„Ein Drittel mehr Geld? Ich will mindestens ein Viertel!“, hat der deutsche Nationalspieler Horst Szymaniak einmal bei Vertragsverhandlungen gesagt.
England: Beckham, Best, Lineker und Cantona - die besten Fußballer-Sprüche
Englands beste Fußballersprüche
„Mailand oder Madrid – Hauptsache Italien!“, wird Andreas Möller immer wieder zitiert, auch wenn er bestreitet, das je gesagt zu haben. Und Bruno Labbadia meinte in einem Fernsehinterview: „Das wird alles hochsterilisiert.“ (NEWS: Alle aktuellen Infos zur Premier League)
Wer kennt sie nicht, die besten Fußballersprüche? Es gibt Bücher darüber, das Netz ist voll davon, und es werden immer mehr. Oft sind es aber nur deutsche Zitate, die uns zum Lachen bringen.
Dabei amüsieren sich Fans seit Jahrzehnten in allen möglichen Ländern über die unfreiwillig komischen Sprüche ihrer Helden. Natürlich auch im Mutterland des Fußballs. Hier kommen einige der besten Sprüche aus Englands Fußballgeschichte.
Lineker: „Am Ende gewinnen immer die Deutschen“
Ein paar wenige kennen wir. Natürlich den von Gary Lineker: „Fußball ist ein einfaches Spiel: 22 Männer jagen 90 Minuten lang einem Ball nach, und am Ende gewinnen immer die Deutschen“, sagte der Nationalstürmer nach Englands Aus im WM-Halbfinale 1990.
Aus demselben Turnier stammt ein weniger bekannter Ausspruch, der in England Kultstatus hat. Nationaltrainer Bobby Robson analysierte nach dem 3:2 gegen Kamerun: „Wir haben sie nicht unterschätzt. Aber sie waren viel besser, als wir dachten!“ (DATEN: Die Tabelle der Premier League)
Robson war es auch, der das „Ein Spiel dauert 90 Minuten“ von Sepp Herberger präzisierte: „Die ersten 90 Minuten sind die wichtigsten“, sagte er. Das ist genauso unwiderlegbar wie diese überlieferte Robson-Aussage: „Heimvorteil verschafft dir einen Vorteil!“
Trainer-Ikone Ferguson betitelt den Fußball als Hölle
Legendär ist auf der Insel auch ein Ausbruch von Sir Alex Ferguson nach dem Last-Minute-Sieg im Champions-League-Finale 1999 gegen die Bayern.
„Fußball. Verdammte Hölle!“, sagte der Trainer von Manchester United live im TV-Interview gleich nach dem Abpfiff. Besser hat nie jemand diesen Sport erklärt.
Fergusons Lieblingsspieler David Beckham hat sich ebenfalls mit dem einen oder anderen Spruch unsterblich gemacht.
Als sein Sohn geboren wurde, war sagte er überglücklich: „Ich möchte auf jeden Fall, dass Brooklyn getauft wird. Aber ich weiß noch nicht, in welcher Religion.“
Beckham und die legendäre Klasse von 1992
Über Sir Alex wusste Beckham nur Gutes zu berichten: Ferguson sei „der beste Trainer, den ich auf diesem Niveau je hatte“, sagte er zu Beginn seiner Karriere – um sofort nachzuschieben: „Er ist auch der einzige, den ich auf diesem Niveau hatte.“
Beckham gehörte wie Gary Neville, Ryan Giggs, Paul Scholes, Nicky Butt und Phil Neville zur legendären „Klasse von 1992″, die aus der Jugend von ManU kam und den Klub in eine Ära mit vielen Titeln führte. (DATEN: Ergebnisse und Spielplan der Premier League)
Den schottischen Ex-Nationalspieler und TV-Experten Alan Hansen trieb die „Klasse von 1992″ zur waghalsigsten und schlechtesten Prognose seiner Karriere: „Mit Kindern wirst du nichts gewinnen“, sagte er am Saisonstart 1995 über Manchesters junges Team – und wird heute noch damit aufgezogen.
Liverpool-Ikone Shankly als Sprüche-Lieferant
Ein Sprüche-Lieferant war Liverpools legendärer Bill Shankly.
Die bekannteste Aussage des Trainers stammt aus 1981: „Einige Leute halten Fußball für eine Sache von Leben und Tod. Ich mag diese Einstellung nicht. Ich versichere Ihnen, dass es viel ernster ist!“
Nicht weniger interessant war Shanklys Feststellung, eine Fußballmannschaft sei „wie ein Klavier. Sie brauchen acht Männer, um es zu tragen, und drei, die das verdammte Ding spielen können.“ (DATEN: Die Tabelle der Bundesliga)
Fußballer und die Mathematik
Besonders kompliziert wird‘s auch in England beim Thema Mathematik.
