„Schade eigentlich, dass jetzt nur darüber gesprochen wird“, sagte Thomas Müller nach dem Big Point des FC Bayern beim SC Freiburg über die kuriose Wechselpanne kurz vor Spielende. „Es war so ein intensives, so ein schönes Fußballspiel.“
Was nicht nur Goretzka Sorgen machte
Startelf, Führungstor, Sieg: Nach monatelanger Verletzungspause feiert Leon Goretzka beim 4:1 des FC Bayern in Freiburg ein märchenhaftes Comeback. Im SPORT1-Interview gibt er einen Einblick in seine Gefühlswelt.
von Kerry Hau
Vor allem für Leon Goretzka! Müllers Mittelfeldkollege feierte nach viermonatiger Leidenszeit sein Comeback im Trikot des Rekordmeisters - gekrönt von einem besonderen persönlichen Erfolgserlebnis. (NEWS: Alle aktuellen Infos zur Bundesliga)
Denn Goretzka zeigte an der Seite von Joshua Kimmich auf der Doppelsechs nicht nur eine abgeklärte Leistung, sondern besorgte mit seinem Kopfballtreffer in der 58. Minute auch noch die Führung für die Bayern.
Danach wurde es emotional. Goretzka rannte in Richtung Gästeblock und jubelte ausgelassen vor den Bayern-Fans. (DATEN: Die Tabelle der Bundesliga)
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„Mysteriös“: Goretzka spricht über Verletzung
„Ein Gänsehaut-Moment“, sagte der Rückkehrer nach dem Spiel im SPORT1-Interview. „Da ist viel Last abgefallen! Die letzten Monate waren nicht einfach für mich.“
Zuletzt hatte der 27-Jährige am 4. Dezember beim 3:2-Auswärtssieg in Dortmund auf dem Rasen gestanden, ehe ihn eine Patellasehnenreizung heimsuchte und überraschend lange außer Gefecht setzte. (DATEN: Ergebnisse und Spielplan der Bundesliga)
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"Definitiv Einspruch einlegen!" Simic mit Rat an Freiburg
Zwischenzeitlich wurde sogar über eine Knie-Operation diskutiert, doch Goretzka entschied sich nach Rücksprache mit den Mannschaftsärzten für eine konservative Behandlung.
„Es war eine sehr komplizierte Geschichte. Man wusste nie so wirklich, wie es aussieht. Das war auch etwas, das die Ärzte noch nicht so oft gesehen hatten“, berichtete der Nationalspieler und fügte mit Blick auf seine Verletzungen in den vergangenen Jahren an: „Wenn ich etwas habe, dann ist es immer ein bisschen mysteriös. Das zieht sich so ein bisschen durch meine Karriere.“
Nagelsmann froh über Goretzkas Rückkehr
Doch nach vielen Wochen, in denen er nie mit voller Belastung trainieren konnte, verspürte er eines Tages keine Schmerzen mehr. „Da habe ich plötzlich gemerkt: Okay, jetzt passt alles wieder“, sagte Goretzka. Anfang März war das, woraufhin er wieder zügig ins Mannschaftstraining einstieg.
Die Leidenszeit von Leon Goretzka hat endlich ein Ende
„Leons körperliche Präsenz“, berichtete Bayern-Trainer Julian Nagelsmann nach dem Freiburg-Spiel, „hat uns schon die letzten beiden Wochen im Training sehr gutgetan. Er ist einer, der mit maximaler Gier und Elan bei der Sache ist und seine Kollegen pusht. Deshalb sind wir alle sehr froh, dass er wieder zurück ist!“
Das war auch während des Spiels zu spüren, als sowohl Mitspieler um Kumpel Kimmich als auch Nagelsmann den Ex-Schalker immer wieder für gelungene Aktionen lobten. Bei Goretzkas Auswechslung wenige Minuten nach seinem Tor herzte ihn neben Nagelsmann auch Sportvorstand Hasan Salihamidzic.
„Die haben in den letzten Monaten ja auch mitgelitten“, sagte Goretzka, der in den Katakomben des Freiburger Stadions auch noch mit zahlreichen Kollegen abklatschte und nach seinem Interview mit SPORT1 Arm in Arm mit Bayerns Pressesprecher Dieter Nickles Richtung Kabine verschwand.
Musiala statt Goretzka gegen Villarreal?
„Leon ist nicht nur für die Mannschaft wichtig, sondern für den gesamten Verein“, schwärmte Nagelsmann bei der anschließenden Pressekonferenz. Gleichzeitig warnte der 34-Jährige aber auch davor, Goretzka zu schnell zu viel zuzumuten: „Wir können Leon nach viermonatiger Pause nicht alle drei Tage reinjagen.“
Heißt auch: Der Rückkehrer könnte beim Champions-League-Viertelfinale in Spanien gegen den FC Villarreal (Champions League: FC Villarreal - FC Bayern, Mi. ab 21 Uhr im LIVETICKER) zunächst auf der Bank Platz nehmen.
Speziell mit dem zuletzt stark aufspielenden, gegen Freiburg aber zunächst geschonten Jamal Musiala steht Nagelsmann eine mehr als taugliche Option für die Position neben Kimmich zur Verfügung.
Der Bayern-Trainer genießt diesen Luxus: „Ich bin froh, dass wir im Mittelfeld jetzt wieder mehr Alternativen haben - und ein bisschen switchen können.“