Eine Thematik, die die FIFA-Szene schon seit Jahren polarisiert. Ganz egal ob Momentum, Handicap oder Scripting, sobald einer dieser Begrifflichkeiten fällt, klingeln bei jedem Anhänger der Fußball-Simulation die Alarmglocken und das Blut beginnt zu kochen - in der Regel vor Wut. Kaum eine Debatte wird bereits so lange und derart energisch geführt, wie diese.
UFL erscheint ohne Momentum
© Strikerz Inc.
Der Kern des Problems
Die Diskussion um ein mögliches Eingreifen EAs in eine Vielzahl von Matches nimmt kein Ende und steht sinnbildlich für den Keil zwischen Fanbase und Publisher. Ein Großteil der Community ist überzeugt von der Existenz des sogenannten „DDAs“, was ausgeschrieben für „Dynamic Difficulty Adjustment“ steht und eine angeblich ins Spiel implementierte, aber bis heute nicht bewiesene dynamische Schwierigkeitsanpassung beschreibt.
Dadurch sollen Partien künstlich spannend gehalten werden, was sowohl gegen den Fair-Play-Gedanken verstößt, als auch einen auf Skill basierten Wettkampf untergräbt. Bei schwächeren Spielern soll die Langzeitmotivation erhöht werden, da sie mit Hilfe des „Scripts“ gegen vermeintlich stärkere Gegner bestehen können und auf diese Weise weniger Frustrationsmomente erleben. Und wer mehr zockt, ist zudem eher bereit, Geld zu investieren.
Obwohl EA Sports sich bereits mehrfach in öffentlichen Statements gegen derartige Methoden ausgesprochen hat, bleibt die Community unbeeindruckt. Die Verfehlungen der vergangenen Jahre sowie ein Mangel an Transparenz tragen nicht gerade zur Glaubwürdigkeit des Unternehmens bei. Konkurrent Strikerz Inc. hat diese Kontroverse im Rahmen des weltweiten Gameplay-Reveal-Events nun aufgegriffen und eine klare Botschaft gesendet.
Strikerz Inc. mit Seitenhieb gegen EA Sports
Neben der Präsentation von Cristiano Ronaldo als Ambassador der neuen Fußball-Simulation sorgte vor allem ein Kommentar des CEOs für Aufsehen. Eugene Nashilov, der die Zuschauer durch das Event führte, gab unmissverständlich zu verstehen, dass kein Handicap in UFL enthalten sein wird.
„Wir versuchen das Spiel nicht so zu verändern, dass es für beide Spieler funktioniert. Wir weisen einem Spieler den richtigen Gegner zu, mit dem er sich messen kann, und bieten ihm einen Lernprozess an, der ihm Genugtuung und Freude über das Meistern eines weiteren Skill-Levels im Spiel bringen wird.“
Eine Formulierung, in der definitiv ein kleiner Seitenhieb gegen EA Sports zu erahnen ist. Normalerweise wird während der Vorstellung eines neuen Titels nicht auf so eine spezifische Einzelheit eingegangen. Doch da sich UFL an die gleiche Zielgruppe wie FIFA richtet, sollten wohl von vornerein mögliche Sorgen der Community ausgeräumt sowie sich selbst in ein besseres Licht gestellt werden.
Darüber hinaus sprach der Geschäftsführer über die vier Hauptmerkmale des Gameplays. Abgesehen von Spaß, einem realistischem Look sowie dem Fokus auf Wettbewerbsfähigkeit soll es vor allem „responsive“ sein, d.h. die Eingaben am Controller sollen unmittelbar ingame umgesetzt werden. Hier wird mit „delay“, einer Verzögerung, die aufgrund einer schlechten Serververbindung zustande kommt, noch ein Streitthema der FIFA-Szene angekratzt - eine weitere Spitze gegen EA.