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2. Bundesliga: Nürnberg zu Gast in Hannover - Heckings Reise in die Vergangenheit

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2. Bundesliga: Nürnberg zu Gast in Hannover - Heckings Reise in die Vergangenheit

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Selbst der Trainer ist Tradition!

Im Top-Spiel der 2. Liga muss der 1. FC Nürnberg am Samstag bei Hannover 96 ran. Der Club und Interimstrainer Dieter Hecking können einen großen Schritt Richtung Klassenerhalt machen.
Der 1. FC Nürnberg kann durchatmen: Am Samstagmittag setzten sich die Franken mit 2:0 gegen Fortuna Düsseldorf durch und sammelten damit ganz wichtige drei Punkte im Kampf um den Klassenerhalt.
Markus Höhner
Markus Höhner

Unser Top-Spiel am Samstag (ab 19.30 Uhr im Free-TV und Stream) steht im Zeichen großer Fußball-Tradition!

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Wenn der 1. FC Nürnberg bei Hannover 96 (ab 20.30 Uhr im LIVETICKER) gastiert, dann ist es das Duell zweier Mannschaften, die es insgesamt auf elf Deutsche Meisterschaften bringen, beide jeweils über 1000 Bundesligaspiele absolviert haben und in der ewigen Tabelle der Bundesliga die Plätze 14 und 16 belegen.

Also, da treffen sich zwei faustdicke Stücke deutscher Fußball-Kultur. Und obendrauf gibt‘s Dieter Hecking! Für mich ist Nürnbergs Coach als Typ und Trainer selbst schon Tradition.

Vor knapp 40 Jahren bestritt der Polizist aus Castrop-Rauxel sein erstes Bundesligaspiel und seit über 20 Jahren ist er jetzt Trainer. Eigentlich hatte er diesen Weg nach seiner Zeit beim HSV beendet und in Nürnberg mit dem Job als Vorstand Sport einen anderen eingeschlagen.

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Nach Klauß und Weinzierl übernimmt Hecking selbst

Aber nach der Trennung von Trainer Robert Klauß und dem misslungenen Versuch, Markus Weinzierl als Retter einzubauen, zog er die Konsequenz aus der sportlichen Talfahrt unter seiner Leitung mit der Entscheidung, als Trainer auf die Bank zurückzukehren: „Dann muss ich es halt selbst schaffen!“

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Das war zwar einerseits überraschend, andererseits aber passend zu Heckings Geradlinigkeit. Statt bequem auf seinem Stuhl zu bleiben, übernahm er in Gänze die Verantwortung und ist auf dem Weg, sich für diesen Einsatz mit dem Klassenerhalt zu belohnen.

Ich bin Dieter Hecking in seiner ganzen Zeit als Trainer regelmäßig begegnet, persönlich, journalistisch, als Berichterstatter. In diesen über 20 Jahren erlebte ich ihn als Trainer in Lübeck, Aachen, Hannover, Nürnberg, Wolfsburg, Gladbach und Hamburg.

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Persönlichkeit noch wichtiger als fußballerische Kompetenz

Ich traf immer und immer wieder auf eine in sich ruhende Persönlichkeit, mit ganz viel Ausstrahlung, Seriosität, Souveränität und auch Humor. Ich glaube, dass die Persönlichkeit eines Trainers noch deutlich wichtiger ist als die fußballerische Kompetenz.

Letztlich, so denke ich, ist sie die prägende Grundlage, so einen Fußballkader mit viel Empathie und sozialer Kompetenz als erfolgreiche Mannschaft zu führen. Bei Dieter Hecking hatte ich immer das Gefühl, dass er all dies zu haben scheint und ich ihm als Spieler ganz schnell folgen würde.

Teil seiner Geradlinigkeit dokumentiert sich auch in seiner durchaus unüblichen und fast zwanzig Jahre langen, kontinuierlichen, harmonischen Zusammenarbeit mit seinem Co-Trainer Dirk Bremser als „Fußball-Ehepaar“, bis sich ihre Wege 2021 trennten, nur weil Hecking eben als künftiger Sportchef in ein anderes Segment wechselte. Hecking steht für mich für klare Wege und klare Werte.

Kein medialer Zampano

Schon einst in Aachen fiel mir auf, dass Hecking extrem regelmäßig das tat, was nur wenige Trainer machen und machten. Ich sah ihn sehr, sehr regelmäßig auf den Tribünen bei den Spielen seiner künftigen Gegner, um diese als Vorbereitung sorgfältig zu sichten.

Hecking war kein medialer Zampano, sondern er war fokussiert, fleißig, sachlich und immer anständig im Umgang.

Vor einigen Jahren machte er sich plötzlich öffentlich stark gegen unsportliche Schwalben, nahm dabei sich selbst und die Trainer-Kollegen in die Verantwortung, solche bei den eigenen Spielern anzuprangern und sich der Vorbildfunktion als Fußballer bewusst zu werden. Wie recht er hatte und wie wichtig, solche richtigen Werte lautstark zu positionieren.

Rückkehr für Hecking nach Hannover

Am Samstag kehrt Hecking heim nach Hannover, wo er einst als Spieler auflief und später dann Trainer war. Er wird in diesem Stadion zum letzten Mal auf der Bank sitzen, denn im Sommer ist Schluss mit „Rettungs-Hecking“. Er will zurück in den Vorstandsjob.

Und so sammelt er gerade die letzten Punkte für den Klassenerhalt und sucht sozusagen seinen eigenen Nachfolger. Der liegt förmlich auf der Hand. Christian Fiel war einst in Aachen sein Spieler und in Nürnberg beförderte er ihn von der zweiten Mannschaft zu seinem Co-Trainer.

Würde passen zu Dieter Hecking und seinen geraden Wegen.