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Bundesliga: "Arroganzanfall", "Kindergarten" - harsche Kritik im Doppelpass an Borussia Dortmund

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Bundesliga: "Arroganzanfall", "Kindergarten" - harsche Kritik im Doppelpass an Borussia Dortmund

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Harsche Kritik am BVB

Borussia Dortmund gibt in letzter Minute den Sieg in Stuttgart her. Dabei stellen die Experten im SPORT1-Doppelpass den Borussen ein ernüchterndes Zeugnis aus.
Nach dem Unentschieden der Dortmunder gegen den VfB Stuttgart überrascht der BVB-Trainer Edin Terzic mit ebenso emotionalen wie ehrlichen Worten.
SPORT1
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von SPORT1

Borussia Dortmunds Trainer Edin Terzic wirkte arg geknickt, nachdem seine Mannschaft in letzter Minute den sicher geglaubten Sieg in Stuttgart hergab und den Ausgleichstreffer zum 3:3 hinnehmen musste. (Kabinen-Brandrede enthüllt)

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Der Unglücksrabe in seinem Bundesliga-Debüt war dabei der nur 19 Jahre alte Soumaïla Coulibaly, dessen Abwehrfehler das Gegentor ermöglichte. Im STAHLWERK SPORT1-Doppelpass nahmen die Experten den jungen Verteidiger aber unisono in Schutz: „Coulibaly darf man keinen Vorwurf machen“, sagte SPORT1-Experte Stefan Effenberg.

Eher ist die kollektive Teamverteidigung in dieser Situation der Aufhänger. So fasste der frühere Stuttgart-Sportdirektor Horst Heldt ungläubig zusammen: „Das ist einfach zu sorglos und unprofessionell. Warum pressen da drei Mann? Ich will doch diesen Sieg verteidigen, den ich mir irgendwie erarbeitet habe. Sie sind ein Mann mehr – ich verstehe das nicht.“

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Auch der ehemalige Bayern-Verteidiger Holger Badstuber bemängelte das Defensivverhalten in der 97. Spielminute: „Da muss von hinten das Kommando kommen, da verteidigen wir bis aufs Blut. Es ist von vorneherein schlecht verteidigt. Keiner will das Tor beim BVB mit aller Macht und zu 1000 Prozent verteidigen.“

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SPORT1-Experte Stefan Effenberg pflichtete Badstuber bei: „Da verlässt sich jeder mehr oder weniger auf den anderen. Da denkt man: Wir sind ja neun im Strafraum, irgendjemand wird es schon verteidigen.“

Doch nicht nur die Einzelsituation hätte der BVB anders lösen können. Doch der BVB kassierte in Überzahl drei Tore. „Es wirkt mir zu sorglos. Wenn man sich das von gestern anschaut, muss man sich an den Kopf fassen“, so Heldt.

BVB: Angst vor der Meisterschaft?

Anstatt punktgleich mit dem FC Bayern geht Borussia Dortmund nun mit zwei Punkten Rückstand aus dem Spieltag heraus. „Sie hätten definitiv gewinnen müssen, das hätte einen Schub gegeben. Das aber ist jetzt eher wieder ein Rückschritt“, meinte Heldt.

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SPORT1-Chefreporter Patrick Berger gab genauere Einblicke: „Es war ein Stück weit sogar ein Arroganzanfall der Mannschaft nach dem 2:0.″ Das wäre auch unter VfB-Trainer Sebastian Hoeneß in der Kabine angesprochen worden, der BVB nehme die Stuttgarter gar nicht mehr ernst, da hätte man sie „am Haken“.

Mit zwei Punkten Rückstand auf den FC Bayern bei sechs verbleibenden Spielen ist der Meisterkampf zwar nicht entschieden, und dennoch hat der BVB es verpasst, sich eine angenehmere Ausgangsposition zu verschaffen.

So analysierte SPORT1-Experte Stefan Effenberg: „In der Crunchtime, in der wir uns befinden, musst du liefern. Das ist reine Kopfsache. Sie liefern nicht, wenn sie es müssen. Das tut so weh!“ Mit einem Sieg hätte sich der BVB den „absolut psychologischen Vorteil“ erarbeitet.

Doch woran lag das Unvermögen gegen den Tabellenvorletzten in Überzahl die Führung in der Nachspielzeit bis zum Abpfiff zu retten? Kicker-Journalist Georg Holzner hatte beim SPORT1-Doppelpass eine klare Haltung, die dem BVB kein gutes Zeugnis ausstellt: „Ich habe das Gefühl, dass diese Mannschaft, sobald sie etwas gewinnen kann, Angst hat.“

Fehler bei Terzic oder Reus?

Auch die fehlenden Führungsspieler waren ein Thema. So käme von Marco Reus und Co. zu wenig, auch wurde ein deutliches Zeichen des Trainers Edin Terzic in Richtung der Führungsspieler vermisst.

„Das ist das Ärgerliche. Da muss man doch drauf einwirken. Ich hacke da gerade ein bisschen drauf rum, aber das ist wirklich entscheidend. Sie machen das 3:2. Dann muss doch irgendjemand sich den Bellingham, den Reus oder Can schnappen, da muss der Trainer doch eine Anweisung geben“, so Heldt.

SPORT1-Chefreporter Patrick Berger ging gar einen Schritt weiter und vermisste die Abgeklärtheit auf dem Rasen: „In der Schlussphase war ein Kindergarten auf dem Platz.“

Auch Effenberg vermisste im Nachgang des Spiels eine medienwirksame Ansage der Führungsspieler um Marco Reus mit der Nachricht, dass man noch alle Chancen im Meisterschaftskampf hätte. „Was mir wirklich aufgestoßen ist, dass sich hinterher keiner stellt - auch kein Reus. Der vor laufender Kamera das Spiel analysiert und die Jungs vielleicht auch mal anfährt und sagt: Wir haben noch alle Möglichkeit, die Bayern haben auch nur einen Punkt geholt!“

Der FC Bayern spielt die schlechteste Saison seit 2011/12, als der BVB zuletzt Meister wurde. Die Dortmunder scheinen diesmal aber kein Nutzen daraus ziehen zu können.