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Darts-WM 2024: "Ich habe noch keine Einladung für's Dschungelcamp bekommen" | Gabriel Clemens im Interview

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Darts-WM 2024: "Ich habe noch keine Einladung für's Dschungelcamp bekommen" | Gabriel Clemens im Interview

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Ihr Promi-Faktor, Herr Clemens?

Die deutschen Hoffnungen bei der Darts-WM 2024 ruhen auch wieder auf Gabriel Clemens. Im SPORT1-Interview spricht der „German Giant“ über Duelle mit jüngeren Spielern und seinen Promi-Faktor.
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Die deutschen Hoffnungen bei der Darts-WM 2024 ruhen auch wieder auf Gabriel Clemens. Im SPORT1-Interview spricht der „German Giant“ über Duelle mit jüngeren Spielern und seinen Promi-Faktor.

2022 als erster Deutscher im Viertelfinale, 2023 als erster Deutscher im Halbfinale: Die vergangenen Auftritte von Gabriel Clemens bei der PDC-WM haben nicht unwesentlich zu einer gewissen Darts-Euphorie hierzulande beigetragen.

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Dieses Jahr (Alle Spiele der Darts-WM LIVE bei SPORT1) geht der „German Giant“ als Nummer 22 erneut als höchstgesetzter Deutscher ins Turnier. Wie der 40-Jährige sein Standing wahrnimmt, Duelle mit Shootingstars angeht und über seinen Promi-Faktor denkt, verrät Clemens im SPORT1-Interview.

SPORT1: Herr Clemens, wie würden Sie die Saison 2023 einordnen?

Gabriel Clemens: Es war nicht einfach nach dem Erfolg letztes Jahr. Ich habe danach teilweise wirklich nicht gut gespielt. Mitte des Jahres wurde es wieder viel besser. Beim World Cup haben wir mit dem Halbfinale ein gutes Ergebnis erzielt zusammen mit Martin (Schindler; Anm. d. Red.). Dann kam bei den Players Championship Finals nochmal ein gutes Ergebnis. Es ist dann auch schön, wenn man weiß, dass man es noch kann. Jetzt wird man sehen, wie es bei der WM läuft.

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Clemens: „Oft wie eine Achterbahn“

SPORT1: Haben Sie etwas verändert, nachdem Sie nicht zufrieden waren, oder wie haben Sie wieder zurück zu alter Form gefunden?

Clemens: Solche Phasen gibt es immer, die gehören dazu. Es ist oft wie eine Achterbahn, es geht hoch und runter. Dann muss man einfach ruhig bleiben und weiter konzentriert arbeiten und dann kommt das Quäntchen Glück wieder, was manchmal fehlt. Mitte des Jahres habe ich einige gute Spiele gemacht und trotzdem verloren, weil einfach das Quäntchen Glück gefehlt hat. Das hat sich dann irgendwann wieder gedreht.

SPORT1: Glauben Sie, dass Sie nach Ihrem WM-Halbfinale ein anderes Standing unter den Spielern haben?

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Clemens: Ich glaube, dass ich vorher auch schon ein gutes Standing hatte. Jeder kommt ganz gut klar mit mir und daran hat sich nicht viel geändert.

SPORT1: Ihr Halbfinaleinzug bei den Players Championship Finals war erst der dritte eines Deutschen bei Major-Turnieren. Wie viel Selbstbewusstsein bringt so ein Erfolg?

Clemens: Ich war vorher auch selbstbewusst. Ich weiß schon, was ich kann. Natürlich ist es gut für das Gefühl, wenn man gerade kurz vor der WM noch ein gutes Ergebnis erreicht hat. Aber im Endeffekt hilft das auch nichts, das ist jetzt Vergangenheit. Das interessiert meinen nächsten Gegner auch nicht.

„Ich weiß eigentlich gar nicht genau, wie das funktioniert hat“

SPORT1: Zeigt einem so ein Sieg wie gegen Josh Rock bei den Players Championship Finals mit einem klar schlechteren Average, dass man einen gewissen Killerinstinkt für entscheidende Momente hat und es insbesondere – vor allem wichtig im Set-Modus bei der WM – auf Timing ankommt?

Clemens: Definitiv! Das Spiel war natürlich fantastisch. Josh Rock spielt 112 Punkte im Average und ich habe es geschafft, durch gute Finishes und gutes Timing den Kopf aus der Schlinge zu ziehen. Ich weiß eigentlich gar nicht genau, wie das funktioniert hat. Ich glaube, er weiß es auch noch nicht, wie er das verloren hat (lacht). Solche Spiele gibt es einfach, ich habe auch schon Matches mit einem um zehn Punkte höheren Average verloren.

SPORT1: Schauen Sie sich Zahlen wie Averages, Checkoutquoten oder bestimmte Situationen noch einmal an?