„Wir fliegen mit der Concorde“, erklärte einmal Robson. „Das verkürzt die Entfernung.“ Chelseas Ruud Gullit rechnete vor: „Wir hatten 99 Prozent Spielanteil. Aber die anderen drei Prozent haben uns den Sieg gekostet.“ (DATEN: Ergebnisse und Spielplan der Bundesliga)
Apropos Sieg: Vinnie Jones, der für seine herbe Spielweise „Die Axt“ genannte wurde und sich später als Schauspieler einen Namen machte (z.B. in Snatch), stellte einmal fest: „Gewinnen ist wirklich nicht wichtig – solange du gewinnst.“
Aber das ist lange her – oder, wie Beckham einmal sagte: „Das war in der Vergangenheit. Aber jetzt leben wir in der Zukunft.“
Ausreden gab es auch schon immer
Besonders schön wird es, wenn Fußballer anfangen, sich zu rechtfertigen, und nicht mehr zu stoppen sind.
Etwa Clinton Morrison, der unter anderem bei Crystal Palace spielte: „Ich war krank und hatte eine Woche nicht trainiert, und davor war ich drei Wochen nicht im Kader, weshalb ich nicht fit war, und dann hatte ich einen Krampf vor der Pause. Aber ich bin nicht der Typ, der Ausreden sucht.“ Natürlich nicht!
Ron Atkinson, genannt Big Ron, suchte natürlich ebenfalls keine Ausrede, als er nach einem Spiel sagte: „Ich kommentiere nie Schiedsrichter. Mit dieser lebenslangen Gewohnheit werde ich nicht für diesen Trottel brechen.“
Atkinson war Trainer und davor auch Spieler in England, und seine Leistungen auf dem Platz hat er in einem einzigen Satz wunderschön erklärt: „Ich würde nicht sagen, dass ich der beste Flügelspieler der Liga bin, aber es gibt keinen besseren.“ (NEWS: Alle aktuellen Infos zur Bundesliga)
Das kann nur einer toppen: Brian „Big Ed“ Clough, der seine größten Erfolge bei Nottingham Forrest feierte. „Ich würde nicht behaupten, ich sei der beste Trainer in diesem Geschäft gewesen“, sagte er am Ende seiner Karriere. „Aber ich war in den Top Eins.“
Klopp witzelt über Mourinho-Spruch
Dieses Maß an Selbstbewusstsein erinnert an José Mourinho. Als der Portugiese 2004 Chelsea übernahm, sagte er in der längst legendären ersten Pressekonferenz: „I‘m a special One.“
Elf Jahre später machte sich Jürgen Klopp bei seiner Präsentation in Liverpool darüber lustig, als er sagte: „I am the Normal one.“
Was beide vereint: Ihre Erfolge. Mourinho und Klopp haben verinnerlicht, was Englands früherer Nationalstürmer Alan Shearer meinte, als er sagte: „Beim Fußball geht‘s nicht ums Tore schießen, es geht ums Gewinnen.“
Und wenn das nicht hilft, dann hilft Optimismus: „Ich sehe die Karotte am Ende des Tunnels“, sagte Shearers Nationalmannschaftskollege Stuart Pearce einmal.
Shearer wechselt nie ins Ausland
Shearer erzielte übrigens 260 Treffer in 441 Premier-League-Begegnungen und machte 63 Länderspiele, ging aber nie ins Ausland.
Vermutlich, weil er sich eine Warnung von Liverpools Sturm-Legende Ian Rush zu Herzen genommen hatte.
Der Waliser sagte nach einem kurzen Engagement außerhalb Englands: „Ich habe mich nie an Italien gewöhnt. Es war, als würde ich im Ausland leben.“ Brillant.
Apropos: „Ich würde gern mal für einen italienischen Klub spielen“, sagte England-Profi Mark Draper in den Neunzigern, „zum Beispiel Barcelona.“ Andy Möller, ich hör‘ dir trapsen.
Legendärer Spruch von George Best
Einer der großartigsten Sprüche aller Zeiten stammt übrigens vom Nordiren George Best, der auf der Insel als einer der besten Fußballer aller Zeiten gilt: „Ich habe viel Geld für Alkohol, Frauen und schnelle Autos ausgegeben. Den Rest habe ich einfach verprasst.“
Best spielte ebenso bei Manchester United wie eine andere Klub-Legende, Eric Cantona. Der ist für die legendärste Pressekonferenz in der Geschichte der Premier League verantwortlich.
Nachdem er für seinen Kung-Fu-Tritt gegen einen Zuschauer gesperrt worden war, setzte er sich 1995 zu den Journalisten, schaute sie an und sagte schließlich in ihre Richtung: „Wenn die Möwen dem Kutter folgen, dann, weil sie denken, dass Sardinen ins Meer geworfen werden.“
Anschließend stand der Franzose auf und verließ den Raum.