen und präsent zu sein“, ergänzte Nowitzki.
Denn „nachdem die Mavericks immer nachts gespielt haben, war es mir wichtig, in Deutschland auch für die Fans da zu sein, zu spielen, den Sport populärer zu machen, Medaillen zu holen und damit auch unseren Sport nach vorne zu treiben.“
Dieses Vorhaben gelang. „Wir sind amtierender Welt- und Europameister, was unglaublich ist. Das freut mich riesig für den DBB und für die Mannschaft“, zeigte sich Nowitzki begeistert: „Die Generation, die wir haben, ist der Wahnsinn. Es macht einfach Spaß zuzuschauen, auch wie sie als Team spielen. Das macht einen stolz, Respekt!“
Nowitzki sorgte für strahlende Kinderaugen
Auch wegen der Leistungen von Dennis Schröder, Franz Wagner und Co. wollen viele Kinder aktuell Basketball spielen - aber auch Nowitzki löst nach seinem Karriereende noch immer Begeisterung bei den Kindern aus. Das war rund um die Court-Eröffnung in Würzburg überall spürbar.
Schon bei Nowitzkis Ankunft staunten einige Kids nicht schlecht: „Wahnsinn, wie groß der ist.“ Andere kreischten vor Begeisterung: „Da ist er, da ist er.“
Anschließend wartete dann ein großes Highlight auf einige glückliche Kinder. Nachdem Nowitzki den Court standesgemäß mit einem Treffer beim ersten Wurf auf den Korb eingeweiht hatte, trainierte der Weltstar mit den Kindern in einem Showtraining.
Dabei leuchteten nicht nur die Augen der Kinder, auch Nowitzki strahlte und wurde fast selbst nochmal zum Kind. Als er sich bei einer Übung verdribbelte, ärgerte er sich lautstark. Noch lauter war wenig später die Freude, als er nach dem Gewinn eines Wettbewerbs ins Mikro brüllte: „Habt ihr das gesehen? Ich habe eine Runde gewonnen.“
Zum Abschluss nahm Nowitzki sich noch Zeit, um Autogramme zu schreiben und Fotowünsche der Kinder zu erfüllen. Es bildeten sich meterlange Schlangen, doch der Weltstar erfüllte jeden Wunsch mit Freude.
Mavs-CEO überrascht mit lustiger Anekdote
Nowitzki zeigte sich als echter Star zum Anfassen. Eine Eigenschaft, die ihn auszeichnet und eben nicht nur in Deutschland, sondern auch in den USA zum echten Helden machte.
„Dirk ist der am meisten respektierte, aber auch der Spieler, der in der Geschichte der Mavericks am meisten geliebt wurde“, erklärte der CEO der Dallas Mavericks, Rick Wells, auf SPORT1-Nachfrage: „Es ist wirklich schwer in Worte zu fassen, wie unglaublich wichtig Dirk für die Dallas Mavericks ist.“
Nowitzki sei nicht umsonst der einzige Spieler der Franchise, der eine Statue vor der Halle habe und nach dem in Dallas sogar eine Straße benannt wurde: „Deshalb ist es wirklich sehr aufregend, hier zu sein und zu sehen, wo Dirk aufgewachsen ist. Ihm diesen Court zu widmen, ist ein unglaublich spezieller Tag für die Mavericks.“
Der erfahrene Mavericks-Boss erzählte SPORT1 lachend dann sogar noch eine lustige Anekdote rund um die nach Nowitzki benannte Straße: „Ich fliege heute Abend nach Hause - und mein Haus steht tatsächlich am Nowitzki Way.“
Über eine Statue und selbst über die Benennung einer Straße wird übrigens auch in Würzburg nachgedacht, wie Bürgermeisterin Roth-Jörg am Rande der Eröffnung erklärte.
Dann könnte es für eine der größten deutschen Sport-Ikonen die nächste emotionale Rückkehr in seine Heimat geben.