Der spanische Fußballtrainer und frühere Bayern-Coach Pep Guardiola hat ein deutliches Zeichen in der Flüchtlingsdebatte gesetzt.
Guardiola über Kapitänin Rackete
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Der 48-Jährige hielt im katalanischen Regionalparlament in Barcelona die Laudatio für die deutsche Schiffskapitänin Carola Rackete, die nach ihrem Einsatz für Flüchtlinge mit der Ehrenmedaille des Parlaments ausgezeichnet wurde.
"Danke dir, Kapitänin, dass du uns so viel Bedeutendes gezeigt hast"
Nachdem er eine Minute auf Katalanisch gesprochen hatte, wechselte Guardiola für ein paar Sätze auf Deutsch und sagte: "Danke dir, Kapitänin, dass du uns so viel Bedeutendes und Fundamentales gezeigt hast. Besonders, dass die Solidarität, die Tugend und die Stärke eines jeden Landes sein soll: Wir brauchen offene Häfen. Wenn diese Häfen noch geschlossen sind, müssen wir sie öffnen, um Humanität in jedem Land zu verankern. Denn wir wollen nicht, wie du so treffend gesagt hast, dass sich die Vergangenheit in der Zukunft wiederholt." Danach sprach der 48-Jährige wieder Katalanisch.
Rackete hatte Ende Juni für Aufsehen gesorgt, als sie mit ihrem Schiff "Sea-Watch 3" mit 40 Flüchtlingen an Bord trotz ausdrücklichen Verbotes des damaligen Innenministers Matteo Salvini einen italienischen Hafen angelaufen hatte. Rackete war daraufhin vorläufig festgenommen worden. "Eins möchte ich klar sagen: Medaillen und Worte werden nicht ausreichen", erklärte Rackete und forderte "konkrete Akte der Solidarität".
Wenige Tage später kam sie frei, das Verfahren gegen sie läuft aber noch. Rackete sagte bei der Preisverleihung in Barcelona, sie mache sich wegen des Verfahrens in Italien keine Sorgen, weil ihr Vorgehen gerechtfertigt gewesen sei.