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Clemens: Ja, natürlich schaut man darauf. Bei dem Spiel war es so, dass ich es im Interview danach gesagt bekommen habe. Ich habe nicht gedacht, dass er so hoch gespielt hat, gefühlt waren wir beide um die 100 Punkte.

SPORT1: Bei der WM könnte mit Gian van Veen ein ähnlich talentierter und junger Spieler warten wie Rock. Merkt man, dass man in solchen Spielen hohe Averages mit Erfahrung wettmachen kann?

Clemens: Erfahrung ist grundsätzlich immer gut, aber letztlich ist es dann ein Spiel und da kommt es immer auch die Tagesform an, wie man ins Spiel reinkommt. Da gibt es so viele Faktoren. Klar ist Erfahrung gut, aber nicht entscheidend.

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Das sagt Clemens über möglichen Gegner van Veen

SPORT1: Wie schätzen Sie Ihren möglichen Gegner van Veen ein?

Clemens: Erst einmal muss er sein erstes Spiel spielen. Das muss er auch mit Respekt angehen. Ich kenne den jungen Mann aus Hongkong (Man Lok Leung; Anm. d. Red.) vom World Cup. Der kann auch Darts spielen und das gar nicht so schlecht. Natürlich ist van Veen der Favorit. Ich habe gegen ihn schon zwei, dreimal gespielt, habe ihn in Holland auf der European Tour geschlagen. Er hat mich das letzte Mal besiegt. Ich bereite mich darauf vor wie auf jedes andere Spiel. Wenn ich mein Spiel ans Board bringe, sind die Chancen am größten – so banal das auch klingen mag.

SPORT1: Wie würden Sie ihn charakterlich beschreiben?

Clemens: Er ist ein ganz ruhiger Junge, ganz sympathisch. Er ist ein typischer Holländer (lacht) – spielt gut Darts, muss man sagen.

SPORT1: Wie sieht Ihre Vorbereitung und Ihr Reiseplan Richtung Ally Pally aus?

Clemens: Erstmal trainiere ich noch so viel wie möglich. Am 19. geht es für mich nach London, dort habe ich noch einen kompletten Tag Pause, bevor ich spiele. Am 19. werde ich wahrscheinlich Dragutin (Horvat; Anm. d. Red.) zuschauen, um den Ally Pally wiederzusehen nach einem Jahr. Für den Fall, dass mit dem Koffer oder Flug etwas schiefgehen sollte, habe ich mit zwei Tagen vorher anreisen genug Puffer. Bei den meisten anderen Turnieren reisen wir normalerweise nur einen Tag vorher an.

SPORT1: Sind Sie jemand, der sich näher mit dem Turnierbaum beschäftigt, zum Beispiel auch schaut, wie die Wege der anderen Deutschen sind?

Clemens: Überhaupt nicht. Klar habe ich geguckt, wer möglicherweise spielt, wenn ich am 19. anreise. Es spielen zwei Deutsche, also kann ich schon hinfahren, um im Ally Pally zuzuschauen.

SPORT1: Zum ersten Mal sind fünf Deutsche dabei. Was sagen Sie dazu und wie haben Sie das Jahr aus deutscher Sicht erlebt?

Clemens: Das ist sehr gut. Wir haben mittlerweile richtig gute Spieler in Deutschland. Da gibt es sogar noch ein paar mehr, die bisher noch nicht so sehr in den Fokus gekommen sind und vielleicht im Januar eine Tour Card ergattern können. Es zeigt die Qualität, dass wir nun mit fünf Startern vertreten sind.

„Ich habe noch keine Einladung für‘s Dschungelcamp bekommen“

SPORT1: Spüren Sie eine andere Darts-Euphorie in Deutschland seit der vergangenen WM?

Clemens: Der Fokus liegt nach wie vor hauptsächlich auf der WM. Das muss man ganz klar sagen. Die WM ist das Größte. Der Zeitpunkt ist natürlich am besten. Über Weihnachten läuft nicht viel Sport. Da schalten viele einfach Darts ein. Viele wissen aber nicht, dass wir über das Jahr noch 50, 60 andere Turniere spielen. Deswegen ist es das restliche Jahr über eigentlich relativ ruhig.

SPORT1: Spüren Sie von außen eine Erwartungshaltung oder Hoffnung, was Ihre Leistung bei der WM betrifft?

Clemens: Nein, also eine Erwartungshaltung von außen bringt mir nichts, die können die Leute und Medien gerne haben. Ich mach mich da nicht verrückt. Ich muss schauen, dass ich dort gut in Form bin. Mit den Players Championship Finals habe ich ein wenig Druck rausgenommen. Ich kann das ganz ruhig angehen, aber natürlich will ich erfolgreich Darts spielen.

SPORT1: Wie hoch ist inzwischen Ihr Promi-Faktor?

Clemens: Keine Ahnung, ich habe noch keine Einladung für‘s Dschungelcamp bekommen. (lacht)