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Nach Fortuna-Wirbel: Neuer Ärger um Weissman

Neuer Ärger nach Fortuna-Wirbel

Shon Weissman wechselt nach Österreich. Wie bei Fortuna Düsseldorf gibt es auch hier Fanproteste - allerdings mit einem anderen Ausgang.
Der Transfer von Shon Weissman zu Fortuna Düsseldorf ist geplatzt - jetzt hat er einen neuen Klub
Der Transfer von Shon Weissman zu Fortuna Düsseldorf ist geplatzt - jetzt hat er einen neuen Klub
© IMAGO/Samuel Carreno
Shon Weissman wechselt nach Österreich. Wie bei Fortuna Düsseldorf gibt es auch hier Fanproteste - allerdings mit einem anderen Ausgang.

Shon Weissman hat nach seinem geplatzten Transfer zu Fortuna Düsseldorf einen neuen Klub gefunden. Doch auch bei dem österreichischen Erstligisten Blau-Weiß Linz wird der Israeli nicht nur mit offenen Armen empfangen.

Nach der jüngst verkündeten Verpflichtung hagelt es aus dem tendenziell linken Fanlager viel Kritik an der Klubführung, berichtet die Süddeutsche Zeitung.

Der mit einem Mini-Etat ausgestattete Verein wiederum wirbt öffentlich um Verständnis für den ablösefreien Transfer: „Wir glauben daran, dass jeder Mensch eine Chance zur persönlichen Entwicklung und Veränderung verdient hat, und daher auch Entschuldigungen und Reue in einer freien, demokratischen Gesellschaft Akzeptanz finden sollten.“

Weissman sorgte mit Beiträgen für Empörung

Weissman stand vor einigen Wochen kurz vor dem Schritt zum deutschen Zweitligisten Düsseldorf. Zahlreiche Fans protestierten jedoch gegen die Entscheidung, von der der Klub letztlich daher auch wieder Abstand nahm.

Auslöser für die Ablehnung, die Weissman auch bei seinem Ex-Klub FC Granada immer wieder erfahren hatte, sind Aussagen aus dem Jahr 2023. Nach dem Überfall der Hamas am 7. Oktober auf etliche seiner Landsleute hatte er in Sozialen Medien die Auslöschung Gazas gefordert und gefragt, „warum noch keinen 200-Tonnen-Bomben abgeworfen wurden“.

Zudem hatte er extremistische Beiträge mit ähnlichem Inhalt gelikt. Außerdem zeigte er offene Sympathien für den weit rechts stehenden Hardliner Itamar Ben-Gvir.

Nach dem Aus in Düsseldorf - der Medizincheck soll bereits absolviert gewesen sein - hatte dessen Management großes Bedauern geäußert und darauf verwiesen, dass sich sein Mandant entschuldigt habe.

Umstrittener Spieler verteidigt sich

„Shon hat nur ein paar Twitter-Beiträge gelikt und diese Likes sofort gelöscht“, hieß es in einer Mitteilung. Man hätte sich gewünscht, „dass die Menschen in Deutschland mehr Raum für Reue und Verständnis für Fehler hätten“.

Weissman selbst hatte sich wie folgt verteidigt: „Ich bin Sohn einer Nation, die nach dem Horror des 7. Oktober immer noch trauert. Dieser schwarze Tag, an dem ganze Familien ermordet, gekidnappt und misshandelt wurden, bleibt für mich eine offene Wunde, als Person, als Israeli und als Sportler, der sein Land repräsentiert. Es ist möglich und nötig, abzulehnen, dass unschuldige Menschen auf beiden Seiten zu Schaden kommen.“ Während er „jedwede Kritik akzeptiere, tut es mir weh, dass nicht der gesamte Kontext gesehen wird“.