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Darts-WM: Schindler? "Ein Viertelfinale wäre nicht vermessen"

Ich bin total geflasht

Es ist wieder so weit: Am 11. Dezember fällt im legendären Londoner Alexandra Palace der Startschuss für die Darts-WM 2026. In seiner Kolumne blickt SPORT1-Experte Robert Marijanovic auf die acht deutschen Teilnehmer und nennt seine Favoriten für den Titel.
Der Turnierbaum für die Darts-WM 2026 ist ausgelost. Ein echtes Hammerlos bleibt für die acht deutschen Teilnehmer aus.
Es ist wieder so weit: Am 11. Dezember fällt im legendären Londoner Alexandra Palace der Startschuss für die Darts-WM 2026. In seiner Kolumne blickt SPORT1-Experte Robert Marijanovic auf die acht deutschen Teilnehmer und nennt seine Favoriten für den Titel.

Liebe Darts-Freunde, am Donnerstag hat das Warten ein Ende! Die Darts-WM 2026 startet im legendären Ally Pally. Meine Vorfreude ist riesig, denn es wird wieder ein großes Fest mit vielen offenen Fragen geben. Wer holt sich den Titel? Wer überrascht positiv? Welche Spieler enttäuschen? Und vor allem: Wie werden die acht Deutschen abschneiden?

Ich bin der Meinung, dass wir die acht besten deutschen Spieler, die es derzeit gibt, bei der WM dabei haben. Martin Schindler, Ricardo Pietreczko, Gabriel Clemens, Niko Springer, Max Hopp, Dominik Grüllich, Lukas Wenig und Arno Merk. Die Qualität, die wir mit diesen acht Spielern aufbieten, ist schon massiv.

Darts-WM: Große Erwartungen an Martin Schindler

Am meisten erwarte ich von Martin Schindler, der dieses Jahr die unangefochtene Nummer eins in Deutschland ist und aktuell Platz 13 der Weltrangliste belegt.

Ich hoffe sehr, dass Schindler im neuen Jahr noch einmal ran darf. Das hieße Viertelfinale. Das mag für den einen oder anderen vielleicht ein bisschen hoch gegriffen klingen, aber als 13. der Weltrangliste wäre ein Viertelfinale nicht vermessen.

Dritte Runde ist für Hopp locker möglich

Ganz besonders freue ich mich auch auf Max Hopp. Ich bin total geflasht, dass er sich nach vier Jahren direkt wieder für die WM qualifiziert hat.

Bei Max ist die dritte Runde locker möglich. Das kann er schaffen, das weiß er auch. Das wird er von sich mindestens erwarten. Ab da wird es von der Tagesform abhängen. Also, ich traue ihm wirklich zu, weit zu kommen und mal wieder viele, viele Kritiker stummzuschalten.

Dazu ist Ricardo ein Mann der wichtigen Momente, Niko ist jemand, der jedem gefährlich werden kann, und Gabriel ein Buch mit sieben Siegeln. Bei ihm wird alles möglich sein.

Ist Littler überhaupt zu schlagen?

Ansonsten richten sich sehr, sehr viele Augen auf Luke Littler. Bei der Frage nach den WM-Favoriten fällt sein Name am häufigsten. Wenn er überhaupt zu schlagen ist, dann vielleicht sogar direkt zu Beginn.

Die Distanz in den ersten beiden Runden ist schließlich die kürzeste bei der WM. Da ist er wahrscheinlich noch am ehesten zu besiegen. Je länger das Format bei einer WM wird – ab Runde drei steigert es sich immer weiter –, desto schwieriger wird es, Littler rauszukegeln.

Littler ist über die großen Distanzen einfach kaum zu knacken. Es gibt eine Handvoll Spieler, die da mitgehen können, aber die wird er erst sehr spät bekommen. Deswegen sind sich viele Experten darüber einig, dass Littler, wenn er diese WM verlässt, dann in Runde eins oder zwei scheitern wird.

Darts-WM: Humphries, Price und van Gerwen als größte Mitfavoriten

Sollte es wirklich so kommen, habe ich Luke Humphries, Gerwyn Price oder van Gerwen als allererstes auf dem Tacho. Diese Jungs können nicht nur qualitativ mithalten, sondern haben auch den Biss, Littler wirklich schlagen zu wollen.

Sie nehmen es persönlich, dass er zuletzt immer im Mittelpunkt stand. Bei den anderen hat man immer so ein bisschen das Gefühl, sie kuschen zu viel vor ihm, auch wenn sie eigentlich mithalten könnten. Da ist der Respekt in manchen Fällen zu groß.

Und dann sollte man ein niederländisches Quartett im Auge behalten: Danny Noppert, Jermaine Wattimena, Gian van Veen und Wessel Nijman.

Das sind die vier Namen aus den Niederlanden, die in diesem Jahr für Furore gesorgt haben – allen voran Gian van Veen mit dem Gewinn der Europameisterschaft. Alle vier können nun die Rolle des Geheimfavoriten übernehmen.

Bis demnächst, Game On! Euer Robert Marijanovic

Robert Marijanovic, geboren am 6. Mai 1980, hatte von 2007 bis 2020 an Turnieren der PDC teilgenommen, darunter dreimal an der PDC-Weltmeisterschaft im Alexandra Palace. Seit der WM 2019 tritt der „Robstar“ auch als TV-Experte in Erscheinung. Für SPORT1 begleitet er die Darts-WM 2026 mit seinen Einschätzungen am Mikrofon.