Während Weltmeister Luke Humphries seinen Sieg beim German Darts Grand Prix ausgelassen feierte, trank Michael van Gerwen im Hintergrund einen Schluck Wasser und räumte seine Pfeile weg.
„Van Gerwen wurde abgeschlachtet“
Der Niederländer hatte im Finale von München eine heftige 1:8-Klatsche kassiert, schlich sichtlich angeschlagen von der Bühne.
„Ich denke, dass er (Humphries; Anm. d. Red.) im Moment der beste Spieler ist, und wir alle müssen uns dem stellen, wir müssen kämpfen, aber er weiß auch, dass es nicht ewig so weitergehen wird. Er spielt ein paar tolle Darts, das muss ich zugeben“, sagte der Niederländer am Montagabend.
Dass er immerhin das Endspiel erreicht habe, sei trotzdem „ein großes Plus. Ich möchte mich bei den Zuschauern und der Organisation bedanken - ich denke, es war ein gutes Turnier und ich bin sehr zufrieden“, erklärte van Gerwen.
Die Presse ging mit dem 34-Jährigen anschließend deutlich härter ins Gericht. „Michael van Gerwen wurde im Finale des German Darts Grand Prix von dem unvergleichlichen Luke Humphries abgeschlachtet“, titelte die niederländische Tageszeitung AD noch am Montagabend. Der Engländer sei „eindeutig ein paar Nummern zu groß“ gewesen.
Van Gerwen verliert in Rekordzeit
Weniger martialisch drückte es De Telegraaf aus, degradierte van Gerwen dennoch zu einem „Zuschauer“: „Vor diesem Humphries konnte er nur den Hut ziehen“, schrieb die größte niederländische Zeitung in einem ausführlichen Nachbericht.
Und tatsächlich: Nachdem van Gerwen zumindest das erste Leg gewonnen hatte, wurde er regelrecht vorgeführt, geriet in der Rekordzeit von 12:55 Minuten unter die Räder. So schnell war noch nie ein Finale auf der European-Pro-Tour zu Ende gegangen.
Setzte es diesmal heftige Prügel, läuft es für den früheren Weltmeister sonst durchaus passabel. In der Premier League rangiert er hinter Spitzenreiter Humphries und Luke Littler auf Platz drei, holte bereits drei Tagessiege - ebenso viel wie Humphries.
Die beiden trafen zuletzt am 29. Februar in der Premier League aufeinander. Damals unterlag van Gerwen mit 3:6 - weniger deutlich als an jenem Montagabend in München.