Home>Fußball>Bundesliga>

Bundesliga: Effenberg Kolumne über Eberl, Königs und Borussia Mönchengladbach

Bundesliga>

Bundesliga: Effenberg Kolumne über Eberl, Königs und Borussia Mönchengladbach

{}
{ "placement": "banner", "placementId": "banner" }
{ "placeholderType": "BANNER" }

Effenberg kritisiert Gladbach-Chef

SPORT1-Experte Stefan Effenberg kritisiert Rolf Königs, den Präsidenten von Borussia Mönchengladbach, scharf. Außerdem äußert er seine Meinung zum Aus von Max Eberl und der Attraktivität der Bundesliga.
Wie gut ist die Bundesliga im internationalen Vergleich? Die Runde im STAHLWERK Doppelpass diskutiert dieses Thema - Stefan Effenberg hat eine klare Meinung zum internationalen Niveau der Bundesliga.
Stefan Effenberg
Stefan Effenberg

Hallo Fußball-Freunde,

{ "placeholderType": "MREC" }

Die Entscheidung von Max Eberl, als Sportdirektor von Borussia Mönchengladbach zurückzutreten, hat Fußball-Deutschland ordentlich durchgerüttelt.

Zunächst einmal: Ich habe großen Respekt vor Eberl. Er hat große Menschlichkeit gezeigt, man muss die Entscheidung akzeptieren. Wenn du permanent unter Druck stehst, egal in welchem Beruf, und keinen Spaß mehr daran hast, dann musst du Konsequenzen ziehen - und das hat er getan. Es war aller Ehren wert, was er getan hat. Die Gesundheit steht über allem. Ich wünsche ihm alles Gute, dass er wieder zur Freude in seinem Leben zurückfindet. Dann sehen wir ihn vielleicht auch wieder.

Bei der Pressekonferenz, bei der Eberl seinen Rücktritt erklärte, ist mir allerdings der Auftritt von Gladbachs Präsidenten Rolf Königs übel aufgestoßen. Ganz ehrlich: Diese Äußerung von Rolf Königs ist katastrophal. Das geht völlig in die falsche Richtung. Er hat nicht verstanden, wie man mit solchen Dingen umgehen muss. Das finde ich enttäuschend. Ich hätte bei einem Mann seines Alters und seiner Erfahrung, da hätte ich etwas anderes erwartet. Eigentlich hat so ein Mann in so einer Führungsposition nichts zu suchen, wenn er so mit Menschen umgeht.

{ "placeholderType": "MREC" }

Lesen Sie auch

Früher hieß es: „Geh nach Hause und heul da“

Den Schritt von Eberl kann ich nachvollziehen.

Es geht seit Februar 2021. Es fing sportlich mit der Geschichte von Marco Rose an. Dann wurde die Saison schlecht abgeschlossen, der Kader wurde gehalten, konnte aber nicht weiterentwickelt werden. Dann lief es sportlich nicht. Ein Manager geht mit Niederlagen ins Bett. Spieler lachen am Montag wieder, bei Managern ist es anders, weil sie sich mit vielen anderen Dingen beschäftigen.

Ich habe Ende der 80er Jahre angefangen zu spielen, da wurde gar nicht diskutiert. Wenn du Schwäche gezeigt hast, dann hieß es: „Geh nach Hause und heul da.“ Ich hatte auch Druck, aber den habe ich mir auch gemacht als Kapitän. Entscheidend war das Trainerteam und die Familie, wo du dich geborgen und verstanden fühlst. Diese Dinge haben mich nach vorne und nach draußen getrieben.

{ "placeholderType": "MREC" }

Es war aber auch nicht immer einfach. Nach meiner Karriere war für mich wichtig, dass ich mir eine Auszeit genommen habe. Ich wollte mich um meine Familie und meine Kinder kommen und irgendwann wiederkommen. Das hatte Max nicht, er ist direkt nach seiner Laufbahn zum Sportdirektor übergegangen. Diese Zeit hatte er nicht und die nimmt er sich jetzt. Er wird das Leben genießen, ohne, dass er 1000 Mal angerufen wird.

STAHLWERK Doppelpass: Stefan Effenberg kündigt Comeback mit Mario Basler an
00:31
Keine Typen mehr? Effenberg kündigt Comeback mit Basler an

Die Bundesliga ist nach wie vor attraktiv

Ein anderes Thema in der Bundesliga ist die Frage nach der Attraktivität in Zeiten des Serienmeisters FC Bayern. Ich gehe bei der Kritik rund um die Attraktivität der Liga nicht mit. (NEWS: Alle aktuellen Infos zur Bundesliga)

Wir haben sehr wohl Stars in der Bundesliga. Ich finde, dass sie nach wir vor attraktiv ist. Wir haben hochtalentierte junge Spieler. Ich finde den Kampf um Europa megaspannend in der Bundesliga, auch den Abstiegskampf. Wenn du im Herzen Gladbach-Fan bist, dann können die Spieler doch kommen und gehen, ich bleibe doch Fan.

Womit ich aber Probleme habe ist, dass Vereine aus der Bundesliga in den europäischen Wettkampf kommen, dann aber nach vier Wochen froh sind, dass sie ausscheiden. Wie willst du das denn dem Fan verkaufen?

Viele Fans schreien nach „echten Typen“ im Fußball. Aber die Persönlichkeiten kriegen ja auch auf die Fresse. Wir schreien nach solchen Typen wie Mario Basler, das ist aber die Entwicklung des Fußballs, dass jeder etwas drüberkriegt. Daher fängt es schon im NLZ an, dass sie einen Vertrag unterschreiben, wie sie sich zu verhalten haben.

Aber wenn man sich zu einer Persönlichkeit entwickeln will, dann muss man doch auch gelassen werden, oder?

Bis bald,

Euer Stefan Effenberg

Stefan Effenberg hat 2001 mit dem FC Bayern die Champions League gewonnen. Mit den Bayern und Borussia Mönchengladbach wurde er zudem mehrmals Deutscher Meister und Pokalsieger. Seit Sommer 2018 gehört der 53-Jährige zum festen Experten-Team des STAHLWERK Doppelpass.

Alles zur Bundesliga bei SPORT1: