Der Trainerposten bei Schalke 04 ist mal wieder vakant. (NEWS: Alle aktuellen Infos zur Bundesliga)
Bundesliga: Schalke-Liste des Grauens - so schlugen sich Kramer und seine Vorgänger
Schalkes Liste des Grauens
Frank Kramer ist nach der 1:5-Pleite gegen die TSG Hoffenheim entlassen worden. Der Punkteschnitt von 0,69 war einfach zu wenig für die Ansprüche beim Revierklub. (DATEN: Ergebnisse und Spielplan der Bundesliga)
Am Sonntag wird zwar Co-Trainer Matthias Kreutzer im Spiel gegen Hertha BSC auf der Bank sitzen - doch dies soll nur eine Interimslösung sein.
Deswegen befinden sich die Verantwortlichen mal wieder auf Trainersuche. Dabei haben sich Rouven Schröder und Peter Knäbel nach SPORT1-Informationen bereits die erste Absage eingehandelt.
So sollen sie bei Bruno Labbadia angefragt haben. Der Fußball-Lehrer, der schon mehrfach als „Feuerwehrmann“ eingesprungen ist, lehnte das Angebot jedoch ab.
Trainer-Wechsel-Dich bei S04
Somit geht die Suche nach einem neuen Übungsleiter bei S04 weiter.
Dabei bewiesen die Verantwortlichen in der Vergangenheit jedoch nicht immer ein goldenes Händchen. In den vergangenen fünf Jahren nahmen neun Trainer auf der Schalker Bank Platz.
Lediglich Domenico Tedesco schaffte es deutlich länger als ein Jahr, Chefcoach beim Traditionsverein zu bleiben.
SPORT1 blickt auf die jüngste Trainer-Historie bei S04 zurück.
Frank Kramer (110 Tage, 13 Spiele, 0,69 Punkte pro Spiel):
Erst im Sommer kam der Ex-Trainer von Arminia Bielefeld nach Gelsenkirchen. Von Beginn an hatte der 50-Jährige einen schweren Stand bei den Fans.
Bei seinem neuen Job wartete auf ihn ein komplett neuer Kader. 16 Aufstiegshelden hatten den Klub im Sommer verlassen, sodass sich die Mannschaft neu finden musste. (Kommentar: Kramer-Rauswurf löst Probleme nicht)
An dieser Aufgabe scheiterte er jedoch, sodass er nach der klaren Niederlage im Pokal seinen Hut nehmen musste.
Mike Büskens (115 Tage, 8 Spiele, 2,63 Punkte pro Spiel):
Die S04-Legende sprang zum Ende der Zweitliga-Saison ein, da der direkte Wiederaufstieg in Gefahr war. Der „Eurofighter“ war bereits schon 2008 und 2009 Interimstrainer - und das durchaus erfolgreich.
Das gelang ihm auch bei seiner dritten Amtszeit. Er gewann sieben von acht Partien und sicherte seinem Verein nicht nur den Aufstieg, sondern auch den Meistertitel.
Danach kehrte er auf seinen Posten als Co-Trainer zurück und sollte den neuen starken Mann an der Seitenlinie unterstützen. Das schreckte jedoch offenbar einige Kandidaten ab, da sie gerne ihre eigenen Co-Trainer mitbringen wollten.
Dimitrios Grammozis (369 Tage, 38 Spiele, 1,34 Punkte pro Spiel):
Der 44-Jährige kam im März 2021 und sollte den Abstieg möglichst noch vermeiden. Diese Mammutaufgabe konnte er jedoch nicht meistern, da die Probleme im Team zu groß waren.
Dennoch trauten ihm die Verantwortlichen zu, den Verein zurück in die höchste Spielklasse zu führen. Er moderierte den Umbruch mit 25 Ab- und 15 Neuzugänge gut und formte schnell eine Einheit.
Im Kontrast dazu standen jedoch die Leistungen auf dem Feld. Zu selten überzeugte das Team, sodass die Vorbehalte gegen ihn wuchsen. Im März zogen Knäbel und Schröder dann die Reißlinie und entließen ihn.
Kurios: Trotz seiner Kündigung verlängerte sich sein auslaufender Vertrag um ein Jahr. Eine entsprechende Klausel wurde durch den Aufstieg automatisch gezogen.
