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BVB vs. Felix Zwayer: Die Bilanz unter dem Schiri - woher kommt die Abneigung?

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BVB vs. Felix Zwayer: Die Bilanz unter dem Schiri - woher kommt die Abneigung?

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Das ist die BVB-Bilanz unter Zwayer

Auch Tage nach der Topspiel-Niederlage gegen den FC Bayern ist der BVB-Ärger wegen Schiedsrichter Felix Zwayer noch nicht verflogen. Die Abneigung ist nicht neu - aber gibt es dafür eine Erklärung?
Gleich in mehreren Szenen fühlten sich die Dortmunder im Topspiel gegen den FC Bayern von Schiedsrichter Felix Zwayer benachteiligt. War die Aufregung berechtigt?
SPORT1
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von SPORT1

40.000 Euro - so teuer kommt seine Kritik an Topspiel-Schiedsrichter Felix Zwayer den Dortmunder Jude Bellingham zu stehen.

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Damit, dass der BVB-Profi unmittelbar nach dem 2:3 gegen den FC Bayern relativ eindeutig auf Zwayers Verwicklung in die Manipulationsaffäre um Robert Hoyzer 2004 angespielt hatte, wollte der DFB den 18-Jährigen nicht ungestraft davonkommen lassen. (NEWS: Alle aktuellen Infos zur Bundesliga)

Beim BVB aber sind sie auch Tage nach dem Bundesliga-Kracher noch der Überzeugung, benachteiligt worden zu sein.

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„Ich glaube nach wie vor, dass zu oft mit zweierlei Maß gemessen wurde“, sagte Trainer Marco Rose am Montag auf der Pressekonferenz vor dem abschließenden Gruppenspiel in der Champions League gegen Besiktas. (Champions League: Borussia Dortmund - Besiktas Istanbul ab 21 Uhr im LIVETICKER)

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BVB-Abneigung gegen Zwayer

Das Zitat wurde auf dem Twitter-Account der Borussia wenig später mit der Schreibweise „zwayerlei Maß“ aufgegriffen. Nach SPORT1-Informationen kam die Formulierung von einem einzelnen BVB-Mitarbeiter, der Verein distanzierte sich und löschte den Tweet.

#zwayerleiMaß ist in BVB-Fankreisen jedoch längst etabliert - nicht erst seit dem vergangenen Wochenende. Woher aber kommt die Abneigung gegen den FIFA-Schiedsrichter, der seit 2009 in der Bundesliga pfeift?

Ein Blick auf die nackten Zahlen verrät: In Spielen unter Zwayer schnitt der BVB in den vergangenen Jahren tatsächlich unterdurchschnittlich ab. (DATEN: Ergebnisse und Spielplan der Bundesliga)

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Bei insgesamt 34 BVB-Pflichtspielen war der Referee bisher im Einsatz, darunter beim 4:0 im Pokal-Viertelfinale 2012 bei Holstein Kiel und bei der Supercup-Niederlage im Elfmeterschießen gegen die Bayern 2017.

In der Bundesliga pfiff der inzwischen 40-Jährige seit seinem ersten BVB-Spiel im April 2011 insgesamt 32 Partien mit Dortmunder Beteiligung, in denen die Schwarz-Gelben im Schnitt 1,63 Punkte holten.

BVB mit schlechterer Bilanz unter Zwayer

Die Gesamtbilanz in allen Bundesliga-Partien in diesem Zeitraum fällt deutlich positiver aus: Seit April 2011 sammelten die Dortmunder durchschnittlich 1,97 Punkte pro Liga-Spiel.

Dabei war Zwayer zu Beginn fast schon ein Glücksbringer für die Dortmunder: In den ersten zehn Pflichtspielen unter dem Berliner gelangen acht Siege und zwei Remis, erst im Oktober 2014 beim 0:1 gegen den Hamburger SV setzte es die erste Niederlage.

Auch die zweite Pleite unter Zwayer kassierte der BVB gegen den HSV, ein 1:3 im November 2015 in Hamburg.

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Es folgten von Februar 2016 bis Februar 2019 zehn weitere Bundesliga-Partien ohne Niederlage, von denen die Borussia allerdings auch nur vier gewinnen konnte - ehe die Dortmunder ihre vielleicht bitterste Pleite unter Zwayer hinnehmen mussten.

BVB verliert im Titelkampf gegen Schalke

Mit nur einem Punkt Rückstand auf die Bayern ging der BVB am 31. und damit viertletzten Spieltag vor heimischer Kulisse ins Revierderby gegen den FC Schalke 04. (DATEN: Die Tabelle der Bundesliga)

Mario Götze brachte die Hausherren in der 14. Minute in Führung, ehe Zwayer vier Minuten später einen umstrittenen Handelfmeter für die Königsblauen pfiff: Daniel Caligiuri verwandelte vom Punkt, Schalke gewann das Spiel mit 4:2 und die Dortmunder Meisterträume erhielten einen vorentscheidenden Dämpfer - zumal in der zweiten Hälfte auch noch Marco Reus und Marius Wolf jeweils glatt Rot sahen.

Vom kicker erhielt Zwayer für seine Leistung die eher durchwachsene Note 4,0. Die Elfmeterentscheidung war demnach vertretbar, die beiden Platzverweise gerechtfertigt - jedoch wurde dem Schiedsrichter mangelnde Konsequenz in den persönlichen Strafen für die Schalker Spieler vorgeworfen.

Unter anderem hätten laut kicker-Beurteilung Caligiuri und Weston McKennie ebenfalls vom Platz gestellt werden müssen.

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Sind Vorwürfe gegen Zwayer berechtigt?

Zweierlei Maß - also genau der Vorwurf, der Zwayer auch gut zweieinhalb Jahre später wieder gemacht wird - war schon damals der Hauptkritikpunkt.

Dass der BVB auch die folgenden beiden Partien unter Zwayers Leitung beim FC Bayern (0:4 am 9. November 2019) und bei der TSG Hoffenheim (1:2 am 20. Dezember 2019) verlor, half dem Standing des Schiedsrichters nicht gerade. Zwayers Leistungen fielen mit den kicker-Noten 3,0 bzw. 2,0 allerdings jeweils überwiegend gut aus.

Seit jener Niederlagenserie ist Dortmunds Zwayer-Bilanz ausgeglichen: Siegen in Leipzig, gegen Schalke und gegen Hoffenheim stehen in den vergangenen beiden Jahren Niederlagen in Leverkusen, erst Anfang November in Leipzig und nun eben zuhause gegen den FC Bayern gegenüber.

Zwayer für Dortmund kein Glücksbringer

Von den vergangenen zehn Pflichtspielen unter dem ungeliebten Unparteiischen gewann der BVB also gerade einmal drei, kassierte sechs Niederlagen und spielte einmal remis. Ein Glücksbringer ist Zwayer für die Dortmunder längst nicht mehr.

Ob das tatsächlich daran liegt, dass sich das Verhältnis zwischen den Schwarz-Gelben und Zwayer verschlechtert hat, er daher mit zweierlei Maß misst?

Oder ob es eher damit zu tun hat, dass die Dortmunder Gegner bei Spielen mit dem inzwischen zum FIFA-Referee aufgestiegenen Schiedsrichter nicht mehr Freiburg, Nürnberg, Köln oder Bremen, sondern eher Bayern, Leipzig und Leverkusen heißen?

Zumindest in Dortmund haben sie dazu eine eindeutige Meinung.

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