Home>Fußball>Bundesliga>

FC Bayern: " Das große Problem des Fußballs ..."Rummenigge kritisiert Entwicklung fordert Aus von 50+1

Bundesliga>

FC Bayern: " Das große Problem des Fußballs ..."Rummenigge kritisiert Entwicklung fordert Aus von 50+1

{}
{ "placement": "banner", "placementId": "banner" }
{ "placeholderType": "BANNER" }

Klare Worte von Rummenigge

Karl-Heinz Rummenigge kritisiert in einem Podcast die Entwicklung des Fußballs. Für ihn droht der europäische Klubfußball an der Dominanz eines Landes zu zerbrechen.
Karl-Heinz Rummenigge wird 1976 mit dem FC Bayern Europapokalsieger der Landesmeister. Seitdem führt er vor jedem Bayern-Spiel ein kurioses Ritual durch.
SPORT1
SPORT1
von SPORT1

Den langjährigen Vorstandsvorsitzenden des FC Bayern, Karl-Heinz Rummenigge, beschäftigt trotz seines Abschieds aus dem Tagesgeschäft in der Bundesliga weiterhin die Entwicklung des Fußballs.

{ "placeholderType": "MREC" }

Im Podcast TOMorrow - der Business & Style Podcast hat er dabei die aktuelle Entwicklung massiv kritisiert. „Das große Problem des Fußballs ist, dass der Fußball nicht bereit ist, aus diesen Dingen Konsequenzen zu ziehen“, sagt er.

Damit spricht er die Corona-Krise, die bereits seit zwei Jahren die Welt in Atem hält, an. „Während andere Branchen wie Tourismus Konsequenzen daraus gezogen haben, ist der Fußball in meinen Augen nicht bereit dazu. Die Gehälter steigen nach wie vor, die Ablösesummen steigen nach wie vor und jede Industrie, die während einer Krise ihre Budgets hochfährt, wird dafür irgendwann eine Rechnung zahlen müssen“, erklärt er.

{ "placeholderType": "MREC" }

Rummenigge fordert Neuauflage des Financial Fairplay

Dabei wäre für den 66-Jährigen gerade jetzt die Zeit, inne zu halten und die Fehler im System korrigieren. „Der Fußball hat sich wie vieles im Leben verselbständigt und jetzt müssten die großen Verbände FIFA und UEFA etwas unternehmen, um das zu unterbinden“, behauptet er.

Lesen Sie auch

Dabei nimmt er vor allem die UEFA in die Pflicht. Die Reform des Financial Fairplays hat seiner Meinung nach die Entwicklung nicht stoppen können. Deswegen sei es Zeit für „Financial Fairplay 3.0″.

„Es könnte, glaube ich, jetzt der große Wurf sein, in dem man den Klubs Werkzeuge an die Hand gibt, was seriöseres Finanzieren betrifft, was z.B. Verschuldungsgrade betrifft“, erläutert er und fügt hinzu: „Nicht mehr ausgeben als man einnimmt. Das ist der Sinn vom Financial Fairplay.“

Dabei fordert er auch härtere Strafen wie einen Ausschluss von Vereinen, wenn sie sich nicht an die Regeln halten. Geldstrafen würden den Teams nämlich nicht wehtun. „Damit bestrafe ich die eigentlich nicht, da sie zu viel Geld haben und im Zweifelsfall auch genug Geld von ihren Besitzern kriegen“, legt er dar.

{ "placeholderType": "MREC" }

Wird die Dominanz der Premier League zum Problem?

Das Mitglied des UEFA-Exekutivekomitees fordert daher auch eine schnelle Lösung der UEFA, denn sonst könnte bald ein Land alles dominieren.

„Die Premier League treibt im Moment den Fußball, insbesondere in Europa, vor sich her. Sie sind zwar auf Top-Niveau, aber das kann der UEFA nicht recht sein, dass eine Liga eine solche Dominanz mittlerweile ausübt“, sagt der gebürtige Lippstädter.

Angesichts der steigenden Gehälter und Ablösesummen sieht er auch nur ein Team, was finanziell mit den englischen Teams mithalten kann. „Der einzige Klub, der noch mithalten kann, ist ein französischer Klub namens Paris“, behauptet Rummenigge.

Rummenigge fordert Wegfall der 50+1-Regel

Großen Anlass zur Sorge sollten auch die Teams in der Bundesliga haben. Schließlich droht ihnen laut dem Europameister von 1980 der Verlust der internationalen Wettbewerbsfähigkeit: „In Deutschland gibt es ein Riesen-Riesen-Handicap namens 50+1. Das ist bei den Fangruppen, zumindest bei den Ultra-Gruppen sehr gewünscht. Die große Frage, die man sich nur hier in der Bundesliga stellen muss, wie lange können wir uns mehr Tradition als Wettbewerbsfähigkeit leisten.“

Deswegen muss für ihn ein Weg gefunden werden, um die Regel (“ein Relikt alter Tage“) „in eine Passform“ zu bekommen, „in der trotzdem Investoren in diese Bundesliga-Klubs investieren dürfen“.

„Irgendwann muss man darüber nachdenken, wäre es nicht besser, moderner und wettbewerbsfähiger für die deutsche Liga, aber insbesondere auch für den internationalen Wettbewerb“, sagt er.

Hollywood als Beispiel für das Umdenken

Der langjährige Vorsitzende der europäischen Klub-Organisation ECA sieht den Fußball aber noch nicht verloren. Schließlich habe eine andere große Branche den Umbruch ebenfalls geschafft.

„Hollywood hatte in den 60er, 70er Jahren ähnliche Probleme wie der Fußball. Sie sind dann hingegangen und haben versucht, profitabler zu werden. Und es hat funktioniert“, erklärt er.

Dafür müsse sich der Sport aber auf sein Kernbusiness Fußball besinnen. „Im Fußball muss versucht werden, seriös refinanziert zu werden und nicht in Abhängigkeit von Multi-Milliardären zu geraten. Das wird nicht einfach sein, wieder rationaler zu werden und den Flaschengeist zurück in die Flasche zu stecken“, sieht er einen steinigen Weg.

Rummenigge ohne Reue nach Aus beim FC Bayern

Das tägliche Profi-Geschäft fehlt Rummenigge, der von 2002 bis 2021 Vorstandsvorsitzender bei den Münchnern war, nicht. (NEWS: Alle aktuellen Infos zur Bundesliga)

„Die ersten 14 Tagen waren noch etwas komisch. Da habe ich auch noch Zeitung anders gelesen, habe ich festgestellt. Oder halt wie früher. Wenn da ein Artikel etwas kritisch mit Bayern München umgegangen ist, dann habe ich mich früher immer darüber aufgeregt. Und nach 14 Tagen habe ich den Artikel gelesen und einfach weitergeblättert“, beschreibt er die Zeit nach seinem Rücktritt.

Für ihn kam sein Abschied genau zur rechten Zeit. „Ich habe gemerkt, dass es der richtige Zeitpunkt ist, den Staffelstab an Oliver Kahn weiterzugeben. Im Nachhinein war es vom Timing richtig. Und es war auch richtig, Oliver Kahn das Vertrauen zu geben“, sagt er.

Zudem besitzt er immer noch ein „ein sehr freundschaftliches, respektvolles Verhältnis“ zum Rekordmeister.

Alles zur Bundesliga bei SPORT1: