Auf dem digitalen Markt der Fußballsimulationen tut sich bekanntermaßen einiges. EA Sports und FIFA gehen in Zukunft getrennte Wege, eFootball (ehemals Pro Evolution Soccer) findet nach Startschwierigkeiten endlich in die Spur und zwei gänzlich neue Mitbewerber wollen das Feld von hinten aufräumen. Einer dieser Titel ist UFL, der mit Markenbotschafter Cristiano Ronaldo ein mächtiges Zugpferd vor den eigenen Karren gespannt hat.
FIFA-Klon UFL zeigt erstmalig Gameplay
© UFL
Ein Releasedatum haben die Entwickler von Strikerz Inc. noch nicht bekanntgegeben, sehr wohl jedoch einen ersten echten Gameplay-Trailer enthüllt. Unter dem Seriennamen „UFL Insider“ soll der Fortschritt der Entwicklung dokumentiert werden. Dabei nehmen die Entwickler auch keine Rücksicht davor, aktuelle Fehler und Bugs humorvoll in Szene zu setzen.
Ersteindruck zu UFL: Steife Animationen, rasantes Gameplay
Auf den ersten Blick fällt die optische Nähe zu Genreprimus FIFA auf. Wenn nicht UFL draufstehen würde, könnte man es glatt mit FIFA 19 verwechseln. Im Gegensatz dazu wirkt der Titel aber deutlich schneller und entfernt sich dabei etwas vom Realismusgrad aktueller FIFA-Teile. Hinzu kommen einige zu abgehackte Bewegungen und Animationen, beispielsweise als nach dem Rainbow Flick zum Schuss ausgeholt wird (0:24).
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Des Weiteren zeigt sich die Künstliche Intelligenz (KI) noch zu passiv: Ballführende Spieler werden nicht bedrängt und bei Pässen in die Tiefe joggt die Viererkette gemütlich hinterher. In der Offensive wirkt die Zusammenarbeit der KI zwar schon organischer, von wirklich „rund“ möchte man hier aber nicht sprechen.
Ebenso machen uns einige Schusswinkel echte Sorgen, wie zum Beispiel in Sekunde 45. Dort wird ein Spieler mit dem Rücken zum Tor angespielt, der nach realistischen Maßstäben nicht in der Lage sein sollte, so aufs Tor zu schießen. Tut er aber. Und trifft sogar. Hier müssen die Entwickler unbedingt nochmal nachjustieren.
Die Ballphysik sieht nach den ersten Bilder wie „State of the Art“ aus. Grobe Schnitzer sind nicht auszumachen.
Bugs und Fehler in UFL
Es ist nicht zu leugnen, dass UFL noch viele Fehler und Bugs hat. Diese präsentiert uns Entwickler Strikerz Inc. auch anschließend ans eigentliche Gameplay-Video. Mit einer guten Portion Humor und Selbstironie zeigen sie, was alles noch falsch läuft und nehmen sich dabei auf sympathische Weise selbst aufs Korn. Spieler fliegen einfach durch den Raum, glitchen weg oder verhaken sich ineinander. Auch die Torhüter-KI präsentiert sich in keinem guten Licht und springt mehrmals am vorbeirollenden Ball vorbei.
Was wir in diesen 100 Sekunden Gameplay zu sehen bekamen, geht zwar in die richtige Richtung, ist aber auch weit von „revolutionär“ entfernt. Der Titel ist natürlich noch unpoliert und wird vermutlich erst im nächsten Jahr erscheinen. Bis dahin müssen aber noch dutzende Baustellen beackert werden. Einen richtigen „Wow“-Moment lässt UFL auch noch vermissen. Es ist noch nicht ersichtlich, wieso Fans hier einen echten Heilsbringer für Fußballsimulationen erwarten sollten. „Content ist King“, sagt man bei uns in der Branche, heißt, wenn der Inhalt nicht passt, kannst du noch so viele Fußballikonen anwerben, gespielt wird dann trotzdem auf anderen Plätzen.