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Bundesliga: Vom Bayern-Flirt zur Bayer-Enttäuschung! Die Misere des Callum Hudson-Odoi

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Bundesliga: Vom Bayern-Flirt zur Bayer-Enttäuschung! Die Misere des Callum Hudson-Odoi

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Einstiger Bayern-Flirt im Tief

Callum Hudson-Odoi wurde einst hochgepriesen und immer wieder auch mit dem FC Bayern in Verbindung gebracht. Für Bayer Leverkusen scheint sich die Chelsea-Leihgabe zum Transfer-Flop zu entwickeln. Doch woran liegt diese Misere?
Bayer Leverkusen hat Freiburg im Meisterrennen ausgebremst. Die Breisgauer kamen trotz einer Führung nicht über ein 1:1 gegen Leverkusen hinaus.
Benjamin Zügner
Benjamin Zügner

„Never not smiling, always smiling.“

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Das waren die Worte von Callum Hudson-Odoi, als er im vergangenen Sommer in Leverkusen-Quettingen zu Fitness-Untersuchungen empfangen wurde. Zu dieser Zeit hatte Hudson-Odoi den endgültigen Durchbruch beim FC Chelsea zwar noch nicht ganz geschafft, er sollte sich aber auf internationalem Topniveau beweisen. Auch der FC Bayern war einige Zeit hinter dem englischen Nationalspieler mit ghanaischem Vater her.

Und nun? Was ist aus „CHO“ geworden? Selbst in Leverkusen bleibt er weit hinter den Erwartungen zurück, steht kaum mehr in der Startelf. Doch woran liegt diese Misere, und wie kann sich Hudson-Odoi herausmanövrieren?

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Geht es nach B04-Geschäftsführer Simon Rolfes, lautet das Erfolgsrezept: Präsenz zeigen und sich durchkämpfen. Im kicker sagte der einstige Leistungsträger: „Callum ist ein freundlicher Mensch, aber auf dem Platz muss er mehr die Ellenbogen ausfahren.“

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Hudson-Odoi durchlief die Jugendmannschaften des FC Chelsea

Bereits seit seinem siebten Lebensjahr lief Hudson-Odoi für den FC Chelsea auf. Auf einem gemeinsamen Trainingsgelände der Jugendakademie mit den Profis in Cobham, südlich von London, bekam er also von Grund auf den Weg vorgezeigt.

Unter dem Leiter Neil Bath, der berühmt dafür ist, eigene Talente hervorzubringen, hat sich der heute 22-Jährige durch alle Jugendmannschaften in den Profikader gearbeitet, das erfordert unumstritten eine gehörige Portion „Ellenbogen“. Doch kann er das auch abseits der Londoner Hochglanzwelt unter Beweis stellen?

Die bisherigen Erfolge jedenfalls sprachen für sich: Alleine zwischen 2012 und 2018 holten die Nachwuchskicker der Blues sechs Mal den FA Youth Cup. Eine goldene Generation, die sich da auf dem Campus tummelte?

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Während Spieler wie Mason Mount oder Declan Rice einen beachtlichen Karriereanstieg hinlegten und zu Leistungsträgern in der Premier League erwuchsen, stagniert „CHO“ aktuell.

Dabei hatte die Zeit bei Leverkusen noch so verheißungsvoll gestartet: In den sechs Gruppenspielen der Champions League durfte Hudson-Odoi jeweils starten, erzielte gar ein Tor.

Auch in der Bundesliga trug sich der offensive Mittelfeldspieler direkt bei seiner Premiere mit einem Assist in den Spielberichtsbogen ein. Doch seitdem zeigt die Kurve nach unten: Im aktuellen Kalenderjahr kommt Hudson-Odoi auf gerade einmal 118 Einsatzminuten, saß zuletzt beim SC Freiburg gar 90 Minuten auf der Bank.

Diaby, Schick und Wirtz als Stolperstein?

Auch die Qualität der Leverkusener Offensive mag ihren Anteil daran haben. Mit Florian Wirtz, Karim Bellarabi, Moussa Diaby oder Patrik Schick ist eine Stammplatz-Garantie in weiter Ferne. Und doch waren einige Leistungsträger lange verletzt, darunter auch der iranische Stürmer Sardar Azmoun.

Nur meldete sich dieser in den vergangenen beiden Spielen mit je einem Tor und einer Vorlage zurück – und wurde unmittelbar zum Anschauungsexemplar für Hudson-Odoi. „Sardar ist ein Beispiel, wie du dich in eine andere Situation bringen kannst. Aber das muss von einem selbst kommen“, erklärte Rolfes. Doch wie soll nun der schelle Umschwung erfolgen?

Mit verbesserten Trainingsleistungen und einer gesteigerten Arbeitsmoral! Immerhin: Nach Lukas Nmecha vom VfL Wolfsburg hat Hudson-Odoi mit 55,9 Prozent die zweitbeste Zweikampfquote aller Offensivspieler. Auch seine Passquote nimmt mit 87,4 Prozent für einen Offensivakteur zwischen den Abwehrlinien einen mehr als annehmbaren Wert an.

Genau diese Variabilität sollte eigentlich Hudson-Odoi zum Gewinn von B04 machen, der linke Flügel und der Aktionsradius zentral hinter den Spitzen sind dessen Wohlfühloasen. Und Rolfes lobte ausführlich seine technischen Qualitäten, mit denen er bereits vor rund zweieinhalb Jahren auf den Transferzettel des FC Bayern gelangt war. Der deutsche Rekordmeister buhlte lange um den flexibel einsetzbaren Mittelfeldmann – vergebens.

„Er ist ein sehr interessanter Spieler, den wir unbedingt verpflichtet wollen“, sagte Hasan Salihamidzic, damals noch Sportdirektor, 2019 im Rahmen einer Pressekonferenz im Trainingslager der Bayern in Doha

Damals schwirrten irre Preise von über 50 Millionen Euro durch den Raum. Nun beläuft sich sein Marktwert wohl noch maximal auf die Hälfte der einstigen Marke. Und das Gehalt? Ebenfalls nicht wenig – 12 Millionen Euro pro Jahr werden gehandelt, Bayern Leverkusen muss in dieser Saison offenbar nur die Hälfte dessen als Leihgebühr vorstrecken.

Und doch – sechs Millionen Euro sollten sich lohnen. Umso wichtiger könnte es also für Leverkusen werden, Hudson-Odoi schnellstmöglich wieder in die Spur zu bekommen. Denn: Zehn Punkte trennen die Werkself bereits von einem internationalen Platz sechs. Nicht unmöglich. Um den Abstand allerdings zu minimieren, muss in den verbleibenden zwölf Spielen Einiges zusammenlaufen. Und ein formstarker Callum Hudson-Odoi würde dabei definitiv nicht schaden.

Und auch für die persönliche Vita würden „CHO“ bestechende Leistungen nicht schaden. Denn nach dem Sommer heißen die Mitspieler womöglich wieder Havertz, Mudryk, Aubameyang, Ziyech, Pulisic und Mount.