Auch fünf Tage später ist die Fassungslosigkeit des FC Bayern noch nicht verraucht.
Kahn: „Was musst du eigentlich noch machen?“
Dass Robert Lewandowski bei der Wahl zum Ballon d‘Or trotz einer überragenden vergangenen Spielzeit nur Platz zwei hinter Lionel Messi belegte, beschäftigt den Rekordmeister weiter. (DATEN: Die Tabelle der Bundesliga)
Kahn immer noch „schockiert“
„Wir alle sind noch ein bisschen schockiert, dass er mit 41 Toren nicht den Ballon d‘Or gewonnen hat“, erklärte Vorstandsboss Oliver Kahn vor dem Bundesliga-Topspiel beim BVB (2:3) bei Sky. (Bericht: 27 Journalisten ignorierten Lewandowski)
Der 52-Jährige fragte verärgert: „Was musst du eigentlich als Spieler noch machen, um diesen Preis endlich zu gewinnen?“ Messi gewann mit Argentinien im Sommer erstmals die Copa América, was entscheidendes Kriterium für viele der stimmberechtigten Journalisten gewesen sein dürfte.
Legende Arjen Robben äußerte sich bei der Watchparty des FC Bayern zum Gipfel gegen Dortmund diplomatisch.
„Wenn man überhaupt mal nominiert wird, ist das schon ein großes Kompliment. Es ist was Schönes, wenn man gewinnt. Da kann man viel diskutieren, wer es verdient hat und wer nicht. Das ist nicht das Wichtigste im Fußball. Die Wertschätzung der Fans ist wichtiger“, sagte der Niederländer, der seine Karriere mittlerweile beendet hat: „So viele Tore zu schießen wie Lewandowski, ist eine ganz große Nummer. Aber ich war auch immer ein großer Fan von Messi.“
Trotz des Alters von 33 Jahren sieht Kahn durchaus noch Chancen für einen zukünftigen Ballon d‘Or für Lewandowski. „Er ist heiß, es ist noch nicht vorbei. Er ist immer noch topfit. Warum soll er das jetzt nicht auch in dieser Saison schaffen?“ (DATEN: Ergebnisse und Spielplan der Bundesliga)
„Haben klar gesagt, was wir in Zukunft vorhaben“
Auch zur Kritik an seinem Schweigen nach der turbulenten Jahreshauptversammlung des Rekordmeisters nahm Kahn Stellung. „Wir haben die Themen von der Jahreshauptversammlung erstmal analysiert. Es macht Sinn, nicht emotional zu reagieren“, sagte der Bayern-Boss. (NEWS: Alle aktuellen Infos zur Bundesliga)
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Er ergänzte: „Dann haben wir klar gesagt, was wir in Zukunft vorhaben, sowohl Präsident Herbert Hainer als auch ich.“ Kritik an mangelnder Kommunikation der Bayern wies Kahn zurück: „Ich kann nicht erkennen, dass wir irgendwo nicht oder zu spät reagiert hätten.“
Kahn hatte sich Ende vergangener Woche via Twitter zu Wort gemeldet und angekündigt, sich zum Sponsoring von Qatar Airways ein breites Meinungsbild der Mitglieder einholen zu wollen.
Auch zur Kritik, dass Trainer Julian Nagelsmann lange der einzige Bayern-Verantwortliche gewesen sei, der sich zur Katar-Thematik geäußert hätte, nahm Kahn Stellung. „Ein Trainer ist dazu verpflichtet, Pressekonferenzen zu besuchen. Der Vergleich hinkt total“, erklärte er und fügte an: „Wir haben zu allen politischen Themen in regelmäßigen Abständen kommuniziert.“