Christian Gross (63 Tage, 11 Spiele, 0,45 Punkte pro Spiel):
Der Schweizer wurde kurz nach Weihnachten 2020 als neuer Trainer bei S04 vorgestellt. Er war bereits der vierte Coach in dieser Saison.
Für Besserung sorgte er jedoch nicht. Viel mehr sorgte er mit Versprecher von Spielernamen für Aufsehen. Damit verlor er schnell den Rückhalt im Team.
Mit lediglich einem einzigen Sieg musste er Ende Februar den Hut nehmen.
Huub Stevens (8 Tage, 2 Spiele, 1,50 Punkte pro Spiel):
Die Schalker Trainer-Legende sprang im Dezember 2020 als Interimstrainer ein. Der Niederländer, zum damaligen Zeitpunkt Teil des Aufsichtsrat, hat bereits 2019 als Retter agiert, wollte im Alter von 67 Jahren aber nur kurz übernehmen.
Als mit Christian Gross ein Nachfolger feststand, kehrte er mit einem Sieg und einer Niederlage im Gepäck auf die Tribüne zurück.
Manuel Baum (79 Tage, 11 Spiele, 0,64 Punkte pro Spiel):
Bereits am dritten Spieltag der Saison 2020/2021 stellte Schalke 04 mit Manuel Baum einen neuen Trainer ein. Keine einfache Aufgabe für den 43-Jährigen, so früh in der Saison einen Trainerposten zu übernehmen.
Der Ex-Trainer vom FC Augsburg legte einen historischen Fehlstart hin. Keines seiner zehn Liga-Spiele konnte er gewinnen - Negativrekord in der Schalker Vereinsgeschichte! Lediglich im DFB-Pokal besiegte sein Team Schweinfurt 05.
David Wagner (454 Tage, 40 Spiele, 1,2 Punkte pro Spiel):
Im Sommer 2019 übernahm Wagner mit großen Vorschusslorbeeren den Job auf Schalke. Den starken Eindruck, den er bei Huddersfield hinterlassen hat, bewies er auch bei Königsblau.
Zum Ende der Hinrunde stand er mit seinem Team, das in der Saison zuvor gerade nur knapp den Klassenerhalt geschafft hatte, auf Platz fünf.
Im neuen Kalenderjahr blieben die Ergebnisse jedoch aus. Nur zwei weitere Siege konnte sein Team einfahren. Als Gründe nannte er Monate später im STAHLWERK Doppelpass bei SPORT1 die Verletztenmisere und die fehlende Kadertiefe.
Kurz nach Beginn der neuen Spielzeit musste er seinen Hut nehmen.
Huub Stevens (108 Tage, 10 Spiele, 1 Punkt pro Spiel):
Der Niederländer sprang schon im März 2019 als Feuerwehrmann ein. Acht Spieltage vor Schluss stand sein geliebter Verein nur vier Punkte vor dem Relegationsplatz.
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Zwar gelangen dem Routinier bis zum Saisonende nur zwei Siege, unter anderem ein prestigeträchtiger Erfolg im Derby gegen Borussia Dortmund, es reichte aber zum Klassenerhalt.
Domenico Tedesco (621 Tage, 75 Spiele, 1,75 Punkte pro Spiel):
Die längste Amtszeit in den vergangenen fünf Jahren auf Schalke erlebte Tedesco. Er wurde 2017 von Erzgebirge Aue losgeeist und startete sofort durch.
In seinem ersten Jahr führte er sein Team ins Halbfinale des DFB-Pokals und fuhr mit Platz zwei die beste Platzierung seit 2010 ein. (DATEN: Die Tabelle der Bundesliga)
An diese Leistungen konnte seine Mannschaft in der kommenden Spielzeit nicht mehr anknüpfen. Lediglich sechsmal fuhr S04 drei Punkte in der Liga ein. Immerhin zog der Klub ins Achtelfinale der Champions League ein.
Dort kassierten Tedesco und Co. jedoch mit einem 0:7 gegen Manchester City die höchste Niederlage der Vereinsgeschichte. Zwei Tage später wurde der 37-Jährige freigestellt.