Als Michael Ballack 2006 bereits vor Saisonende entschied, den FC Bayern in Richtung Chelsea zu verlassen, griff er zu einem besonderen Mittel, um stark zu bleiben: Er ignorierte Uli Hoeneß.
Ballack: Darum ignorierte ich Hoeneß
Im Podcast Einfach mal Luppen gestand Ballack den Brüdern Toni und Felix Kroos: „Ich bin zum Schluss gar nicht mehr zu Uli ins Büro gegangen. Ich wusste, dass es seine große Stärke ist, Spieler zu überzeugen. Ich wusste, wenn ich dann vor ihm sitze, dann kann er einen emotional packen. Ich hatte aber zu Hause überlegt, dass ich diesen Schritt ins Ausland machen möchte.“
In der Folge gab es durchaus Kritik an dem Ex-Profi von den Bayern-Bossen. Doch Ballack sagt: „Man hat das schwer akzeptiert mit dem einen oder anderen Nebengeräusch. Da hat man dann den einen oder anderen Satz nachgerufen. Heute sehe ich das lockerer als damals. Für mich ist da alles gut.“
Bundesliga auf SPORT1
Für Ballack lohnte sich der Transfer damals nicht nur sportlich, als auch finanziell - daraus macht er keinen Hehl.
„Es gab davor kaum einen Spieler, der (von Bayern) zu einem anderen Verein gegangen ist und sich verbessert hat. Chelsea war damals vielleicht eine Nummer drüber. Da gab es auch beim finanziellen noch Unterschiede“, so der 46-Jährige.
Ballack beim DFB kein Thema
Mittlerweile ist er als DAZN-Experte tätig - doch Toni Kroos hätte sich Ballack sogar beim DFB gewünscht.
“Bei der Diskussion um die Funktionen beim DFB hat mir dein Name ehrlich gesagt gefehlt. Was die Vita betrifft und auch als jemand, der hinterfragt, was da fehlt“, so Kroos.
Bundesliga-Datencenter
Ballack verriet jedoch: „Ich bin uneitel genug, um sagen zu können, dass ich nicht kontaktiert wurde. Da habe ich auch kein Problem mit.“
Doch der ehemalige Kapitän der deutschen Nationalmannschaft bemerkt, dass er einige Probleme sieht: „Wir dürfen unsere eigenen Stärken nicht verlieren und wir haben ein wenig zu sehr nach rechts und links geschaut. Es ist eigentlich kein großer Akt, in die Spur zurückzufinden und den Fokus wieder leicht zu verschieben auf das Wesentliche. Organisatorisch sind wir eine der besten Nationen überhaupt.“