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Fadenkreuz-Skandal: "Der Fall wird gravierende Auswirkungen auf den Fußball haben"

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Fadenkreuz-Skandal: "Der Fall wird gravierende Auswirkungen auf den Fußball haben"

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Fadenkreuz-Skandal: „Ein Wendepunkt“

Hannover-Fans protestieren mit einem Fadenkreuzplakat gegen den eigenen Boss und den Investoreneinstieg. Sportrechtler Christoph Schickhardt erkennt einen Wendepunkt und lobt den Schiedsrichter.
Die Proteste gegen den Investoreneinstieg bei der DFL häufen sich. Auch beim Heimspiel des BVB gab es eine lange Unterbrechung. Edin Terzic hofft auf eine schnelle Lösung.
Benjamin Bauer
Benjamin Bauer
Johannes Fischer
Johannes Fischer

Die Protest-Aktionen der Fans gegen einen geplanten Investoreneinstieg in die Bundesliga werden mehr, sie werden drastischer und haben beim Zweitligaspiel Zwischen dem Hamburger SV und Hannover 96 einen unrühmlichen Höhepunkt erreicht.

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Neben dem Protest mit Tennisbällen, die auf das Spielfeld geworfen wurden, Anti-DFL-Bannern und am Tor befestigten Schlössern sorgten einige Hannoveraner Fans mit einem Plakat mit Geschäftsführer Martin Kind im Fadenkreuz für eine Grenzüberschreitung.

Die Partie, die Hannover am Ende 4:3 gewann, wurde daraufhin von Schiedsrichter Sören Storks unterbrochen, lange stand auch ein Spielabbruch im Raum. Erst nach 20 Minuten Pause ging es weiter.

Großes Lob für Storks

Für den Sportrechtler Prof. Christoph Schickhardt hat das Schiedsrichtergespann alles richtig gemacht. „Der Schiedsrichter hat sich perfekt verhalten. Er hat keinen Fehler gemacht“, urteile Schickhardt bei SPORT1 und erläuterte: „Er hat genau nach dem Drei-Phasenprogramm gehandelt. Zunächst perfekt, dass er es gesehen hat. Damals, als es ein Plakat gab, auf dem Rangnick mit einem Seil um den Hals zu sehen war (2018, d. R.), haben die Schiedsrichter es nicht gesehen. Dieses Mal hat der Referee mit der Spielunterbrechung richtig reagiert und gesagt ‚Abhängen. Es findet kein weiteres Spiel statt, solange es nicht abgehängt ist‘.“

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Schickhardt weiter: „Dann ist Storks in die zweite Eskalationsstufe gegangen als es nicht abgehängt wurde. Er hat die Partie unterbrochen, ist in die Kabine gegangen und hat gesagt: „Wenn es nicht abgehängt wird, spielen wir nicht weiter.“

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Im Falle eines Abbruchs wäre die Konsequenz für Schickhardt klar: „Ganz sicher und ohne Zweifel wäre das Spiel für Hannover 96 als verloren gewertet worden.“

Christoph Schickhardt 2017 in Frankfurt beim Ball des Sports
Christoph Schickhardt 2017 in Frankfurt beim Ball des Sports

Laut Schickhardt werden die Szenen der 96-Fans in Hamburg noch ein Nachspiel haben. „Der Fall wird gravierende Auswirkungen auf den Fußball haben, denn das Plakat hing im eigenen Fanblock. Das ist noch nie vorgekommen. Da ist eine Grenze überschritten. Die anständigen Fans müssen sich von dieser Art des Protests distanzieren. Da ist der entscheidende Wendepunkt.“

Für den Sportrechtler muss jetzt entschieden gegengesteuert werden: „Wir hatten Rangnick, Hopp und Kind. Irgendwann passiert mal was. Und dann ist es zu spät“, mahnt Schickhardt.