Hertha BSC taumelt nach der 0:3-Niederlage in Freiburg weiter dem Abgrund entgegen.
„Brutal“: Bobic über Windhorst-Kritik
Dennoch hat Sport-Geschäftsführer Fredi Bobic Trainer Tayfun Korkut bis Saisonende eine Jobgarantie ausgestellt.
Er habe „keine Lust auf Aktionismus“, sagte Bobic im STAHLWERK Doppelpass auf SPORT1: „Am Saisonende wird eine Zäsur gemacht. Dann setzen wir uns zusammen und schauen, ob es weitergeht. Tayfun ist ein hervorragender Fußballlehrer. Der Glaube an ihn ist groß.“
Bobic verteidigt Korkut: „Jammert nicht rum“
Korkut könne als Trainer "individuelle Fehler schwer verhindern, und davon machen wir zu viele", führte der 50-Jährige aus: "Wenn die Punkte fehlen, wird es schnell am Trainer festgemacht. Aber Tayfun erreicht die Mannschaft mit einem klaren Plan. Und er jammert nicht rum, versucht das Optimum herauszuholen."
Doch Zählbares kommt unter Korkut viel zu selten herum. Der Punkteschnitt des 47-Jährigen liegt mit 0,82 sogar unter dem von Vorgänger Pal Dardai (1,08).
Im aktuellen Jahr konnten die Berliner noch gar nicht gewinnen - das Horrorszenario Abstieg wird immer mehr zur realen Drohkulisse.
Bobic mit Klartext: „Es geht jetzt ums Überleben“
„Es ist sehr schwer, da rauszukommen“, sagte Bobic: „Wir werden noch länger da unten stehen, müssen kämpfen bis zum Schluss.“
Laut dem ehemaligen Stuttgart-Profi müsse man die Hertha-Akteure „mehr in Verantwortung“ ziehen. „Die Spieler haben bei Hertha BSC tolle Verträge. Dann müssen sie auch was zeigen. Es geht jetzt ums Überleben – und das muss jedem bewusst sein“, erläuterte Bobic.
Deshalb gelte es nun herauszufiltern, „wer für diese Situation die richtigen sind. Nur der, der voll marschiert“, dürfe spielen: „Namen sind jetzt egal.“
„War so nicht geplant“: Bobic von Situation überrascht
Indes habe Bobic bei seinem Wechsel von Frankfurt zur Hertha „nicht gedacht“, zu diesem Zeitpunkt in dieser Situation zu sein. „Das war so nicht geplant. Wir haben nicht top performt.“
Die Gründe für diese prekäre Lage bezeichnete Bobic als „vielfältig und tiefliegend“. Beispielsweise hätten die vielen Wechsel in der Führungsetage dem Verein nicht gut getan, meinte er.
Auch die Situation rund um Lars Windhorst dürfte nicht für mehr Ruhe gesorgt haben. Der Investor hatte die Klubführung der Hertha hart kritisiert und sein Engagement als Fehler bezeichnet.
Windhorst-Aussagen „kein gutes Bild“
„Mit mir gab es seit den Aussagen keinen Kontakt. Ich fühle mich nicht angesprochen“, bezog Bobic Stellung.
Den Zeitpunkt der Äußerungen sah er als „brutal“ an. „Es ist natürlich kein gutes Bild für die Hertha, wenn übereinander und nicht miteinander gesprochen wird.“
Ein Abstieg am Saisonende würde so oder so einem „Super-Gau“ gleichen, sagte Bobic und ergänzte: „Es braucht Stabilität und Kontinuität. Ich denke nicht an die 2. Liga, das ist mein Vorteil. Ich denke an die Bundesliga.“
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Mit Sport-Informations-Dienst (SID)