Das Verhältnis zwischen Fans und Spielern von Hertha BSC ist nach wie vor ein schwieriges.
Hertha-Kapitän erklärt Fan-Rätsel
Nach der bitteren 0:1-Heimniederlage im Hinspiel der Relegation gegen den Hamburger SV floh nahezu der gesamte Kader der Herthaner direkt in die Kabine.
Die Spieler verweigerten trotz emotionalem Support ihrer Fans über die gesamte Spieldauer den Gang in die Ostkurve. (NEWS: Alle aktuellen Infos zur Bundesliga)
Wie die Bild berichtet, sei bis auf Kempf, Stark, Mittelstädt, Pekarik, Christiansen und Ersatz-Torwart Kwasigroch, die aber hauptsächlich für Interviews auf dem Platz blieben, der restliche Kader zügig in der Kabine verschwunden.
Nur Niklas Stark wagte sich nach den Interviews dann auch noch in die Ostkurve. Er verlässt die Hertha im Sommer nach sieben Jahren und verabschiedete sich bei seinem letzten Heimspiel von den Fans.
Magath zeigt wenig Verständnis für seine Mannschaft
Der Rest der Mannschaft saß da schon lange in der Kabine.
Ein Verhalten, das Cheftrainer Felix Magath nicht verstehen konnte.
„Da ich immer gleich in die Kabine gehe, bekomme ich so etwas gar nicht mit. Das wundert mich jetzt ein bisschen“, sagte der Trainer nach dem Spiel, als er auf das Verhalten seiner Spieler angesprochen wurde.
Eine Erklärung lieferte Kapitän Dedryck Boyata: „Wir waren einfach sehr enttäuscht von uns selbst“, hieß es in einem Tweet auf der Website des Bundesliga-16.
Womöglich hatten die Spieler aber auch die Befürchrung, dass sie nach der schwachen Leistung erneut den Ärger der Fans zu spüren bekommen würden.
Spieler verweigerten nach Trikot-Eklat Gang in Kurve
Es ist schließlich nicht das erste Mal, dass es in dieser Saison zum Knatsch zwischen den Hertha-Stars und ihren Fans kommt.
Nach der peinlichen 1:4-Heimniederlage im Derby gegen Union Berlin hatten die Fans ihre Profis dazu aufgefordert, ihre Trikots auszuziehen.
Einige Spieler waren der Aufforderung damals nachgekommen. Es folgte ein vorläufiger Riss zwischen Fans und Mannschaft.
Die Spieler waren danach trotz erfolgreichen Spielen zunächst nicht mehr in die Kurve gekommen. Auch als Zeichen, dass diese das Verhalten der eigenen Fans nicht richtig fanden.
Mannschaft und Fans schienen sich versöhnt zu haben
Vor dem letzten Bundesliga-Heimspiel gegen Mainz kam es dann zur Versöhnung zwischen Mannschaft und Fans.
Rund zehn Minuten vor Anpfiff war die gesamte Mannschaft inklusive Ersatzspielern geschlossen in die Kurve gegangen.
Die Fans, die ihr Team schon nach dem Heimsieg gegen den VfB Stuttgart gefordert hatte, applaudierten und feierten die Mannschaft mit Sprechchören.
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Das Verhältnis zwischen Fans und Mannschaft schien wieder intakt. Doch dann folgten anschließend zwei Niederlagen in der Liga und nun die Niederlage in der Relegation – inklusive Flucht des Teams vor den Fans.
Die Lage in Berlin ist angespannt. Ein Scheitern im Relegations-Rückspiel in Hamburg und der damit verbundene Abstieg könnte weiter Öl ins Feuer gießen.
Die Fans haben schon mehrfach gezeigt, dass sie bei schlechten Leistungen ihres Teams auch überdrehen können – das Verhalten der Spieler nach dem Hinspiel könnte zusätzlich für Unruhe sorgen.