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FC Bayern: War's das jetzt für Neuer? Fans sauer, Experten schimpfen, Verein droht

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FC Bayern: War's das jetzt für Neuer? Fans sauer, Experten schimpfen, Verein droht

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„Das war‘s für Neuer“

Manuel Neuer hat sich auf Konfrontationskurs zum FC Bayern begeben. Das lässt die Fans alles andere als kalt. Auch von Experten wird der Kapitän abgewatscht.
SPORT1 Reporter Felix Fischer schätzt das Neuer-Interview über Bayern und Julian Nagelsmann ein. Das Verhältnis von Neuer und dem Trainer ist zerrüttet.
Reinhard Franke
Reinhard Franke
Philipp Heinemann
Philipp Heinemann

Dieser Neuer-Knall hallt nach!

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Nach seinen explosiven Interviews schlägt dem Keeper des FC Bayern deutliche Kritik entgegen!

Sportvorstand Hasan Salihamidzic warf Neuer bei der Bild Egoismus vor und stellte klar, man habe sich gerade vom Kapitän „ein anderes Verhalten erwartet“. Neuer habe „seine persönlichen Interessen hier über die Interessen des Klubs gestellt“.

Zuvor hatte schon Vorstandsboss Oliver Kahn auf dpa-Anfrage gepoltert, Neuers Aussagen würden „weder ihm als Kapitän noch den Werten des FC Bayern gerecht“. (BERICHT: Kahn knöpft sich Neuer vor!)

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Bayern-Fans wenden sich von Neuer ab

Die ersten Fans wenden sich im Gespräch mit SPORT1 schon vom Kapitän der Bayern ab. (KOMMENTAR: Neuer und Bayern müssen sich trennen)

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„Wenn ich mich entscheiden müsste, dann stehe ich auf der Seite des Vereins“, sagte Manuel Hillwig, Mitglied des Bayern-Fanklubs „Stern des Südens Lippe“. (NEWS: Alle aktuellen Infos zur Bundesliga)

„Es ist total unglücklich, wann Manuel Neuer den Zeitpunkt gewählt hat, er hätte das erst intern besprechen müssen. Damit hat er sich keinen Gefallen getan. Das war‘s für Neuer“, ist Hillwig sicher.

Neuer hatte in einem am Freitag veröffentlichten Interview die Vereinsführung des FC Bayern kritisiert. Weil sein langjähriger Torwarttrainer und Wegbegleiter Toni Tapalovic vor kurzem entlassen wurde, machte er den Bossen Vorwürfe. Zunächst hatte er seine Sichtweise laut eigener Aussage auch intern kundgetan.

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Experten watschen Neuer ab

„Für mich war das ein Schlag - als ich schon am Boden lag. Ich hatte das Gefühl, dass mir das Herz herausgerissen wurde. Das war das Brutalste, was ich in meiner Karriere erlebt habe. Und ich habe schon viel erlebt“, hatte Neuer bei der Süddeutschen Zeitung und The Athletic dann aber öffentlich erklärt.

Die deutschen Fußball-Experten kritisierten den Bayern-Keeper für seine Aussagen scharf. Legende Lothar Matthäus störte sich an der martialischen Wortwahl des Keepers.

„Es ist hier niemand gestorben, es ist jemand entlassen worden“, ordnete der frühere Bayern-Kapitän bei Sky ein und war sich sicher: „Das wird sich der FC Bayern nicht bieten lassen.“

Ex-Nationalspieler Dietmar Hamann watschte Neuer regelrecht ab und polterte bei Sky: „Einige dieser Zitate sind für mich schlichtweg peinlich. Da geht es um seine eigene Eitelkeit, da stellt er sich in den Vordergrund und nicht den Verein.“

Und SPORT1-Experte Stefan Effenberg, der das Thema auch am Sonnntag im STAHLWERK Doppelpass ausführlich diskutieren wird, nordete Neuer ebenfalls ein. Eine Entscheidung des Klubs wie die Entlassung von Tapalovic „hat ein Spieler, auch, wenn er Kapitän ist, schlichtweg zu akzeptieren“, stellte der „Tiger“ klar.

