Den Druck auf seinen wertvollsten Teilzeitarbeiter hat Lucien Favre in den vergangenen Wochen fast unwesentlich erhöht.
Erfolgreichstes Jobsharing der Liga
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31 Minuten bekam Paco Alcacer vom BVB-Trainer gegen den FC Bayern, 26 beim FSV Mainz 05 und nun 20 gegen den SC Freiburg. Getroffen hat er immer, ganz egal wie kurz seine Arbeitszeit ausfiel.
Zur Not legt Alcacer auch mal eine Extraschicht ein. So wie beim 2:0-Erfolg gegen die Breisgauer, als er erst in der Nachspielzeit sein obligatorisches Jokertor markierte. (Spielplan und Ergebnisse)
Alcacer stellt Joker-Rekord ein
Es war sein neuntes. Damit egalisierte er schon jetzt den Joker-Rekord des Freiburgers Nils Petersen (2016/17) und des Stuttgarters Viorel Ganea (2002/03). Bei allen seinen sechs Einwechslungen in dieser Saison traf der Spanier auch. Für seine zehn Saisontore benötigte er nur 281 Einsatzminuten.
Ein Ende dieser Erfolgsstory ist nicht in Sicht, zumal jeder der zehn Torschüsse Alcacers (einmal traf er bei einem Startelf-Einsatz) seinen Weg ins Netz fand.
Und weil sein Arbeitskollege von der Frühschicht wertvolle Dienste verrichtet.
Wie schon in den vorangegangenen drei Bundesligapartien bekam Mario Götze zunächst den Vorzug vor Alcacer.
Jobsharing "hat ganz gut funktioniert"
"Der Wechsel mit Mario hat in den Vorwochen ganz gut funktioniert", erklärte Sportdirektor Michael Zorc vor dem Anpfiff bei Sky. "Aber es geht auch um eine vernünftige Belastungssteuerung. Wir haben ihn nicht ganz fit übernommen, weil er nicht diesen Rhythmus gewohnt war, regelmäßig zu spielen. Aber das ist kein Schema für die nächsten Wochen, der Trainer wird es immer wieder neu bewerten."
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Beim mühevollen Arbeitssieg gegen die sehr defensiv ausgerichteten Gäste fühlte sich Favre einmal mehr in seinem Bauchgefühl bestätigt. Sein Plan ging besser auf als noch beim 0:0 in der Champions League gegen den FC Brügge, als Alcacer in seinem 90-minütigen Einsatz glücklos blieb.
"Wir haben mit mehr Geduld und mehr Tempo im richtigen Moment gespielt. Diese Mannschaft zu destabilisieren, ist nicht einfach", zeigte sich Favre im Vergleich zum Spiel am Mittwoch zufrieden mit dem wertvollen Dreier.
Götze beschäftigt gegnerische Abwehr
Neben Jadon Sancho beschäftige auch Götze die gegnerische Defensive immer wieder, riss Lücken, präsentierte sich ball- und passsicher (93 Prozent angekommene Zuspiele) - und hätte fast in der 24. Minute nach einer abgefälschten Flanke selbst getroffen.
Nach 70. Minuten räumte er schließlich seinen Platz für Alcacer, der im Anschluss an einen Konter für die Entscheidung sorgte.
"Die Aktion vorher von Sancho war phantastisch und dann der Pass von Piszczek. Das war ein Tor des Kollektivs", sagte Favre. Alcacer habe ein Gespür für den Ball im Strafraum.
Ähnlich urteilte der Schweizer übrigens unter der Woche auch über Götze: "Er spürt Fußball. Das ist die Wahrheit. Er spielt richtig. Er gibt alles. Ich kann nichts anderes sagen."
Und der WM-Held von 2014 akzeptiert seine Rolle. "Für mich ist es einfach gut, meinen Teil dazu beizutragen, dass wir die Spiele gewinnen", sagte Götze vor dem Spiel gegen Brügge. "Wenn es dann so ist, dass ich nach 60 Minuten müde werde und Paco dafür reinkommt und die Tore macht, dann ist das nicht so schlecht für die Mannschaft."
Jobsharing klappt zum dritten Mal in Folge
Das Jobsharing zwischen Götze und Edeljoker Alcacer funktionierte am Samstag bereits im dritten Ligaspiel in Folge erfolgreich. Mit weiterhin neun Zählern Vorsprung auf Titelverteidiger FC Bayern und vorerst sieben auf Verfolger Borussia Mönchengladbach, der am Sonntag in Leipzig noch nachlegen kann (Bundesliga: RB Leipzig - Borussia Mönchengladbach, 15.30 Uhr im LIVETICKER), festigten die Dortmunder ihre Spitzenposition.
Marco Reus, der per Elfmeter zur Führung traf (40.), richtete den Blick bereits auf den kommenden Samstag: "Jetzt bereiten wir uns auf Schalke vor." (Bundesliga: FC Schalke 04 - Borussia Dortmund, Samstag 15.30 Uhr im LIVETICKER)
Beim Revierrivalen dürfte auch wieder erfolgreiche Schichtarbeit gefragt sein.