„Wollen Spieler, die ihre Schnauze aufmachen“

Als Fan wünsche er sich zwar durchaus mündige Spieler, erklärte Hillwig: „Wir wollen Spieler, die ihre Schnauze aufmachen. Ich habe früher Spieler geliebt wie Breitner, Augenthaler oder Effenberg. Manuel Neuer macht seine Schnauze auf und sagt seine Meinung, was ich als Fan geil finde. Respekt!“

Neuer habe sich „persönlich angegriffen gefühlt und dieses jetzt auch kundgetan.“

Aber: „Man kann auch den Verein verstehen, wenn Tapalovic Interna rausposaunt. Dann müssen die Bosse reagieren. Das ist eine ganz schwierige Situation.“

  • „Die Bayern-Woche“, der SPORT1 Podcast zum FCB: Alle Infos rund um den FC Bayern München – immer freitags bei SPORT1, auf meinsportpodcast.de, bei Spotify, Apple Podcasts und überall, wo es Podcasts gibt

Neuer-Aussagen geben Rätsel auf

Dass der Superstar sich in den Medien zu Wort meldete, findet auch Georg Haas, Redakteur des Bayern-Blogs „Miasanrot.de“, legitim: „Seine persönliche Enttäuschung ist aufgrund der langen und engen Verbundenheit zu seinem Torwarttrainer und Freund Tapalović nachvollziehbar. Einige seiner deutlichen Formulierungen verwundern dann aber doch.“

Trennungen von Trainern gehörten „im Fußballgeschäft zur Tagesordnung“, meinte Haas: „Eine solche zur härtesten Erfahrung seiner ereignisreichen Karriere zu deuten, ist ein Statement. Fast zwangsläufig frage ich mich, ob Manuel Neuer überhaupt nochmal für den FC Bayern spielen will.“ (BERICHT: Heftiger Gegenwind für Neuer)

In knapp zwei Wochen trifft der FC Bayern im Achtelfinal-Hinspiel der Champions League auf Paris Saint-Germain. Für den deutschen Rekordmeister, der zuletzt in der Liga einige Punkte liegen ließ, eines der wichtigsten Duelle der Saison.

Bayern-Keeper Manuel Neuer bricht sein Schweigen und wählt nach der Entlassung von Torwarttrainer Toni Tapalovic hochbrisante Aussagen gegen den Rekordmeister. Ihm sei „das Herz herausgerissen“ worden.
01:19
Manuel Neuer sorgt mit Aussagen gegen den FC Bayern für Aufsehen

Neuer hat „den beschissensten Zeitpunkt gewählt“

„Plötzlich gibt es den FC Hollywood wieder“, kritisierte Bayern-Fan Hillwig: In den vergangenen Jahren habe man „ein ganz anderes Bild nach außen abgegeben. Neuer hat für seine Äußerungen den beschissensten Zeitpunkt gewählt. Wir haben zwar in Mainz im Pokal klar gewonnen, aber in der Liga läuft es gerade gar nicht.“ (DATEN: Ergebnisse der Bundesliga)

Die WM habe auch die Bayern „kaputt gemacht. In Wolfsburg müssen wir punkten und dann haben wir Paris vor der Brust. Und jetzt haut Neuer sowas raus. Das ist einfach nur krass. Der Verein wird sich das nicht gefallen lassen.“ (DATEN: Die Tabelle der Bundesliga)

Was aber droht Neuer nun? Konkrete Konsequenzen ließ der Klub bisher - auch in den Statements von seiner Bosse - noch offen.

„Wir werden mit ihm darüber sehr deutlich sprechen“, hatte Kahn aber bereits angekündigt. Salihamidzic ließ die Folgen bewusst offen und erklärte lediglich: „Wenn es Konsequenzen gibt, werden wir darüber zuerst mit Manuel selbst sprechen.“

Neben seiner Weltklasse, ist Oliver Kahn auch bekannt für seine Ausraster auf dem Platz: 2004 gibt es die letzte Aktion gegen Werder-Stürmer Miroslav Klose.
01:29
SPORT1 Bundesliga Classics: Oliver Kahns Wut-Attacken